Perry Rhodan - 2545 - Vatrox Tod
Dampf unter den Hintern machen«, sagte er. »Die Eierköpfe geraten gern vom Hundertsten ins Tausendste, statt sich auf den Endzweck zu konzentrieren.«
»Mach mal. Den bösen Blick hast du wesentlich besser drauf als ich.«
Sie betraten die Zentrale.
»Und? Wer hat gewonnen?«, fragte Mondra ohne besonderes Interesse.
»Spielt das eine Rolle?« Atlan zuckte die Achseln. »Die Hauptsache ist, dass wir unseren Spaß hatten.«
»Genau so hören sich Verlierer an!«, rief Rhodan lauter als notwendig ins Oval. »Und jetzt den Kaffee. Und vergiss die Kekse nicht, ja?«
7.
Anderswo (3)
Mooseley gab dem Plasmakommandanten der BOX-3338 freie Hand und zog sich aus der Schiffsleitung zurück. Die Plasmakomponente würde sich um alles Weitere kümmern. Sie koordinierte die Angriffsbewegungen des Kampfgeschwaders, stellte eine Mauer gegen die Schlachtlichter auf. Mit ein wenig Glück würden die Posbis den Angreifern für eine halbe Stunde widerstehen.
Mooseley zog die vorletzte Steckverbindung. Es war Zeit, seine Situation zu überdenken. Noch hatte er die Gelegenheit, die Flucht anzutreten und seine Existenz zu retten.
Aber er sah keinen Sinn darin. Nicht mehr.
Mooseley war ein mit besonderen Gaben versehener Posbi. Wie bei Saaroon, Miroon oder Jawna Togoya verfügte sein Bioplasma-Anteil über erweiterte Kompetenzen. Im Gegensatz zu anderen hatte er aus diesem verstärkten Eigenbewusstsein allerdings niemals so etwas wie Freude ziehen können. Eine Vielzahl von Emotionen verwirrte ihn in bestimmten Situationen und beeinflusste seine Leistungsfähigkeit, ohne dass er die Möglichkeit besessen hätte, sich mithilfe der steuerpositronischen Bestandteile zu regulieren. Er selbst stand sich im Weg genauer: der biologisch strukturierte Anteil.
Die Auseinandersetzung hatte begonnen. Drei Fragmentraumer explodierten; ein Schlachtlicht driftete, von schweren Treffern gezeichnet, aus dem umkämpften Gebiet.
Es war nicht gut, mit sich selbst im Unreinen zu sein. Weder für ihn noch für jene, die er rings um sich wusste. Selbst der Plasmakommandant zeigte einen gewissen Widerwillen im Kontakt mit ihm.
Mooseley dachte an Jawna Togoya. Jene als »Frau« definierte Posbi, deren Wirkung auf ihn für die größte Verwirrung gesorgt hatte.
Er hatte lange Zeit nicht verstanden, was sie mit seiner Bio-Komponente anstellte. Hatte versucht, seinen Daseinszustand mithilfe von Deduktion, FuzzyLogik, Ratio-Psychologie und einer Vielzahl von Hilfsprogrammen zu Leibe zu rücken, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Auch lange Reprogrammierungssitzungen und Datenfilterduschen hatten keinen Erfolg gezeitigt. Was übrig blieb, war die verwirrende Erkenntnis, dass er an einer Krankheit namens »Verliebtheit« litt, der mit keinem vom Zentralplasma beigestellten Hilfsmittel zu Leibe gerückt werden konnte.
Er hatte sich Jawna Togoya eröffnet, sie hatte ihn zurückgewiesen. Auf ihr Verhältnis mit Hajmo Siderip verwiesen. Ihm Verständnis und Sympathie entgegengebracht, seinem Wunsch nach körperlicher Vereinigung eine Absage erteilt.
Jahrzehntelang hatte Mooseley unter seiner Situation gelitten und nach einem Ausweg gesucht. Nach etwas, das seinem Schmerz und seiner Verwirrung ein Ende bereitete. Und schließlich eine Lösung gefunden, die nun endlich zur Anwendung kam.
26 zerstörten BOXEN standen zwei vernichtete und zwei kampfunfähig geschossene Schlachtlichter gegenüber. Die Plasmakommandanten verrichteten zufriedenstellende Arbeit.
Er hatte sich um den Einsatz beworben. Seine Anwesenheit war nicht erforderlich gewesen; und dennoch hatte er die Strategen überzeugen können, dass eine biologisch bestimmte Einheit wie er dem Kampf gegen die Frequenz-Monarchisten ein überraschendes Moment hinzufügen würde.
Atlan hatte in letzter Instanz seinem Wunsch Rechnung getragen. Er hatte höchstpersönlich seine Vita durchgesehen und nach einem letzten Gespräch unter vier Augen der Versetzung an Bord der BOX-3338 zugestimmt. Nicht, ohne Mooseley zu bedauern.
Die Einschläge kamen näher, die Mauer der Fragmentraumer bröckelte. Eine, vielleicht zwei Minuten blieben, bis ...
Panik befiel ihn, verwirrte ihn und ließ sich nur mühsam regulieren.
Es war an der Zeit, den entscheidenden Schritt zu tun.
Mooseley zog die letzte Steckverbindung. Er war nun allein. Ein Individuum an Bord eines Raumschiffs. Ein selbstbestimmtes Wesen.
Es hatte ihn stets interessiert, wie es sein würde, seiner biologisch-emotionellen Seite die vollständige
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