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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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stetig verlangsamte. Das Brüllen

der Triebwerke ging in ein Flüstern über, machte der Stille Platz.
    Die Soldaten schwiegen, hingen ihren Gedanken nach. Sinnafoch stellte das Helmdisplay auf

halbtransparent und musterte die D'Tar. Ein Vao-Regiment, offiziell. Doch statt der 850 Mann, die

nach den Flottenstatuten ein Regiment bildeten, verloren sich im Frachtraum des Boots knapp über

500 Mann, die meisten davon Neulinge wie er selbst.
    Neulinge, die ihre Feuertaufe durchliefen.
    Sie waren klein, reichten Deliachlan und den übrigen Veteranen nur bis knapp unter die Brust.

Es waren Jungen, noch nicht ausgewachsen. Zehn von ihnen kamen auf einen erfahrenen Soldaten, die

restlichen Männer waren abkommandiert worden.
    Wieso, hatte man Sinnafoch nicht erläutert. Es mochte ein Verweis des Flottenkommandos sein.

Sinnafochs und Deliachlans regelwidriger Vorstoß zu Frequenzfolger Okore war nicht geahndet

worden. Man hatte ihn ignoriert, offiziell. Hatte man ihnen zur Strafe ein aussichtsloses

Kommando übertragen?
    Möglich, aber wahrscheinlich war die Erklärung viel einfacher und weit deprimierender: Das

Flottenkommando hatte ihnen die Soldaten gegeben, über die es verfügte. Der Krieg in Kaskallen

weitete sich ständig aus, und offenbar verschlang er so viele Leben, dass nicht einmal die

äußerst fruchtbaren D'Tar sich schnell genug reproduzierten, um den Bedarf an Soldaten zu

decken.
    Der Schwarm der Boote bremste auf mehrfache Schallgeschwindigkeit herunter, verlor an Höhe.

Nur noch hundert Kilometer trennten sie von der Oberfläche. Die Suche nach einem Landeplatz

begann. Hin und wieder ragten einzelne Formationen aus dem Leichentuch, boten eine gewisse

Sicherheit für die landenden Boote. Was unter dem Leichentuch lag, blieb ihren Instrumenten

verborgen, und die Xerxen waren höchst kreative Fallensteller.
    »Dort vorn, die Gebirgskette!«, rief Deliachlan.
    Am Horizont zogen sich Berge dahin. Die grauen Felsen wirkten wie das Skelett eines riesigen,

verendeten Tieres. Der Streifen war Dutzende Kilometer lang, bot trotz seiner Schroffheit

ausreichend Landeflächen für die Boote.
    »Geschwindigkeit verringern!«, befahl Deliachlan. »Landeanflug einleiten!«
    Vierzig Kilometer trennten sie noch von der Oberfläche Konneskis, dann dreißig, dann zwanzig -

und dann schlugen die Xerxen zu.
    Sinnafoch sah nur ein sonnenhelles Aufblitzen, ein grelles Weiß, das jenes des Leichentuchs

übertraf, den Augen einen schmerzhaften Stich versetzte, selbst in der virtuellen Darstellung

seines Helmdisplays.
    Ein zweites Weiß entstand, einen Kilometer zur Linken Sinnafochs, wo ein Landungsboot in einer

atomaren Explosion zerplatzte. Der Rumpf erbebte unter der Gewalt der Druckwelle, die Generatoren

der Schirmfelder heulten schrill auf, als sie weit jenseits der Normwerte belastet wurden.
    Deliachlan reagierte, noch ehe die künstliche Sonne, in der über fünfhundert Kameraden

verglüht waren, erloschen war.
    »Gegenfeuer. Kurs ist freigegeben.« Die Stimme des D'Tar war ruhig, als hätte er nicht

erfasst, was eben geschehen war, als rührte es ihn nicht an, dass eben fünfhundert Soldaten

gestorben waren. Aber das war eine Täuschung.
    Deliachlan entging nicht die geringste Kleinigkeit, aber er erlebte nicht seine erste

Begegnung mit dem Tod. Er schob sie zur Seite und später, wenn sie auf die DEKTEROM zurückgekehrt

waren, würden er und seine Kameraden mit einem Totenspiel und Liedern Abschied von den Gefallenen

nehmen. Im Gefecht ließ Deliachlan keine Gefühle zu.
    Die Boote schwärmten aus.
    Das Handbuch der Flotte schrieb vor, dass die Landungsboote zusammenblieben, um »die lokale

und temporäre Übermacht zu etablieren und vom Brückenkopf ausgehend dem Gegner das Diktat des

Angriffs aufzuzwingen«. Sinnafoch hatte den Satz auswendig gelernt, ebenso wie viele andere. Er

wusste nichts vom Krieg, er brauchte Regeln, an denen er sich festhalten konnte.
    Aber diese Regel war hinfällig. Sie lagen unter Feuer. Im Landeanflug waren sie wehrlos.

Blieben sie zusammen, boten sie den Xerxen lediglich ein einfacheres Ziel.
    Deliachlan ließ das Boot durchsacken, fing es knapp über der Oberfläche ab und zwang es in

eine unmöglich enge Kurve. Im Helmdisplay verfolgte Sinnafoch die Manöver der übrigen Boote.

Jeder Pilot entschied selbst über seinen Kurs. Boote fielen wie Steine der Oberfläche entgegen,

durchschlugen das Leichentuch und verschwanden,

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