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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Darturka war deshalb gleichgültig. Da

er kein Vamu besaß, war nichts verloren.
    Sinnafoch war ein guter Frequenzfolger. Er wusste mit den Darturka umzugehen, wie es ihnen

entsprach. Und geriet er in Zweifel, war sein Gedankenfreund zur Stelle.
    Vom Hauptschott der Zentrale kamen plötzlich laute Rufe. Der Boden erzitterte, als schwere

Darturka in den Laufschritt gingen und auf allen vieren rannten. Sinnafoch hörte einen dumpfen

Schlag, dann gequälte Schreie.
    »Was geht da vor?«, wandte sich Sinnafoch an seinen Ersten Offizier, einen Darturka, dessen

Name ihm immer wieder aus dem Gedächtnis schlüpfte. Die Riesen glichen einander so sehr, dass es

schwerfiel, sie voneinander zu unterscheiden.
    Nichts!, antwortete sein Gedankenfreund rasch, noch bevor der Darturka ihm antworten

konnte.
    Das ist nicht wahr!, dachte Sinnafoch. Er wollte seinen Freund nicht missen. Aber

manchmal machte er ihn wütend mit seiner übertriebenen Fürsorge. Sinnafoch mochte es nicht,

bevormundet zu werden. Und außerdem will ich alles wissen, fuhr er fort, was in der

Zentrale meines Schlachtlichts geschieht. Auch wenn es »nichts« ist!
    Ein Streit unter D'Tar und Darturka, entgegnete die Stimme in seinen Gedanken. Eine

der üblichen Reibereien. Nichts, was dich ablenken sollte.
    Tatsächlich? Darüber entscheide ich!
    Seit seiner Wiedergeburt war sich Sinnafoch seiner Selbst bewusster. Er war stärker geworden,

reifer, bestimmender. Er vergaß niemals seine Einzigartigkeit, seine Unverwundbarkeit, seine

Unsterblichkeit.
    Es musste die Summe der Erfahrungen seiner früheren Leben sein. Manchmal fragte Sinnafoch

sich, was er erlebt, was er durchlebt hatte. Er konnte sich nicht erinnern. Er wusste, nein, er

spürte, dass er bereits gegen die Xerxen gekämpft hatte und dass er Sieger geblieben war. Aber

sein Gefühl verband sich nicht mit Bildern oder Erinnerungen.
    Der Referror, der ihm nach seiner jüngsten Wiedergeburt gedient hatte, hatte ihn zu beruhigen

versucht. Seine Erinnerungen würden zurückkehren. Die Gedächtnislücken, so der Referror, stellten

einen Selbstschutz der Psyche dar. Selbst das Vamu eines Unsterblichen mochte von quälenden

Erfahrungen überwältigt werden. Deshalb kehrten die Erinnerungen nach einer Wiedergeburt nur

langsam und in Bruchstücken zurück. Sinnafoch müsste sich nur in Geduld üben, dann würde alles

gut.
    Der Kampf am Schott ging zu Ende. Zwei Darturka hoben einen D'Tar mit einer Beiläufigkeit vom

Boden, als hätten sie sich nach einer heruntergefallenen Plastikfolie gebückt. Der D'Tar wand

sich in ihrem Griff, ohne sich befreien zu können. Er war zu schwach. Seine kleinen Augen

blickten zu Sinnafoch, schienen ihn zu durchbohren und ihn anzuflehen.
    Sinnafoch erwiderte den Blick für einen Augenblick, dann wandte er den Kopf ab. Ihm

schwindelte plötzlich. Dieser stechende Blick war ihm merkwürdig vertraut ...
    Er wandte sich an den Ersten Offizier: »Bringt den Unruhestifter her!«
    »Ja, Frequenzfolger.« Der Offizier verneigte sich und winkte die beiden Darturka heran.
    Drei Schritte vor Sinnafoch hielten sie an und senkten ehrerbietig die Köpfe. Der D'Tar, den

sie festhielten, war ein Veteran. Er hatte zwölf Planetenbefreiungen überlebt, wie die Streifen

an seiner Uniform verrieten. Es kam nur selten vor, dass das Schicksal es mit einem D'Tar so gut

meinte.
    Wieso genoss dieser Mann nicht einfach sein Glück und freute sich, dass er noch lebte?
    »Was ist mit dir, Soldat?«, fragte Sinnafoch. »Weshalb stiftest du Unruhe?«
    »Sinnafoch!«, flüsterte der D'Tar, anstatt zu antworten. Sein Tonfall war unpassend

vertraulich, beinahe ... beinahe, als nähme er für sich in Anspruch, er und Sinnafoch ständen auf

einer Stufe.
    »Frequenzfolger Sinnafoch«, korrigierte der Vatrox. »Ich warte auf eine Antwort.«
    »Sinnafoch«, flüsterte der D'Tar. »Erkennst du mich nicht mehr?«
    Verschwende nicht deine Zeit auf einen Einzelnen, Frequenzfolger!, mahnte sein

Gedankenfreund. Du bist für das Wohl und Wehe vieler Zehntausender verantwortlich!
    Sinnafoch ignorierte die Ermahnung. »Nein, ich kenne dich nicht«, sagte er. »Sollte ich

das?«
    »Ja! Erinnerst du dich nicht mehr? Wir waren zusammen hier, auf Konneski! Wir haben den

Planeten befreit ...« Die Zähne des D'Tar mahlten knirschend aufeinander. »Die Mutter-Königin,

Sinnafoch, du hast sie mit bloßen Händen getötet. Mit dieser Klinge!« Der D'Tar hielt ihm einen

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