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Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt

Titel: Perry Rhodan - 2553 - Die Stadt in der Mitte der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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musste ich einen anderen Weg

einschlagen. Er führte mich in das Land jenseits der Stadt. Doch ich ließ den Mut nicht sinken

und folgte geschickt den Spuren, die F'har hinterlassen hatte.«
    Ein feines Kunststück!, dachte F'har. Ein Blinder hätte die Schneise nachverfolgen

können, die die »Geschwungene Linie« ins Gras geschlagen hat!
    »Ehrenwerte Kreiswahrer«, rief nun Kritt'han, »schließlich fand ich heraus, was F'har zur

Rückkehr in die Stadt bewegte!«
    Kritt'han bückte sich. Als er sich wieder aufrichtete, hielt er eine Schale in den Händen.

»Das hier!«, rief er. Er drehte die Schale um, ihr Inhalt wurde vom Wind erfasst und

davongetragen.
    Es war Asche.
    »Ein Kreis war in das Gras gebrannt, so groß, dass selbst meine stolze >Ruhm des

Kreises< in seiner Mitte klein erschien. Ein Kreis aus zu Asche verbranntem
    Gras. Ihr, Kreiswahrer, wisst, was das bedeutet: An dieser Stelle war eine Lichtröhre

entstanden! Es ist ein rares Ereignis, aber es kommt vor. Die Annalen berichten davon.«
    F'har hatte sich eigentlich vorgenommen zu schweigen. Aber jetzt hielt er es nicht mehr aus.

»Asche!«, rief er. »Ist das alles, was du vorzuweisen hast, Kritt'han?«
    »Besser als nichts, F'har«, hielt Kritt'han mit einer Spitze dagegen. »Du weißt, was eine

Lichtröhre bedeutet: Wesen aus einer anderen Welt sind mit ihrer Hilfe in das Land D'Tarka

gekommen - und sie sind verschwunden. Das kann nur eines bedeuten: Du, F'har vom

einunddreißigsten Kreis, hast sie mitgenommen! In unsere Stadt! Du hast sie versteckt! Ungeheuer

von anderen Welten!«
    Ein kurzer Moment der Stille lag über dem Platz, als Kritt'hans Anschuldigungen verhallten.

Dann, als die Kreiswahrer das Ausmaß begriffen, schnellten sie von ihren Plätzen hoch. Sie

schrien wütend, schüttelten drohend die geballten Hände. Die Wächter fummelten unruhig an ihren

Gewehren, einige legten sogar wieder auf F'har an.
    Die nächsten Augenblicke würden über Leben und Tod entscheiden.
    F'har stellte verblüfft fest, dass jede Angst, jede Unruhe von ihm abgefallen war. Als schwebe

er über dem Geschehen, wäre unverletzlich.
    Er sah zu Kritt'han und sagte: »Ungeheuer? Du übertreibst maßlos ... «
    F'har gab L'hete einen Wink. Der Assistent zog mit einem festen Ruck an der Leine. Die

Abdeckung aus schwarzem Stoff, die den Blick auf den Käfig verwehrt hatte, rutschte weg.
    Das Ungeheuer kam zum Vorschein: Es war Philip.
    Der Okrill öffnete langsam, fast genüsslich das Maul und entblößte sein Raubtiergebiss. Dann

ließ er seine Zunge hervorschnellen. Sie war so schnell, dass sie an ein Geschoss erinnerte. Sie

ringelte sich um die hölzernen Stäbe des Käfigs. Mit einem Blitz ging er in Flammen auf,

explodierte förmlich unter der sprunghaften Erhitzung.
    Und im nächsten Moment gellte der
    Angstschrei der Kreiswahrer und Wächter auf, beispiellos in den Annalen, und sie stoben in

alle Richtungen davon.
     

2.
     
    »Kontinuumswechsel einleiten!«, befahl Frequenzanwärter Sinnafoch. Er sprach in das

Akustikfeld, dessen Projektor in den Kragen seines Kampfanzugs eingearbeitet war. Der Helm des

Anzugs war geschlossen, und die Luft, die der Vatrox atmete, stank beinahe unerträglich nach

Plastikverbindungen, Enge und Furcht.
    Es war der Gestank des Krieges, der Gestank seines neuen Lebens.
    »Wechsel in energetisch verschobenes Kontinuum«, bestätigte der Erste Offizier der DEKTEROM

über Funk aus der Zentrale, und einen Augenblick später erfolgte der Wechsel.
    Das von Fremdvölkern häufig als »Vektor-Phase« umschriebene »Abtauchen« erlaubte es den

Schlachtlichtern, bei starkem Beschuss ohne jegliche Beeinträchtigung den Standort zu wechseln -

bis die Bedrohung nicht mehr existierte. Im Schutz dieser Tarnung konnten allerdings auch

Angriffsflüge stattfinden. Nur der Einsatz von Waffen war nicht möglich - dazu bedurfte es des

Rücktauchens in das Standarduniversum.
    Sinnafoch hätte am liebsten den Kopf zwischen den Händen verborgen, sich zusammengerollt und

verkrochen, aber er widerstand der Versuchung. Im Frachtraum des Landungsboots, in dem er auf

einer Bank inmitten der D'Tar kauerte, gab es kein Versteck. Jeder der Landungssoldaten konnte

ihn sehen - und er, Sinnafoch, war ihr Anführer, ihr Vorbild, ihr neuer Okore.
    Sinnafoch fragte sich, wie die D'Tar reagieren würden, wenn er ihnen sagte, dass Okore noch

lebte - und dass er doch gestorben war. Sie würden es nicht

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