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Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Titel: Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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hyperphysikalischen Phänomenen, die in jenem Randsektor

eurer Welt auftreten, stoßen allerdings auch sie an ihre Grenzen.«
    Sie gaben zu, dass sie nicht allmächtig waren. Demnach konnten sie keine

Götter sein.
    Nicht, dass Licafa an Götter glaubte. Weder an den allumfassenden Anthun, auf

den sich die Schergen des Pontifex beriefen und mit dessen angeblichem Testament sie ihre

Gräueltaten rechtfertigten, noch an irgendwelche anderen Höheren Wesenheiten.
    Andererseits umgab Priroda und seinen Begleiter Loitshuba eine merkwürdige,

nun ja, Aura. Normalerweise vermied Licafa solch unwissenschaftliche

Begriffe. Eine Wahrnehmung, die sich auf keinerlei messbare Fakten stützte, zählte nicht.
    Aber.
    Ein Blickwechsel mit Mizami genügte, um zu wissen, dass sie es ebenfalls

spürte. Die beiden Winzlinge strahlten ... Zeitlosigkeit aus. Als seien

sie uralt oder besser: jugendlich an Körper und Geist, jedoch sehr, sehr lange nicht mehr

gealtert.
    Unsterbliche? Also doch Götter?
    Bescheidene Götter, die ihre Unzulänglichkeiten

eingestanden ... Nein. Licafa vermochte sich viel vorzustellen, aber das nicht.
    Zweifellos haftete ihnen etwas Besonderes an. Das merkte man im Vergleich mit

der Dritten. Sie hieß so ähnlich wie Gesinpri, und obwohl sie ebenso resolut und dabei

zuvorkommend auftrat wie die beiden ... Älteren, fehlte ihr dieser

spezielle Anhauch von Ewigkeit.
    Außerdem war klar, dass sie, im übertragenen Sinne, zu ihnen aufsah wie eine

Schülerin zu weisen Mentoren. Sie behandelten sie zwar wie ihresgleichen, ja als Expertin, der

sie bei manchen Detailfragen den Vortritt ließen.
    Dennoch lagen Welten und Äonen zwischen ihnen.
    *
    Als der Morgen graute, zog Priroda ein nicht gerade erbauliches Fazit.
    »Fest steht«, sagte er bedauernd, »dass die Situation an der Weltkante immer

schneller eskaliert. Und dass eure Ausrüstung nicht geeignet ist, dort die Orientierung zu

bewahren. Ich rate dringend davon ab, schon heute Mittag eine nächste Expedition buchstäblich ins

Feuer zu schicken.«
    »Keine Chance. Das verrückte Apostul wird sich durch nichts davon abbringen

lassen«, murmelte Mizami entmutigt. »Orcizu ist überzeugt, dass ihm der heilige Goldpöppel

Unbesiegbarkeit verleiht.«
    »Er will die Reliquie ...?«
    »Es«, korrigierte Licafa automatisch - ehe ihm siedend heiß einfiel, dass ihm

dieser Einwurf als Anmaßung ausgelegt werden könnte. »Entschuldige, aber Orcizu ist ein

Neutrum.«
    Priroda verzog das knollige Gesicht hinter der makellos entspiegelten

Helmscheibe. »Ich muss um Verzeihung für meine Unaufmerksamkeit bitten.

Wir sind schon relativ weit herumgekommen, haben bisher aber selten dreigeschlechtliche Wesen

getroffen.«
    »Macht uns das für euch eher zu Exoten oder eher zu Missgeburten?«
    »Ihr seid etwas Besonderes. Jedes intelligente Leben in diesem unfasslichen

Multiversum hat seine Berechtigung und meine Hochachtung; umso mehr, wenn es sich guten Willens

erweist.«
    Obgleich es nicht Prirodas eigenes Lautbildungsorgan war, das Licafa vernahm,

sondern die mechanische Stimme des Übersetzungsapparats, hörte er tiefen Ernst heraus. »Darf ich

dich etwas fragen?«
    »Nur zu.«
    »Jenseits des Äthers, der Frerino umgibt - da gibt es andere Welten, nicht

wahr?«
    »Sehr viele. Genau zwanzigtausend an der Zahl.«
    »Aber ihr kommt von keiner davon?« Irgendwie war das mitgeklungen.
    »Richtig. Unsere Heimat liegt weiter entfernt, als selbst wir uns auszumalen

vermögen. Und doch ist sie eurer verbunden durch die Transferkamine des Polyport-Netzes.«
    »Diese Begriffe sagen mir nichts.«
    Mit knappen Worten skizzierte der Flachsymmetrische eine technische

Einrichtung. Die Beschreibung rief in Licafa eine Assoziation wach.
    »Etwas Derartiges ist mir bekannt«, rief er erregt, »wenngleich nur aus

vierter Hand. Es geht die Mär, auch in den Katakomben von Frer, der Störrischen, existiere ein

solcher Weltentunnel! In den rosigen Vorzeiten besuchten uns angeblich Götter auf diesem Weg.

Aber die blaue Röhre ist defekt, seit einem Drittel Ewigkeit, und die Kleriker wollen oder können

sie nicht reparieren.«
    »Trotzdem gut zu wissen«, sagte Loitshuba, der Pechschwarzgesichtige. Er und

seine Gefährten nickten einander bedeutungsvoll zu.
    Licafa musste an sich halten, um die Fremden nicht mit einem Trommelfeuer von

Fragen einzudecken. Zwanzigtausend Welten wie Frerino! Keine ästhetische, durch drei

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