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Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Titel: Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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teilbare,

jedoch eine enorme Zahl.
    Und darüber hinaus gab es, wenn er sich nicht verhört hatte, noch viel

mehr!
    Seit er, durchaus mühsam, die Fähigkeit erworben hatte, wissenschaftlich zu

denken, wartete Licafa auf einen Moment wie diesen. Mit einem Schlag erweiterte sich sein

Blickfeld, als habe ein Sturm die Wolken fortgeblasen.
    »Wenn ihr weiterzieht«, sagte er rau, »könntet ihr uns mitnehmen? Mich,

Mizami und die beiden anderen Trifamilien unserer Gemeinschaft? Wir würden alles dafür

geben.«
    »Vielleicht«, antwortete Priroda bedachtsam. »Ganz ehrlich, ich weiß es

nicht. Mit diesem Ansinnen bringst du mich in Verlegenheit. Ich kann nicht vorhersehen, wie sich

die Dinge entwickeln werden, und dir daher nichts versprechen. Aber sei versichert, du und die

Deinen, ihr wärt uns willkommen.«
    Redeten so Götter?
    Umgekehrt: Falls es wahre, echte, richtige Götter

gäbe, nicht die Schreckgespenster, mit denen der Pontifex und seine diktatorischen Klausner ihre

Untertanen einschüchterten - würden sie nicht genau auf solch vernünftige Weise argumentieren?
    Licafa war verwirrt. Und sehr müde. Er ließ sich auf einen Hocker

niedersinken.
    »Ihr zwei braucht dringend Schlaf«, erkannte Loitshuba. »Bettet euch in eure

Mulde. Während ihr ruht, werden wir versuchen, zumindest einige eurer Geräte dahingehend zu

modifizieren, dass ihr euch da draußen ein wenig besser zurechtfindet.«
    Enttäuschung schwappte über Licafa hinweg, eine eiskalte, niederschmetternde

Flutwelle. Ein wenig besser, das wusste er genauso gut wie die

zwergenhaften Zweibeiner, würde nicht genügen.
    Sie waren und blieben dazu verdammt, in wenigen Stunden ihre ultimate

Ausfahrt anzutreten. Ihr letzter Lebenstag war angebrochen.
    Dann aber sagte Priroda: »Und wir werden eure Expedition unsichtbar begleiten

bis zum Rand dieser Welt und über euch wachen.«
     

4.
    Auf dem Weg ins Verderben
     
    »Wie wohl, mein Freund, ist dir am frühen Morgen?«, fragte das Konzept

spöttisch, nachdem die Frerin sich niedergelegt hatten.
    »Sehr witzig.«
    Perry Rhodan reckte und streckte die Glieder. Vergeblich, er konnte die

bleierne Mattigkeit nicht vertreiben, die sich in seinen Knochen, Muskeln und Nervenbahnen

eingenistet hatte, seit sie sich innerhalb dieser von Psi- Materie durchdrungenen Sphäre

aufhielten. Auch der heftig unter seinem linken Schlüsselbein pulsierende Zellaktivatorchip kam

dagegen nicht an.
    Aus dem Augenwinkel sah er, dass Gesine verstohlen gähnte.
    »Abgang, Leutnant Pitzesch. Du benötigst Schlaf! Du warst uns eine wertvolle

Hilfe, und damit das auch so bleibt, wirst du jetzt erst mal schlafen. Weggetreten!«
    Die Ortungsspezialistin salutierte und entschwebte durch die

Rauchabzugsklappe.
    »Gute Frau«, sagte Lloyd/Tschubai.
    Rhodan verkniff sich, das Konzept darüber auszuhorchen, ob seine zwei

maskulinen, in Ras Tschubais sichtlich virilem Körper steckenden Bewusstseine sexuelle

Bedürfnisse verspürten. Oder wie es sich anfühlte, Teil der Superintelligenz ES gewesen, aber

jählings wieder in eine physische Existenzform zurückgeworfen worden zu sein. Das ziemte sich

nicht. Gewisse Themen ließen Männer, die vor dem dritten Jahrtausend alter Zeitrechung geboren

waren, stillschweigend außen vor.
    Neidete er den Kameraden die Erfahrung, alle Widrigkeiten der Leiblichkeit

hinter sich gelassen zu haben?
    Wenn Perry Rhodan nicht nur müde, sondern auch ehrlich war: ja.
    Ihn hatte ES nie eingeladen, aufzugehen im Kollektiv der unzähligen Seelen,

ÜBSEF-Konstanten oder wie sonst man bezeichnete, was am Ende von einer Persönlichkeit übrig

blieb. Ihm gönnte ES keinen Frieden. Ihn jagte die Superintelligenz von einem Krisenherd zum

nächsten.
    Sein Platz war an der Front. Vorne, hart an der Kante.
    Immer und immer wieder musste er in einen klaffenden Abgrund starren. Bloß,

zurückgähnen durfte er nie.
    Danke, Herr Rhodan! Du hast brav deine Pflicht erfüllt. Jetzt

tritt zufrieden ab. Andere werden die Dinge, die aus dem Lot geraten sind, richten.
    Sehnte er sich nach einer solchen Botschaft? Sein erschöpfter Körper nickte,

wie eine dieser Wackelhund-Figuren, die sein Onkel aufs Armaturenbrett seines Dodges geklebt

hatte.
    Ihm aber waren die stupiden, scheinbar zu allem Ja sagenden Dinger schon als

Kind suspekt gewesen. Der kleine Perry Rhodan hatte ihnen Zahnstocher in die Spiralhälse

gesteckt, damit sie nicht länger Dingen

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