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Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs

Titel: Perry Rhodan - 2555 - Kante des Untergangs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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waren, vermochte der terranische Pulk samt ihren Besatzungen aus dem Inferno zu retten.
    Gesine fand nicht den geringsten Grund, ihren Vorgesetzten zu kritisieren. Im

Gegenteil, »das Engelsgesicht«, wie Curi Fecens Spitzname lautete, bewies nachdrücklich, warum

ihm das Kommando über die erste Staffel der zweiten Kompanie des Raumlande-Bataillons der JULES

VERNE anvertraut worden war.
    Er hatte kühlen Kopf bewahrt, auch in der ärgsten Gluthitze. Trotz der

Wahrnehmungsstörungen, die den Stress der lebensbedrohlichen Situation noch verschärften, hatte

er nie den Blick aufs Wesentliche verloren.
    Die Sicherheit des Terranischen Residenten besaß oberste Priorität. Gleich

danach kam für Curi, die eigenen Leute vollzählig wieder nach Hause, also an Bord der VERNE zu

bringen.
    Selbst wenn das Verbundschiff derzeit unerreichbar war ...
    Deswegen war Gesine überzeugt, auf der richtigen Seite zu stehen: Weil in der

LFT-Flotte sie, die Fußsoldaten, nicht wie bei der Frequenz-Monarchie als verzichtbares

Kanonenfutter betrachtet wurden.
    Es gab keine »Humanressourcen«, die man bedenkenlos ihrem Schicksal überließ,

bloß um irgendwelche in abstrakten Zahlen konstruierten Gewinnvorgaben zu erfüllen. Diese

gräuliche Phase ihrer Historie hatten sie schon vor Jahrtausenden überwunden.
    Sie waren Menschen, egal ob von Terra, Ertrus oder

Oxtorne stammend, mit Eigennamen und individuellen, unersetzlichen Persönlichkeiten. Als solche

behandelte sie Captain Fecen - nicht als Nummernkodes, die kalt lächelnd durchgestrichen wurden,

wenn sich ihre Leistungsfähigkeit erschöpft hatte.
    Seine Fürsorge erstreckte sich sogar auf die Roboter. Nicht einen ließ er im

Chaos zurück.
    Mit einer moderaten Geschwindigkeit von vierhundert Kilometern pro Stunde

flog der Pulk landeinwärts. Bald überholten sie die Stoßfront der Zerstörung, deren Ausbreitung

sich verlangsamte, je mehr Landfläche betroffen war.
    Als sie das Basislager erreichten, betrug ihr Vorsprung eine schwache Stunde

terranischer Standardzeit.
     

7.
    Wo alle Wege enden
     
    »Wir müssen evakuieren. Zuerst das Lager, dann die Stadt Gnaaz sowie die

umliegenden Gehöfte. Und wenn es hart auf hart läuft, in Folge«, sagte Perry Rhodan, »die gesamte

Scheibenwelt.«
    »Weißt du, wovon du sprichst?«, erwiderte Licafa. »Abgesehen davon, dass wir

Frerino mir nichts, ihr nichts aufgeben sollen - wie stellst du dir das vor? Wohin, und auf

welche Weise, willst du neunzig Millionen Frerin verfrachten?«
    »Nach TALIN ANTHURESTA. Der Handelsstern ist groß genug, euch alle

aufzunehmen. Gemach, mein Freund. An der Räumung des Basislagers und der Region Gnaaz führt kein

Weg vorbei.«
    Perry räusperte sich. »Für das, was danach kommt, bleibt uns ein Zeitfenster

von knapp einer eurer Tagphasen. Aber im schlimmsten Fall ... «
    Seine Hoffnung auf MIKRU-JON hatte sich vorerst zerschlagen. Seit die in der

Reliquie gespeichert gewesene Psi-Materie den Zerfall der Randzone nicht nur nicht verhindert,

sondern beschleunigt hatte, war kein Kontakt zum Raumschiff mehr zustande gekommen.
    Wen wundert's?, dachte Rhodan. Die entgleisten Hyperenergien da draußen fressen in jeder Minute ganze

Landstriche!
    Laut sagte er: »Wie ich dir schon erörtert habe, sind wir durch ein

Transportsystem zu euch gelangt, das als Polyport-Netz bezeichnet wird. Es ist sehr

leistungsfähig und kann schnell hintereinander eine Vielzahl von Personen versetzen. Das Tor

befindet sich im einstweilen noch ungefährdeten Hügelland zwischen Gnaaz und eurer Hauptstadt.

Mit strenger Disziplin und unter Einsatz aller verfügbaren Verkehrsmittel ... «
    Licafa hustete, dann spuckte er grün schillernden Schleim in einen Napf, den

ihm Mizami entgegenhielt. »Ich wiederhole: Du weißt nicht, wovon du redest. Selbst wenn deine

Rechnung theoretisch aufginge, was ich bezweifle -, dieser Plan erfordert das Einverständnis der

Pontifikalklause. Die Kleriker werden den Chaon tun, ihre Machtlosigkeit einzugestehen.«
    »Wir haben einen Ansatzpunkt«, sagte Perry. »Für einen Hebel. Er, pardon: Es heißt Orcizu.«
    *
    Das Apostul lag in der Kuhle seiner Jurte, die verbrannten Hände dick

eingewickelt, und brabbelte zusammenhanglose Silben vor sich hin.
    Licafa richtete das Wort an Sebyri, die nahebei auf einem Hocker döste. »Wach

auf, Agentin! Und bring auch das Jungschen zu sich. Ich weiß, dass du über die nötigen Drogen

verfügst.

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