Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
seine Wissenschaft riskierte er einen vorlauten Widerspruch, der ihn das Leben hätte kosten können. Immerhin sprach er mit dem Kommandanten von WOCAUD. Und die Sorge um seine Kinder ...
Gornen Kandrit riss sich zusammen. Kamen ihm etwa leichte Zweifel an der tefrodischen Position, die besagte, dass dieses Gebiet den Tefrodern zustand? Hatte er nicht auf der Militärakademie, ja schon in seiner Jugend gelernt, dass Blues prinzipiell heimatlos waren, die Welten ohne jede Verwurzelung wechselten und als bloßen Fortpflanzungsboden ansahen? Dass man sie also auch beliebig verschieben konnte, beinahe wie Insekten?
Tyx war alles andere als ein Insekt. Die Sorge um seine zahlreichen Nachkommen hatte etwas – nun ja, etwas Tefrodisches.
Kandrit schüttelte den Gedanken ab. »Zur Sache!«, forderte er. »Geht es um dieses Fingerfragment?«
»Nein«, ergriff Myhd nun das Wort. »In dieser Hinsicht sind wir nicht weitergekommen. Aber sag, Kommandant, hast du die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Transferdeck mittlerweile verstärkt? Ich hatte dich ja ausdrücklich darum gebeten. Ein automatischer Alarm ist gut und schön, aber es müssen Tefroder dort sein, die darauf reagieren können. Zumindest ein paar Kampfroboter ...«
»Ich habe andere Probleme«, antwortete Kandrit. »Wir sind unterbesetzt und werden in naher Zukunft keine Verstärkung bekommen. Der Hohe Tamrat Vetris war gerade persönlich bei mir und hat mich über die allgemeine Lage informiert. Die Lage mit den Onryonen droht zu eskalieren, was wir unbedingt verhindern müssen.«
»Ein paar Kampfroboter und ein paar Wachmänner vom Sicherheitsdienst werden doch zu erübrigen sein ...«
»Es gibt in letzter Zeit immer wieder solche Vorfälle. Praktisch stündlich. Ein Transferkamin aktiviert sich eigenständig, aber nichts kommt an. Oder nur eine bis zur Unkenntlichkeit beschädigte Sendung. Der automatische Alarm ist aktiviert. Bei jeder Warnung sehen Sicherheitskräfte, die ich eigentlich woanders brauche, nach dem Rechten. Sie haben bislang nichts von Bedeutung entdeckt.«
»Abgesehen von einem Fingerteil, der älter ist als unser Universum. Spätestens da hättest du ein paar Leute abstellen müssen.«
Kandrit schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Du hast nur ein altes, totes Artefakt gefunden, Myhd ...«
»Ein Objekt. Kein Artefakt.«
Der Kommandant ignorierte den Einwand. »Das war ein Zufall. Jeder andere hätte diesen Fund ja auch machen können ...«
»Ein Objekt, das älter als unser Universum ist?«, warf Tyx ein. »Das ist eine wissenschaftliche Sensation, die Famather eine Fußnote in den Geschichtsbüchern sichern wird. Falls er sie veröffentlichen darf.«
Kandrit warf dem ... Tellerkopf einen düsteren Blick zu.
»Bitte«, sagte sein Chefwissenschaftler. »Darum geht es doch nicht. Deshalb haben wir dich nicht aufgesucht. Uns liegt das Schicksal von WOCAUD genauso am Herzen wie dir.«
»Euch?«, fragte Kandrit verächtlich. »Worum geht es?«, wollte er mit erzwungener Ruhe wissen.
»Wir überwachen das Polyport-System genau und haben etwas Seltsames bemerkt, auf das bislang kein anderer aufmerksam geworden ist. Einen mysteriösen Vorfall ...«
Kandrit beugte sich vor.
Myhd ging ihm auf die Nerven. Aber er hatte das Arte... das Objekt entdeckt, das älter als das Universum selbst war. Das würde sich nicht verheimlichen lassen. Irgendwann würde die Wahrheit herauskommen, und sein Chefwissenschaftler würde dann eine Berühmtheit sein.
Der Kommandant hatte vor, diese Entdeckung zum Ruhm der Tefroder einzusetzen. Myhd würde eine Vorlesungsreise durch das Galaktikum antreten, und das neue Tamanium würde hervorragend dastehen.
Er konnte ihn nicht einfach verschwinden lassen.
Zumal er Vetris noch nichts von dem Fund gesagt hatte.
Sollte die Inbetriebnahme des Polyport-Systems fehlschlagen, würde diese Entdeckung Kandrit vielleicht den Hals retten.
Es war zu kompliziert, Myhd zu beseitigen und sich irgendeine Geschichte einfallen zu lassen. Myhd war nun einmal sein Chefwissenschaftler, und Tyx würde gerade als Weddone einen hervorragenden Zeugen abgeben.
Ein Tellerkopf, der in seinem wissenschaftlichen Ehrgeiz die Geschichte eines Tefroders bezeugte – etwas Besseres konnte ihm nicht passieren!
Nur deshalb duldete er die Unverschämtheiten der beiden Wissenschaftler.
Er musste Geduld mit ihnen haben.
Er zwang sich zur Besonnenheit. »Also? Was wollt ihr mir sagen?«
9.
»Die Transferkamine waren wieder
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