Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

Titel: Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Urbanek
Vom Netzwerk:
aber er machte sehr anschaulich die Dimensionen deutlich, die die Serie im ersten Vierteljahrhundert ihres Bestehens bereits angenommen hatte. Und weiter führte er aus:
    »Worin liegt der Erfolg des Mega-Sellers begründet? Im Gegensatz zu den üblichen Groschenheft-Helden Steiner, Lassiter und Jerry Cotton verlangt Perry Rhodan seinen Lesern einige Konzentration ab, und ein Einsteiger wird sich ohne das zweibändige, 700 Seiten starke PERRY RHODAN-Lexikon in den unendlichen Weiten des Alls hoffnungslos verlieren. Und ein Sexualleben scheinen die Weltraumritter nicht zu kennen.« Damit hatte der Autor natürlich völlig recht, aber wie jede Literatur war und ist auch PERRY RHODAN ein Kind seiner Zeit, und so sind Erotik und Sexualität schon seit etlichen Jahren auch bei Perry Rhodan und Co. kein Tabu-Thema mehr, wenn es handlungstechnisch sinnvoll oder auch erforderlich ist. Man denke nur an die Formen des Zusammenlebens in der Liga Freier Terraner des 14. Jahrhunderts NGZ, wie sie beispielsweise Frank Böhmert in »Die Ratten der JERSEY CITY« (Heft 2341) geschildert hat.
    Herbert M. Debes ging auch auf die Kritik ein, die der Serie Anfang der 70er Jahre entgegengebracht wurde: »Doch trotz oder vielleicht gerade wegen (seiner) idealistischen Zielsetzung geriet Perry Rhodan, der mit dem durchaus löblichen Ziel ausgezogen war, die Menschheit vor dem atomaren Holocaust zu retten, bald in Verruf. Namhafte Intellektuelle sahen in ihm einen ›düsteren Diktator‹, und der Zukunftsforscher Robert Jungk fand in seinen Weltraumabenteuern eine ›unverblümt faschistische Lehre‹ und brandmarkte ihn als ›Hitler der Weltraumzeitalters‹. Die Kritik mag das damals heißer gegessen haben, als es von der Autorencrew gekocht worden ist. Tatsache ist, dass Perry Rhodan und seine Mannen seinerzeit tatsächlich ganze Sonnen ausradierten und massenhaft ›feindliche Armeen‹ niedermetzelten, immer der RHODAN-Hymne eingedenk ›Für ihn gibt es kein Nein / Nur der Wille allein / Hilft das Ziel zu erreichen‹. Diese heroischen Gewaltphantasien aus Perry Rhodans nicht gerade feiner Kinderstube werden zum größten Teil dem Mit-Vater des Helden Karl-Herbert Scheer zugeschrieben (…), der mit seiner Schreibmaschine ganze Heerscharen ›Andersgearteter‹ hinwegfegte. Im Nachhinein braucht man sich darüber nicht mehr zu echauffieren, sondern kann feststellen, dass an der bisherigen abenteuerlichen Geschichte Perry Rhodans die Phasen der aktuellen Weltpolitik abzulesen sind. Scheers blutrünstige Phantasien fanden in der Zeit des realen Kalten Krieges durchaus auch in den Köpfen von Weltpolitikern statt.«
    Debes konstatierte, dass sich mit der Übernahme der Exposé-Arbeit durch William Voltz vieles geändert habe, und geht auch lobend auf Mit-Expokraten Thomas Ziegler alias Rainer Zubeil ein: »William Voltz, der ab Heft 680 die inhaltliche Konzeption der Serie übernahm, setzte neue ethische Akzente, mit ihm verschwanden die statischen Feindbilder zugunsten einer komplexeren Problematik. Zwar wurde aus Perry Rhodan nicht gerade ein intergalaktischer Rudi Dutschke, doch mussten Rhodan und seine Crew sich zunehmend mit Todesstrahlen, Klimakatastrophen, wirtschaftlicher Not und biologischen Fehlentwicklungen ausein­andersetzen. Paradox mutet es allerdings an, dass ausgerechnet im Wendejahr 1983 grünes Gedankengut sich in die Hirne der Raumfahrer schlich. Verantwortlich dafür war der ehemalige Standesbeamte Rainer Zubeil, der neu in die Exposé-Redaktion kam. Er sorgte dafür, dass die Themen Umweltverschmutzung, neue Medien und sogar ›Häuserkampf auf SF-Ebene‹ Einzug in die Serie hielten. Außerdem erfand er sich das Aussteigervolk der Vironauten sowie einen verrückten Weltraum-Reporter, der es sogar wagen durfte, den Meister Rhodan selbst zu kritisieren. Zubeil sorgte überdies für einige originelle kulinarische Köstlichkeiten, die einem erst einmal einfallen müssen: der Muurt-Wurm, eine scheinintelligente Köstlichkeit, der Feinschmecker mit der Behauptung, er sei giftig, abzuschrecken versucht, oder ein ganz besonderer Drink, der eigentlich hart ist und sich erst durch gutes Zureden verflüssigen lässt. Solange der Erfolg anhält, sind der Phantasie der Autoren also keine Grenzen gesetzt, und irgendwann gibt es vielleicht sogar einen Punker unter den Raum-Zeit-Ingenieuren.«

    In einem aber irrte sich der Autor des Artikels gewaltig: »Ein ernstes Problem könnte für Rhodan und seine scheinbar geschlechtslosen

Weitere Kostenlose Bücher