Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
Aufmachung nachempfundenen MOEWIG SF-Hardcover, die er auswählte, redaktionell zusammenstellte und für die er auch weit über eintausend Leserkontaktseiten und Covertexte erstellte. Und natürlich auch PERRY RHODAN in all seinen Erscheinungsformen, wie Planetenroman, Jubiläumsbände und die PR-Sonderserie ATLAN, sowie DRAGON und MYTHOR. Von Beginn seiner Tätigkeit an widmete er sich der Förderung deutschsprachiger Autoren, von denen viele unter seiner Ägide und Anleitung Profis geworden sind, wie beispielsweise William Voltz, Kurt Mahr, Marianne Sydow, Peter Griese, Arndt Ellmer, Hans Kneifel, Peter Terrid, H.G. Ewers und Ernst Vlcek.
1960 begann der Wilhelm Heyne Verlag, der damalige Schwesterverlag von Moewig, im Rahmen seines neuen Taschenbuchprogramms mit der sporadischen Publikation von SF-Titeln, die bald zu einer eigenständigen Reihe wurden und die natürlich ebenfalls Schelwokat redaktionell betreute. 1962 übersiedelte Schelwokat mit seiner Gattin zurück nach Straubing, wo die beiden bis zu ihrem Tod lebten. Als Moewig an die Verlagsgruppe Bauer verkauft wurde, musste Schelwokat seine Mitarbeit bei einem der beiden Verlage beenden. Er entschied sich, bei Moewig zu bleiben und die Heyne-SF-Reihe aufzugeben, wo er 1970 mit Robert E. Howards »Conan« dieses Subgenre der Fantasy im deutschen Sprachraum eingeführt hatte, nachdem im Jahr davor Klett-Cotta mit Tolkiens »Der Herr der Ringe« die High Fantasy im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht hatte. Für die Erstveröffentlichung von »Conan« erhielt er zusammen mit Cheflektor Kurt Bernhardt den deutschen Fantasy-Preis »Merlin«.
1961 startete Moewig die Erfolgs-Serie PERRY RHODAN, die Schelwokat fast von Beginn an redaktionell betreute und der bis zu seinem Ableben auch sein besonderes Interesse galt. Viele Autoren, die während der Schaffenszeit Schelwokats zum PERRY RHODAN-Autorenteam gestoßen sind – und natürlich auch zu ATLAN –, sind durch seine Schule gegangen und haben sich bei ihm das nötige Rüstzeug für eine erfolgreiche Berufsausübung geholt. Für seine Verdienste um die Förderung der SF-Literatur in Deutschland erhielt er 1970 den Deutschen Hugo. Als 1973 im Zuge der neuen Fantasy-Welle versucht wurde, mit DRAGON eine Fantasy-Heftserie auf Dauer auf dem Markt zu etablieren, wurde auf ein Serien-Konzept von Schelwokat zurückgegriffen, für das er auch die Exposés schrieb und an der alles, was an PERRY RHODAN-Autoren Rang und Namen hatte – nebst Fantasy-Spezialist Hubert Straßl alias Hugh Walker –, mitarbeitete. Leider verlief dieses Experiment nicht so erfolgreich wie erhofft. Besser ging es dann in den 80er Jahren mit der Fantasy-Heftserie MYTHOR, die es immerhin auf 192 Ausgaben sowie einen späteren Zusatzroman mit der Vorgeschichte brachte. Für die Herausgabe von DRAGON erhielt Schelwokat 1973 zum zweiten Mal den »Merlin«.
Als nach dem Ende des SF-Booms der achtziger Jahre das Phantastik-Programm von Pabel-Moewig-Semrau (später: Verlagsunion Pabel Moewig) drastisch reduziert wurde, verringerte sich auch das Betätigungsfeld Schelwokats. Horst Hoffmann als neuer PERRY RHODAN-Chefredakteur übernahm zudem die Redaktion der Taschenbücher und der Jubiläumsbände, was dann von dessen Nachfolger Dr. Florian Marzin fortgesetzt wurde und Schelwokats Tätigkeit auf reine Lektoratsarbeiten reduzierte. Nach seinem Tod wurden diese dann von Klaus N. Frick als Lektor und Redakteur, schließlich Chefredakteur, übernommen.
Einige Autoren, die er unter seine Fittiche nahm, haben im CON-BUCH 1991 ihren Respekt vor GMS und seinen Leistungen für die deutsche SF zum Ausdruck gebracht:
Robert Feldhoff : Der Zeus aus Straubing wird er genannt, der göttergleich seine Blitze unter die Autoren schleudert. So schlimm ist es eigentlich bei mir nie gewesen. Danke, Günter, für manchen guten Tipp! Du hast mir sehr geholfen.
H.G. Ewers : Kann ohne Übertreibung als SF-Papst des deutschsprachigen Raums bezeichnet werden. Ohne seine gewissenhafte und zielstrebige Arbeit für die PERRY RHODAN-Serie wäre sie nicht so erfolgreich geworden. Er hat so manchem Autor gezeigt, wo es langgeht, und wird hinter vorgehaltener Hand als Erster Zuchtmeister der SF-Schreiber bezeichnet.
Peter Griese : Wenn irgendwelche Autoren gut Deutsch können, dann kann GMS immer noch etwas »deutscher«. Die vielen Redewendungen, die er mir im Laufe der Jahre »nahegelegt« hat, habe ich nicht »zur Gänze« angenommen, aber eine habe ich bestimmt
Weitere Kostenlose Bücher