Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

»Abgesang auf Marianne« deren Ausscheiden aus dem Autorenteam mit dem Ende des Linguiden-Zyklus, besonders weil sie die Person der Kartanin Dao-Lin-H’ay und ihre Beziehung zu Ronald Tekener so einfühlsam geschildert hatte wie sonst keiner ihrer Kollegen und sie sich besonders in der Darstellung der Linguiden und ihres kulturellen Hintergrunds zu persönlichen Höchstleistungen gesteigert hatte.

    Während es dem Verlag in früheren Fällen (Brand, Ziegler) gelang, die Umstände der Trennung von einem Autor mit dem Deckmantel des Schweigens zu verhüllen, nahm – nicht zuletzt durch Marianne Sydows eigene Initiative – die Fandom-Presse am Sydow-Ausstieg regen Anteil. Trotzdem ist es schwer, wenn nicht unmöglich, die Beweggründe der Beteiligten zu beurteilen. Einerseits scheinen viele der von Marianne Sydow bitter beklagten redaktionellen Änderungen an ihren Texten belanglos (einige allerdings auch völlig unnötig), andererseits ist auch die verständnis- und kompromisslose Haltung Dr. Marzins, der zugleich betont, sich nur ungern von der begabten Autorin zu trennen, schwer verständlich. Mag es auch sein, dass Marianne Sydow einfach ­RHODAN-müde war und mehr Zeit für eigene Werke haben wollte, so muss ihr Ausstieg, zumal er mit dem Nimbus der Märtyrerin verbunden wird, doch ungerechterweise zu einer belastenden Hypothek für die neue Autorin, Uschi Zietsch, werden. Denn wenn Dr. Marzin auch darauf hinweist, dass zwischen dem Sydow-Ausstieg und der Zietsch-Berufung kein Zusammenhang besteht, so wird Uschi Zietsch von den Lesern wohl automatisch an Marianne Sydow gemessen werden. Und das ist sicherlich kein anspruchsloser Maßstab.
    (Auszug aus: PERRY RHODAN JAHRBUCH 1992; 1993)

    Das Rätsel von ES

    Im Versuch, eine Lösung für ihre Probleme und die Ursache für das irrationale Verhalten von ES zu finden, werden von den ehemaligen Aktivatorträgern, denen die Zeit zwischen den Fingern zu zerrinnen droht, nachdem sich die noch verbleibende Lebensspanne von 62 Jahren auf wenige Wochen verringerte, gleichzeitig verschiedene Unternehmen gestartet. Perry Rhodan, der nach Truillau aufgebrochen ist, erfährt von Taurec, was dieser seit seiner Verbannung auf diese Seite der Materiequellen erlebt und getan hat. Dabei wird klar, dass Taurec als Kosmokrat nicht nach menschlichen Kriterien beurteilt werden kann, denn mit all seinen Taten hatte er nur im Sinn, vor der Zeit dafür zu sorgen, dass ES den nächsten Evolutionssprung durchführt und sich von einer Superintelligenz zu einer Materiequelle entwickelt. Damit hoffte er, wieder ins Reich der Kosmokraten jenseits der Materiequellen zurückkehren zu dürfen. Aus diesem Grund hat er an der Superintelligenz eine Manipulation vorgenommen, und da war offensichtlich im Zusammenhang mit dem DORIFER-Schock, der zur gleichen Zeit erfolgte, etwas schiefgelaufen, was seine Pläne durchkreuzte. Bitter für Rhodan ist der Entschluss von Gesil und Eirene/Idinyphe, sich Taurec anzuschließen und die Niederen Ebenen mit ihm zu verlassen. Die terranische Expedition, die in Andromeda nach einer Spur von ES sucht, gelingt es nach Überwindung größerer Schwierigkeiten, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Dabei erfahren die Terraner, dass ES es war, der die Aktivatoren an die Meister der Insel verliehen hat, und wie es dazu kam, dass sich Mirona Thetin die wertvollen Geräte aneignen konnte, mit denen sie als Faktor 1 ihre Schreckensherrschaft errichtete und ausbaute. Und sie stoßen auch auf ein unerklärliches Paradoxon: Tolot hat bei seinen Forschungen auf der Heimatwelt der Linguiden ein ausgebranntes Metallteil gefunden, das später als Aktivator identifiziert wurde, und diesen Aktivator gab es offensichtlich auf dieser Realitätsebene zweimal. Doch die Zeit fehlt, diesem Rätsel weiter nachzugehen.
    Auch die ESTARTU-Expedition erreicht ihr Ziel, teilweise behindert durch Nakken, die ebenfalls dort nach einer Spur von ES suchen und die Terraner als Konkurrenten betrachten. Und während Stalker am Ende seines Weges anlangt und in ESTARTU aufgeht – denn ESTARTU ist ja wieder in den Dunklen Himmel zurückgekehrt – und der Ophaler Salam Sin beschließt, nach all den Abenteuern in seiner Heimat zu bleiben, erfahren Tekener und Dao-Lin-H’ay, dass der Schlüssel zum Rätsel von ES in den Aktivatoren selbst zu finden ist.
    In der Milchstraße ist die Lage chaotisch geworden. Die mit Aktivatoren ausgestatteten Friedensstifter entwickeln sich zu Despoten, und die