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Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

Titel: Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Urbanek
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gelesen, ausgesprochen spannend gefunden und wolle mich fragen, ob ich mir vorstellen könne, auch mal etwas zu schreiben, das im Universum Perry Rhodans spielte?
    Das konnte ich mir nicht nur vorstellen, das hatte ich im Prinzip sogar schon gemacht: Meine allerersten Schreibversuche – circa vierundzwanzig Jahre vor diesem Tag – hatten darin bestanden, mit Hausmitteln eigene Romanhefte zu basteln und mit Text zu füllen, die meiner damaligen Leib- und Magenlektüre, vorsichtig ausgedrückt, ausgesprochen stark nachempfunden waren. Im Alter von zwölf Jahren darf man das. Außerdem hatten diese Hefte nur meine Schulfreunde zu lesen bekommen (und ehe jemand fragt: Dabei bleibt es auch!).
    Ich antwortete also, ohne diese Details zu erwähnen – es war nicht die Situation dafür –, dass ich mir das durchaus vorstellen könne.
    Er erklärte mir daraufhin, dass ihn das freue, dass das alles aber erst ein spontaner Gedanke sei, sozusagen ins Unreine gedacht, und man mal sehen müsse, wo man mich unterbringen könne. Er dachte weiter laut nach, die ganzen Nebenserien und Reihen durchhechelnd, wobei ich mich nur erinnere, dass ich sagte, mit Atlan hätte ich es nicht so, und dass er etwas sagte von wegen, leider gebe es die PR-Taschenbücher nicht mehr, das wäre ideal gewesen.
    »Am liebsten«, gestand ich geradeheraus, »wäre mir die PERRY-Serie selber. Dass ich dafür ein Heft schreibe.«
    Er lachte so nachsichtig wie ein Kardinal, dem ein kleines Kind vorschlägt, man könne doch zur Abwechslung mal eine Päpstin wählen. Nein, sagte er, das gehe natürlich nicht; die PERRY RHODAN-Serie sei doch so etwas wie das Allerheiligste. Aber man werde schon eine Möglichkeit finden. Sie hätten zum Beispiel gerade eine schicke neue Romanreihe in der Pipeline – Romane im Hardcover, etwa vom doppelten Heftumfang – »Space Thriller« hießen die. Da werde er mir mal was schicken.
    Das tat er auch prompt. So kam ich an Robert Feldhoffs Roman »Grüße vom Sternenbiest«, einen in Terrania City angesiedelten, äußerst spannenden und für die Verhältnisse von PERRY RHODAN ungewöhnlich düsteren Krimi, den ich mehr oder weniger in einem Rutsch weglas.
    Und dann hatte ich ein Problem. Der Roman als solcher hatte mir gut gefallen, aber: Erstens war er mit über zweihundert Seiten viel zu dick für ein Zwischendurchprojekt, zweitens fand ich die Aufmachung alles andere als berauschend, und drittens brauchte ich eigentlich nicht den Rahmen einer Serie, um diese Art Roman zu schreiben. Ich wisse nicht so recht, schrieb ich zurück, das sei doch etwas aufwendiger, da müsse ich erst sehen, wo ich das zeitlich unterbrächte.
    Kein Problem, hieß es, es sei nicht so dringend, es müssten ja erst mal die vier Bände herauskommen, die schon geschrieben seien.
    So blieb das Projekt in der Schwebe, und zu meiner Erleichterung wurde die »Space Thriller«-Reihe mit Erscheinen des vierten Bandes eingestellt.
    »Aber«, ließ mich Klaus N. Frick zusammen mit dieser Mitteilung wissen, »es könnte sein, dass wir die PERRY RHODAN-Taschenbücher wiederbeleben; da sind wir gerade in Gesprächen.«
    Danach hörte ich erst einmal lange nichts.
    Im Oktober 1997, in Frankfurt auf der Buchmesse, liefen wir uns wieder über den Weg. Genauer gesagt, als ich am VPM-Stand vorbeischaute, saß Klaus Frick gerade mit Robert Feldhoff zusammen und lud mich ein, mich dazuzusetzen. Er wollte immer noch, dass ich etwas für PERRY RHODAN schrieb, doch je länger wir diskutierten, desto mehr zeigte sich, dass immer noch unklar war, wo man mich unterbringen konnte.
    Irgendwann in diesem Sommer hatte ich jemanden etwas über die amerikanische Fernsehserie »Dallas« erzählen hören: nämlich dass es unter amerikanischen Schauspielern irgendwann geradezu Kult geworden sei, kleine oder kleinste Gastauftritte in dieser (nun nicht gerade höchste cineastische Kunst verkörpernden) Serie zu absolvieren; dass es sich selbst Oscar-Preisträger und Shakespeare-Darsteller nicht nehmen ließen, für winzige Nebenrollen mit ein paar Worten Text auf der Southfork Ranch vorstellig zu werden.
    Ich weiß bis heute ehrlich gesagt nicht mal, ob das überhaupt stimmt; ich habe in meinem Leben keine zehn Minuten »Dallas« gesehen. Aber damals habe ich das für bare Münze genommen und den beiden erzählt, weil es mich dazu ermutigte, noch einmal den Vorschlag zu machen, mich einfach eine Folge für die Erstauflage schreiben zu lassen: einen »Gastroman« sozusagen. Was in einer

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