Perry Rhodan - Jupiter
erleuchteten die Finsternis. Es war ein berauschendes Phänomen, ein in seiner Schönheit entrückendes Phänomen. Eine elementare Pracht, in die man hätte versinken mögen.
Er musste sich von dem Bild losreißen. Er schloss die Augen und sagte: »Wir haben den Fluktuationstransmitter gefunden.«
»Was willst du nun tun?«, fragte Pao, auch sie hörbar in Bann geschlagen von dem Wunderwerk.
Rhodan lachte. »Ihn abschalten gehen. Was sonst?«
Der Skaphander kletterte über die Bodenwellen. Es schien immer rascher zu gehen, als hinderten die Wellen sie nicht, sondern beschleunigten ihren Gang.
Er überlegte, wie sie in den Fluktuationstransmitter kommen würden. Der Skaphander war nicht mit Waffen ausgerüstet.
Da merkte er, wie sie den Boden unter den Füßen verloren. Etwas hatte sie angehoben. Pao machte noch zwei, drei Schritte in der Luft, dann hielt sie still.
Rhodan sah in der Folie, wie sich in der makellosen Hülle des Zylinders eine Öffnung bildete. Als ob sich eine Pupille weitet.
Die Öffnung war den Maßen des Skaphanders angepasst. Wenn das Bild in der Folie nicht trog, passte keine Handbreit zwischen die Ränder des Zugangs und die Stiefelsohlen und die Helmregion.
Während der Skaphander hineinglitt, wurde der infernalisch heiße, liquide Wasserstoff abgehalten, vielleicht sogar von ihrer Außenhülle abgesaugt.
Etwas setzte sie auf dem Boden ab.
Rhodan hörte Pao und Guidry atmen.
In der Folie zeigte sich, dass sie in einer Halle standen, in der es so hell war, dass Wände, Boden und Decke ineinander überzugehen schienen.
Pao drehte sich einmal um sich selbst. Rhodan sah, dass sich die Wandung hinter ihnen geschlossen hatte.
Etwas zischte. Der Raum wurde mit einem Gasgemisch geflutet. Die immer noch auf mehrere Tausend Grad erhitzte Hülle des Skaphanders dampfte eine Weile. Das eingeleitete Gasgemisch führte die Hitze offenbar ab.
Schließlich wurde es still.
Rhodan vernahm die tiefen Atemzüge Paos, die schnelleren von Guidry. Dann hörte er eine Stimme in einem leicht kehligen, aber gut verständlichen Interkosmo sagen: »Sie können Ihren Helm öffnen. Die Luft ist für Sie atembar.«
Auf dem Diamantenen Floß I: Weck mich!
»Ist Geld gut?«, fragte der Meister mich. »Bedenke dich.«
Also bedachte ich mich. Ich dachte an die seltenen, schmiegsamen Galax-Münzen, an die Noten, die sich samten und vielversprechend anfühlten. Ich dachte an die topsidischen Kristallstäube, in feine Ledersäckchen gefüllt, an die eintätowierte Ewigkeitswährung einiger Jülziish-Völker und an die alten ferronischen Wertschnüre, wie sie die Dorfjugend von Terrania als Schmuck um die Daumen banden und wie ich sie zusammengeknüpft gesehen hatte zu den Ponchos der Wohlhabendsten damals auf Ferrol, alles dies ersonnen, um einem schieren Gedankenspiel eine gewisse Materialität zu verleihen. Ich dachte an die endlosen Kaskaden von Zahlen und Symbolen, die wie ein imaginärer Strom Geld durch die Kassen und Konten spülten, dachte an Kredite, Rabatte und Skonti, an Obligationen und Warentermingeschäfte, an die Gezeiten der galaktischen Wirtschaft, dachte daran, wie sich Arbeit in Produkten und Dienstleistungen manifestierte, Zeit zu Materie gerann und dann wieder zu gestaltlosen Werten sich verflüchtigte, dachte auch an die Schamanen und Hohepriester dieser fanatischsten aller Religionen, an den Whistler-Clan und an Homer G. Adams und an Bhastar da Progeron, der sich einen Augapfel durch einen Perlamarin hatte ersetzen lassen.
Ich bedachte mich, während Meister Beaujean mit der Fliegenpatsche durch die Luft fuchtelte, als gäbe es an Bord des Diamantenen Floßes lästige Insekten.
»Nein, Meister«, sagte ich nach einer Weile. »Geld ist ungut. Es erweckt Gier und bindet auf diese Weise an die materiellen Dinge.«
Meister Beaujean lachte sein abgrundtiefes dröhnendes Lachen, das so gar nicht zu seiner schmalen Brust und den dürren Gliedern passte. Man hätte ihn für den idealen Asketen halten können.
Wäre da nicht das auffallende Bäuchlein gewesen.
Seine Kugel.
»Falsch, du Strohkopf. Geld erlöst im Gegenteil von den bleiernen Sorgen des Alltags. Du musst nur genug davon haben. Welchen Schluss ziehen wir daraus?«
Ich sah ihn nachdenklich an.
Er hob seine Fliegenpatsche und klatschte sie mir nachlässig auf den geschorenen Schädel. »Nun?«
»Geld ist Buddha«, sagte ich.
»Selbstverständlich«, sagte Beaujean und klatschte mir bekräftigend wieder mit der
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