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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Patsche auf den Kopf. »Freilich ist alles Buddha, also auch Geld. Jeder Galax ist Buddha, und je mehr Galax du anhäufst, desto mehr Buddha hast du. Verstehst du das, Strohkopf?«
    »Ja, Meister«, sagte ich.
    Und patsch!
    Er seufzte. »Da verstehst du mehr als ich. Za-Zen sucht die Wirklichkeit hinter dem Schleier der Maja. Nun ist aber Geld nichts als eine Imagination – das Symbolwerk, die Zahlen und Ziffernfolgen unserer Konten besitzen ja keinen Wert an sich, da ihnen keinerlei gegenständliche Realität zukommen. Wie soll solch eine leere Imagination der Buddha sein, den wir uns doch als letzte Wirklichkeit denken?«
    Ich dachte nach und sagte schließlich: »Ja, wie?«
    Patsch.
    »Du denkst zu viel«, sagte Beaujean. »Das Denken, sagt Buddha, soll der Mensch den Elefanten überlassen, denn die haben die kolossaleren Köpfe.«
    »Das sagt der Buddha?«
    »Glaubst du, ich lüge?« Beaujean sah mich neugierig an.
    »Nein, Meister.«
    »Das tue ich aber. Ich lüge, wann immer mir danach ist. Warum auch nicht? Denn Buddha ist in Wahrheit, und alle Wahrheit ist in Buddha, und wer wie ich in Buddha ist, ist in der Wahrheit, allzumal wenn er lügt. Ist dir das klar?«
    »Kristallklar, Meister.« Ich senkte ergeben den Kopf, in Erwartung des nächsten Schlags mit der Fliegenpatsche.
    »Ende der Übung«, sagte Beaujean. »Du kannst gehen.« Er wies mit der Fliegenpatsche zur Zellentür.
    Ich räusperte mich. »Gern. Aber wohin soll ich gehen? Dies hier ist meine Zelle, Meister. Ihr habt geruht, mich zur Übung in meiner Zelle aufzusuchen.« Ich warf einen Blick auf die Kuckucksuhr, die schwarzbraun und mit allerlei sonderbaren geschnitzten Details verziert an der Wand hing, und rechnete einige Minuten zurück. »Um gegen 4.15 Uhr Terra-Standard.«
    »So früh ist es noch?«, fragte Meister Beaujean. Er schien völlig verblüfft. »Meine Güte.«
    Er streifte seine Sandalen ab, ging zu meinem Bett, legte sich hinein und wickelte sich in meine Decke. »Und jetzt ab mit dir«, sagte er. »Dich zu unterrichten kostet mich Kraft und Mühe. Geh in die Küche und ordne an, dass man mir eine Kraftbrühe zubereitet.«
    »Ja, Meister.«
    Ich stand schon in der geöffneten Tür, als er mir nachrief: »Ohne Zwiebel! Und, Emil?«
    »Ja, Meister?«
    »Man wecke mich bitte, wenn etwas passiert.«
    Was sollte schon passieren? Das Za-Zen Kloster Zum Diamantenen Floß kreiste seit Jahrhunderten im Orbit um Jupiter. Man konnte es mit Recht als den ereignislosesten Ort des Universums bezeichnen, Parresum, Arresum ebenso eingeschlossen wie einige benachbarte Paralleluniversen.
    »Du willst noch etwas sagen?«, fragte Meister Beaujean.
    Ich seufzte. »Nein. Schlaft, Meister. Ich versichere Euch, es wird nichts passieren.«
    »Du irrst«, murmelte Beaujean schläfrig. »Ich hab da so was im Urin.«
    »Ja, Meister«, sagte ich und trat hinaus in den Gang. Zur Not war ja noch PRAJNA da, die allzeit Wache. Deren Bewusstsein nie ermüdete.
    Die Tür zu meiner Zelle glitt langsam zu.
    Ich hörte Meister Beaujean noch rufen: »Ohne Zwiebel!«, dann war alles still.

4. Gravo-Schock
    von Hubert Haensel
     
    1.
     
     
    Robert Marion Morrison stockte der Atem; seine Anspannung hatte einen Punkt erreicht, an dem er sich automatisch verkrampfte. Alles in ihm drängte danach, dass er endlich mit beiden Händen unter den Kragen der Uniformkombi fuhr und sich Luft verschaffte, aber genau das durfte er nicht tun. Die Bewegung hätte ihn abgelenkt.
    Schon der Gedanke daran war destruktiv ...
    Morrison krallte die Finger stattdessen in die Seitenlehnen des Kontursessels. Seine Armmuskeln zuckten. Seit mehreren Minuten saß er unnatürlich steif da, inzwischen brannten seine Augen wie Feuer.
    Versuch gar nicht erst zu blinzeln! Riskiere es ja nicht!, mahnte er sich.
    Sobald er die Lider bewegte, hatte er verspielt. Wahrscheinlich würde er es danach wochenlang nicht mehr bis in die Nähe des Endlevels schaffen. Die Farbgebung war unerträglich grell geworden und fraß sich gleichsam in seine Sehnerven ein. Verwirrend zudem die exotischen Formen, die in immer schnellerer Folge quasi aus dem Nichts heraus in seinem Blickfeld entstanden und ihm höchste Konzentration abverlangten.
    Morrison, der Erste Waffenoffizier der CHARLES DARWIN funktionierte wie eine perfekt programmierte Maschine. So schnell die dreidimensionalen Figuren in der Netzhautprojektion der Datenbrille erschienen, so schnell sortierte er sie. Ohne nachzudenken, rein instinktiv, denn jedes

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