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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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ein Glas Mineralwasser in der Hand gehalten und den Blick nicht von der perlend aufsteigenden Kohlensäure abgewendet.
    »Was würdest du sagen, Reginald, wenn diese eine Formel für unzählige Multiversen Gültigkeit hätte? Wenn alle Multiversen sich zudem wie diese Kohlensäureblasen verhielten und sich am Ende ihrer Existenz in einem gewaltigen Raum vermischten?«
    »Du meine Güte!« Bull hatte sich mühsam das Lachen verbissen. »Ich würde nach dem Genie suchen, das diese Formel nicht nur entdeckt, sondern sie umgesetzt hat.«
    Er klopfte in verhaltenem Rhythmus gegen die vermeintliche Porzellanwand. Die Bewegung strengte an. Als wollten die Finger an dem Kubus festkleben.
    »Okay.« Bully versuchte, alles aus seinen Gedanken zu verdrängen, was ihn beeinflusste. »Künstliche Schwerkraft ist einfach zu erzeugen, das schafft jedes Volk, sobald es die interstellare Raumfahrt betreibt. Ich nehme an, in einem der Würfel sind Schwerkraftgeneratoren angelaufen. Im günstigsten Fall können wir also die Quelle anmessen.«
    Bislang waren alle Versuche fehlgeschlagen, den seltsamen Turm aus unterschiedlich großen Quadern zu analysieren. Vielleicht ergab sich nun ein brauchbarer Ansatzpunkt.
    »Du veränderst dich zwar, aber besser wäre es, du würdest dein Geheimnis preisgeben.«
    Bull bediente sich nun der Sprache der Lemurer. Vor mehr als fünfzigtausend Jahren hatte sich die Erste Menschheit über die Milchstraße und die Nachbargalaxis Andromeda ausgebreitet. Ohne diese Epoche wäre die Welt, wie die Terraner sie kannten, eine andere gewesen, denn viele Hinterlassenschaften hatten die Zeit überdauert.
    »Mag sein, dass du mich nicht verstehst.« Der Residenz-Minister zuckte mit den Schultern. »Lemurisch ignorierst du also auch. Was bist du? Ein selbstständig agierender Roboter? Oder lediglich ein einfaches Transportsystem? Dann frage ich mich allerdings, was für eine Fracht du mit dir herumträgst.«
    Das Ding blieb stumm.
    Bully wechselte zur Sprache der Mächtigen, die sogar in fernen kosmischen Bereichen verstanden wurde.
    »Eine Menge Fragen stellen sich, wenn ein geheimnisvolles Objekt urplötzlich in unserem Sonnensystem erscheint. Solange wir die Absicht dahinter nicht kennen, werden wir diesen Zustand nicht akzeptieren, denn unsere Sicherheit hat Priorität.«
    Sein Blick sprang über den tiefen Graben hinweg, mit dem das Artefakt bis zum untersten Würfelsegment freigelegt worden war. Rundgänge und Treppenstufen umgaben die Quader. Brückenelemente aus Eis erlaubten es, den Graben an etlichen Stellen zu überqueren. Auf gewisse Weise erinnerte ihn der in sich verschobene Turm deshalb an eine Spinne, die dick und fett in ihrem Netz lauerte. Ein seltsamer Gedanke war das. Aber womöglich war diese Assoziation gar nicht so falsch.
    »... ich bin glücklich, dass ich hier sein kann.« Er hatte das gesagt, ohne darüber nachzudenken. Inzwischen wuchs sein Zwiespalt.
    Auf einer der Eisbrücken sammelten sich Personen. Bull konnte nicht erkennen, was vorgefallen war. Wenn er sich nicht täuschte, lag dort jemand am Boden.
    »Bringt ihn oder sie ins nächste Zelt!«, ächzte er. »In der Eiseskälte könnt ihr nichts anderes unternehmen!«
    Keiner der Beteiligten schien ihn zu hören.
    Der Aktivatorträger löste sich von dem Quader – und zögerte. Das Gefühl, etwas unbeschreiblich Schönes zu verlieren, machte es ihm schwer.
    Er lachte heiser.
    »Du versuchst, alle in deiner Nähe zu beeinflussen!« Nach wie vor bediente er sich der Sprache der Mächtigen. »Nicht mit mir! Es hätte mir schon auffallen müssen, als Immel von einer Reliquie sprach.«
    Dass er so viel redete, entsprang seiner inneren Zerrissenheit. Nun, da er sich von dem Würfel abwandte, wurde sein Zwiespalt deutlicher, der Wunsch, dem Artefakt nahe zu sein, obwohl ihn sein Instinkt warnte.
    Glücklich? Zugegeben, er fühlte sich immer noch zufrieden, Glück war indes etwas anderes, war ...
    ... zu wissen, dass der Zellaktivator unterhalb seines linken Schlüsselbeins zuverlässig arbeitete. Dass der eineinhalb mal zwei Zentimeter messende dünne Chip nicht nur Krankheiten von ihm fernhielt, sondern jeden Alterungsprozess verhinderte.
    Ist das alles?, dachte Bull verwirrt. Bin ich so bescheiden geworden?
    War der Wunsch nach Unsterblichkeit wirklich bescheiden? Vor allem: Gab es Dinge, die einem Menschen mehr bedeuten konnten ...? Bully fragte sich, wie viele in der Hoffnung, das ewige Leben zu erlangen, in den Tod gegangen waren.
    Er

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