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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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intergalaktische Entfernungen in kürzester Zeit zu überbrücken.
    Nur bissen sich die terranischen Wissenschaftler bislang wohl die Zähne daran aus.
    Wenn wir jetzt deshalb angegriffen werden, hätten die Verantwortlichen das vermeiden können!, dachte Morrison bitter.
    Er wusste von dem geheimen Objekt seit dem Tod seines Vaters. Genauer gesagt, seitdem er den kleinen Speicherkristall aus dem Nachlass abgehört hatte. Zwanzig Jahre lag das zurück.
    Es wäre besser gewesen, er hätte den Kristall vorher zerstört. Denn aus den Aufzeichnungen hatte er zudem erfahren, dass seine Mutter keineswegs bei einem Gleiterunfall ums Leben gekommen war. In Wahrheit hatte er nie eine Mutter gehabt, und nach den Gesetzen der Liga Freier Terraner hätte er gar nicht existieren dürfen. Robert Marion Morrison war ein Klon seines Vaters, »gezüchtet« in einem Labor, das es nicht mehr gab. Auf einem schäbigen kleinen Planeten, einer Welt, deren Bewohner am Rand der Legalität dahinvegetierten. Er hatte sich dort umgesehen und vor allem ausgeglühte, leicht radioaktiv strahlende Ruinen vorgefunden, mehr nicht. Mindestens ein Dutzend Geschwisterzellhaufen, wusste er, waren mit voller genetischer Ausstattung an Aras weiterverkauft worden – für Forschungszwecke, hatte sein Vater auf dem Datenträger erklärt.
    »... anders hätte ich das nötige Kapital niemals aufbringen können – und hätte ich das nicht geschafft, würdest du nicht existieren, Robert. Von der Sonne Koytroc hast du zweifellos nie gehört. Sie ist Sperrgebiet. Dass ich mich dennoch von den Gerüchten verleiten ließ, die enorme Bodenschätze auf Koytrocs Welten versprachen, war mein Fehler und die schlimmste falsche Entscheidung, die ich je getroffen habe. Keines von diesen Gerüchten war wahr. Aber die Strahlung jener unscheinbaren Sonne bringt alle um. Als ich mir dessen bewusst wurde, trug ich den schleichenden Tod längst in jeder Zelle meines Körpers, in jedem Spermium. Ich erfuhr das, als Marion im dritten Schwangerschaftsmonat starb; sie wurde von den wuchernden Zellen eines Embryos vergiftet. Dein Entstehen Jahre später war ein unerlaubtes medizinisches Experiment, begleitet von permanenten genetischen Korrekturen ...«
    Die CHARLES DARWIN II beendete ihre kurze Überlichtetappe. Mit hoher Restgeschwindigkeit jagte der eintausendachthundert Meter durchmessende Kugelraumer dem Ringplaneten entgegen.
    In der Ortung zeichneten sich einige Hundert Schiffe ab. Schwere energetische Erschütterungen wurden angemessen. Obwohl eine erbitterte Raumschlacht tobte, reagierte Morrison erleichtert; das Geschehen zwang ihn, alle Gedanken an seine Herkunft beiseitezuschieben.
    Fürchtete er sich deshalb?
    Vor dem Tod? Er lachte lautlos. Das eigene Sterben wäre das Letzte gewesen, das ihn erschrecken konnte.
    Datenkolonnen blendeten auf. Der ENTDECKER verzögerte und nahm eine Kursanpassung vor. Noch dreißig Millionen Kilometer.
    Morrison fixierte die Statusholos. Er wartete auf den Moment, in dem er die fremde Station sehen würde. Sein Vater hatte zu den Entdeckern des Transporthofs gehört und war dabei gewesen, als der Koloss ins Solsystem versetzt worden war.
    Mit beiden Händen fuhr sich der Waffenoffizier durch das nackenlange Haar. In wenigen Sekunden würde die CHARLES DARWIN II das Wirkungsfeuer eröffnen.
     
    »... ich bin glücklich, dass ich hier sein kann.«
    Hatte er das tatsächlich gesagt? Reginald Bull zog die Stirn kraus, weil er selbst von diesem Satz überrascht war. Angespannt wartete er auf eine süffisante Bemerkung Rhodans, doch die Funkverbindung bestand schon nicht mehr. Offenbar hatte Perry kommentarlos abgeschaltet.
    Das war eigenartig; so kannte Bull den Freund nicht. Er fragte sich, was Rhodan wirklich von ihm gewollt hatte. Bestimmt war dem Residenten nicht nur an Small Talk gelegen gewesen, aber im Endeffekt ... Auf seiner Unterlippe kauend, schob Bully die Überlegung beiseite.
    Sein Blick glitt an den übereinandergetürmten Würfeln des Artefakts in die Höhe und blieb Sekunden später schon wieder an Jupiters Wolkenbändern hängen. Der kurze Funkkontakt erschien ihm suspekt.
    »Manchmal habe ich den Eindruck, dass du dich veränderst, mein Freund ... Zu viel Müßiggang hier im Solsystem; dir fehlt die nächste Herausforderung zwischen den Sternen.«
    Reginald Bull lachte verhalten. Mit beiden Händen streifte er über den bleichen Quader hinweg, das mittlere Segment des vor knapp zwei Standardwochen aus Ganymeds Tiefe

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