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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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wandte sich vollends um.
    Nach den ersten beiden Schritten auf dem schmalen Eisband hielt er zögernd wieder inne. Ein Schwindelgefühl machte ihm zu schaffen und wollte ihn zwingen, sich erneut an dem Quader abzustützen.
    Da kennst du den alten Bull schlecht! Verdammt schlecht sogar. Wenn du ein Kräftemessen suchst, das kannst du haben!
    Er konzentrierte sich auf den nächsten Schritt. Seine Benommenheit wich einem heißen Aufwallen unter der Haut. Sekunden später spürte er die belebenden Impulse des Aktivatorchips – und dachte darüber nach, ob das Artefakt ihn verstanden hatte.
    Bull schritt schneller aus und stieg einige Eisstufen höher. Auf der Brücke drängten sich mittlerweile mindestens fünfzehn Personen. Zwei Roboter schwebten von der anderen Seite heran.
    Mit einem Schwall von Störgeräuschen meldete sich der Helmfunk.
     
    »Reginald, endlich!« Hannan O'Haras Seufzen klang erleichtert, geradezu, als hätte sie sich Sorgen gemacht.
    Im Helmdisplay sah Bull nur ein verzerrtes Bild der Kommandantin, eigentlich nicht mehr als ihr hochgestecktes Haar, und dass sie mit beiden Händen versuchte, ihre Frisur zurechtzurücken. Prompt fragte er sich, weshalb die Frau so hartnäckig darauf verzichtete, ihre Haarfülle mit den üblichen Antigravklammern zu bändigen. Genau das wäre angebracht gewesen. O'Haras Anruf erinnerte ihn zugleich daran, dass er nicht nur wegen des Artefakts nach Ganymed gekommen war.
    »Gibt es Probleme?«, wollte er wissen.
    Was die Kommandantin der CHARLES DARWIN antwortete, blieb unverständlich. Der Aktivatorträger sah das Gesicht der Frau wie in einem Zerrspiegel vor sich. Im einen Moment schwollen ihre Augen riesig an und sezierten ihn beinahe, dann schien ein Pferdegebiss nach ihm zu schnappen.
    Reginald Bull versuchte, die Wiedergabe zu ignorieren. Mit ihrem dunklen Teint und den vollen Lippen entsprach die Frau dem gängigen Schönheitsideal. Ihre einzige Marotte war das toupierte Haar.
    »Probleme?« O'Hara klang schrill, als werde eine Aufzeichnung extrem schnell wiedergegeben. »In Jupiternähe tobte eine Schockwelle durch den Raum.« Die Stimme rutschte mit jedem Wort tiefer in den Bass. »Nicht nur der Funkverkehr wurde lahmgelegt, auch die Triebwerke versagten minutenlang. Und du fragst lediglich, ob es ...«
    »Wie weit ist die CHARLES DARWIN von Ganymed entfernt?«
    Die Kommandantin reagierte nicht darauf. Die Bildsequenz erschien wie eingefroren. Einen Lidschlag später erlosch die Wiedergabe.
    »Reginald Bull ruft die CHARLES DARWIN II! Was ist los bei euch?«
    Schweigen.
    Die spärlichen Anzeigen im Helmdisplay gaben keinen Hinweis darauf, warum der Kontakt nicht wieder zustande kam. Bullys SERUN war nicht das hochwertigste Modell, sondern gehörte zu den Downsize-Versionen. Er ließ zwar keineswegs die notwendige Ausrüstung vermissen, jedoch fehlten einige Ortungsparameter und technische Spielereien, die man für gewöhnlich gar nicht wahrnahm, weil sie höchst selten benötigt wurden. Der Vorteil des SERUN Warrior III ds lag vor allem darin, dass er den Eindruck eines klobigen Schutzanzugs vermied. Er erfüllte seine Aufgabe in widrigem Terrain, wirkte auf diplomatischem Parkett aber keineswegs deplatziert.
    »Hannan ...!«
    Eine Meldung erschien im Display: Der Funkkontakt wurde von der CHARLES DARWIN II aus abgebrochen. Stirnrunzelnd nahm Bully den Hinweis zur Kenntnis.
    Abrupt wandte er sich um. Unschuldig hell, von einem matten Leuchten umflossen, erhob sich der Quaderturm aus dem ewigen Eis. Aus der Distanz sah Bull den fahlen Schimmer weitaus besser als von nahem.
    Ich finde heraus, was sich hier abspielt!, dachte er heftig. Gegen eine Verständigung habe ich weiß Gott nichts einzuwenden – aber wer oder was immer du sein magst, lass dir nicht einfallen, hier alles durcheinanderzubringen. Ich mag keinen Ärger, darauf reagiere ich geradezu allergisch!
    Das Artefakt verwirrte ihn. Möglich, dass ausgerechnet seine Mentalstabilisierung dem gegenseitigen Verständnis im Weg stand. Andererseits hatte er bislang von keinem der Wissenschaftler erfahren, was die Quader erzählten. Nicht nur die Kapazitäten aus Galileo City behaupteten, dass dieses Objekt zu ihnen sprach, die beiden terranischen Hyperphysiker und der Dimensionstheoretiker hatten sich ebenfalls dergestalt geäußert. Bully vermutete, dass das Artefakt entsprechende Empfindungen in ihnen wachrief. Ob tatsächlich Substanz dahintersteckte, konnte er noch nicht erkennen. Dieses Ding vermittelte

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