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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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für die Nussschale ziemlich unangenehm werden.«
    »Wir schicken dir eine Korvette ...«
    »Ebenfalls abgelehnt! Ich bleibe auf Ganymed, und keine zehn Haluter brächten mich von hier weg. Falls das Artefakt eine Bedrohung bedeutet, ist mein Platz erst recht hier.«
    »Perry wollte ...«
    »Das soll er mir selbst sagen! Hol ihn und seine Begleiter aus der Gefahrenzone, Hannan. Oder bestätige mir, dass alle sich an Bord einer Faktorei in Sicherheit befinden. Ich verlasse mich auf dich und deine Mannschaft.«
    Über die Blickschaltung unterbrach er die Funkverbindung. Es war alles gesagt, eigentlich viel zu viel.
    Er warf einen Blick auf die Zeitanzeige.
    Es war 0.11 Uhr. Der neue Tag hatte immer noch die Chance, sich von seiner besten Seite zu zeigen.

2.
     
     
    »Du hattest wieder einmal den richtigen Riecher, Homer. Ich weiß nicht, was diesmal dahintersteckt ... Ich frage mich einfach nur, wie du das machst.«
    Larkin Madras hielt in seinem Selbstgespräch inne und lehnte sich zurück. Seine Augen brannten wie Feuer. Er war müde und erschöpft und hatte mittlerweile seit mehr als dreißig Stunden nicht geschlafen. Gegen die Aufputschmittel, die er zu oft eingenommen hatte, schon während seiner Zeit im Dienst des TLD, entwickelte er allmählich eine Resistenz. Das war nicht gut.
    Eigentlich brauchte er Urlaub.
    Madras lachte amüsiert – vielleicht auch deshalb, weil ihn ein ungutes Gefühl beschlich. Seit er die ersten Daten auf dem kleinen Speicherkristall identifiziert hatte, war dieses Frösteln da.
    Bis vor zwei Wochen hatte er sich auf einer der Jülziish-Welten in der galaktischen Eastside aufgehalten, seitdem weilte er auf Olymp. Er hatte seine Aufgabe hier erledigt, sein Weg führte also weiter zu zwei Springerpatriarchen und ihren Sippen. Geschäfte, Absprachen, ein wenig Goodwill unter der Oberfläche üblicher Animositäten. Nichts Illegales, ganz im Gegenteil.
    Nur diesmal? Sein Vorgehen war ohne Zweifel grenzwertig gewesen. Wie Adams darauf reagieren würde, fragte er lieber nicht. In der Hinsicht war der Finanzexperte ein wenig zu steif, zu genau, um nicht zu sagen: fossilienhaft.
    Madras schaute zum Fenster. Boscyks Stern versank bereits hinter der Skyline von Trade City.
    Mit beiden Händen massierte er sein Gesicht und zupfte die Reste der Bioplasma-Maske von den Bartstoppeln. Musste der Unsterbliche überhaupt erfahren, wie er an die Unterlagen gelangt war?
    Homer wird es ohnehin erkennen. Sobald ihm meine Nachricht vorliegt, weiß er, dass ich nur mit deutlicher Nachhilfe an die Daten herangekommen sein kann.
    Homer G. Adams etwas vormachen zu wollen war ein Unding. Er war nicht umsonst Residenz-Minister für Wirtschaft, Finanzen und Strukturwandel der LFT gewesen und nun in leitender Position im Galaktikum tätig. Aber Adams wusste natürlich, was er an Larkin Madras hatte, früher im Dienst des Terranischen Liga-Dienstes, inzwischen unabhängig und auf eigene Rechnung arbeitend.
    »Rechercheur«, murmelte Madras leise vor sich hin. »Das klingt gut und ist unverfänglich.«
    Er blätterte sich durch die Speicherseiten. Die ellenlangen Auflistungen und Zahlen hatten etwas von einer Zentrifuge, sie machten ihn schwindlig. Sehr hohe Summen waren an jedem Tag transferiert worden. Dazu gab es Namen, Orte und Anmerkungen, vieles verschlüsselt, aber eben nicht alles.
    Einige der offen ersichtlichen Begriffe hatte Madras schon von Adams gehört, als sie sich in Terrania getroffen hatten. Der Finanzexperte wollte mehr über die vielfältigen Transaktionen in Erfahrung bringen. Hatte Adams sich dabei nur von Vermutungen leiten lassen? Eher von seinem untrüglichen Gespür, der Summe aus Erfahrung, Leidenschaft und phänomenalem Gedächtnis. Und das wirkte ansteckend. Seit ihrer ersten Begegnung vor fünf Jahren spürte Madras das hitzige Fieber, das den kleinen, unscheinbaren, buckligen alten Mann erfüllte.
    Der Himmel über Trade City überzog sich mit dem dunklen Violett der hereinbrechenden Nacht. Die Stadt wurde allmählich zum Lichtermeer.
    Das Hotelzimmer im Tipa's Plaza lag in der 118. Etage und bot einen guten Überblick bis hinüber zur Argyris Central. Das galaxisweit aufgestellte Institut war eines der Bankhäuser, über die das Syndikat der Kristallfischer seine Transaktionen abwickelte.
    Erstaunlich wenig kam aus dem Solsystem direkt.
    Madras überflog die Daten. Käufe. Verkäufe. Beteiligungen und, zumindest in seinen Augen, undefinierbare Verwendungen. Teils horrende Summen. Und

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