Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
Verrückten haben schon prophezeit, dass Jupiter durch einen Zündprozess in der Atmosphäre zur neuen Sonne wird. Bis heute hat sich das nicht bewahrheitet. Daran werden ein paar Gravitonen nichts ändern. Habt ihr eine Ahnung davon, was sich auf Ganymed abspielen wird, sobald die Bevölkerung diesen Wahnsinn erfährt?«
    »Ich kann mir vorstellen, was geschehen wird, sobald die Frist zu Ende geht und wir nichts unternommen haben«, entgegnete Bull. Er wandte sich an die Bürgermeisterin. »Ich brauche Zugriff auf die Hyperfunkanlage der Stadt. Sofort!«
    »Wir haben hier in der Verwaltung eine kleine Station, aber sie ist nur sporadisch besetzt. Die große Anlage gehört zu Port Medici und wird vom Syndikat betrieben. Bei Bedarf können wir uns aufschalten ...«
    »Ich sehe da kein Problem.«
    »Unser Funktechniker gehört zu den Leuten, die seit mehreren Wochen ohne Schlaf auskommen. Ich nehme an, er ist wie an jedem Tag irgendwo in der Stadt unterwegs.«
    Bull seufzte tief. »Ich vermute stark, dass ich mit der Anlage zurechtkomme. Zeig mir den Weg, lass mich von einem Roboter führen, ganz egal ...«
    »Starbatty muss bald hier sein.«
    »Ich habe nicht vor, stundenlang Gespräche zu führen«, erwiderte Bully schroff, und das klang sehr sarkastisch.
     
    4.58 Uhr. Es war ein Versuch gewesen, aber nun fühlte sich die Wirklichkeit noch kälter, noch endgültiger an. Immerhin: Sein Scheitern verhinderte ein lästiges Was-wäre-wenn im Nachhinein und hoffentlich auch das oft so verlockende Empfinden, er brauche in der Zeit nur eines kleines Stück zurückzugehen, wenige Stunden oder Tage, und könne Versäumtes dann nachholen. Manchmal ertappte er sich tatsächlich bei der Überlegung, dass es so einfach sei, Probleme zu bewältigen.
    Verschaffte ihm sein Aktivatorchip ein zwiespältiges Verhältnis zur Zeit, das Gefühl, sie beliebig anhalten, festhalten und nach seinem Willen formen zu können? Diese Einbildung war so unglaublich verführerisch, dass sie sich immer wieder einschlich.
    Störgeräusche und Stille, beides hatte der Hyperfunkempfang aufgezeichnet, nur keine Antwort von der CHARLES DARWIN II. Ebenso vergeblich war der Versuch gewesen, Terra oder eine andere der großen Stationen im Solsystem zu erreichen.
    Und nun Starbattys Vorwürfe. Dass Kaci Sofaer dem Senator insgeheim beipflichtete, obwohl sie lieber etwas auf Distanz gegangen wäre, sah Bull ihr an.
    »Natürlich fällt es mir leicht, zu warten.« Der führende Mann des Syndikats verzog sein schiefes Gesicht zu einer undefinierbaren Grimasse. »Sehr viel anderes habe ich nicht zu tun. Wenn du erst einmal hundertvierzig bist, lauern nicht mehr die schönsten Frauen am Wegrand, sondern der Tod. Und mit weiter wachsendem Alter vergisst du bald alle Termine.«
    Respekt vor dem Residenz-Minister? Nein, Terra war weit weg, und das Syndikat gehörte zu den galaxisweit aufstrebenden Gesellschaften, die sich ihre eigene interne Philosophie zurechtlegten.
    Bully ignorierte die verbale Herausforderung. Natürlich durfte er davon ausgehen, dass der Senator von Sofaer und dem Beirat umfassend informiert worden war. Er hatte seinerseits die Gelegenheit genutzt, von der kleinen Funkstation aus auf eine der städtischen Positroniken zugegriffen und Informationen über den Senator abgefragt. Nur war da nichts, was ihm nicht schon bekannt gewesen wäre.
    Starbatty war Terraner, geboren 1320 NGZ. Einen Vornamen verzeichnete die Datei nicht. Ebenso wenig die genaue Zahl seiner Kinder, von denen zumindest einige gemeinsam mit ihren Müttern in der Prunkvilla wohnten. Die Daten erwähnten lediglich, dass Lieblingssohn Luc offenbar vor geraumer Zeit im Streit ausgezogen sei. Der Senator schien jedenfalls sein Leben genossen zu haben – zumindest hatte er sich angestrengt, seine Gene zu verteilen.
    Bully ignorierte, dass der Mann ihn eingehend musterte. »Ich wünschte, es wären bessere Umstände, die uns zusammenführen«, sagte er. »Aber wir haben es immerhin in der Hand, die Bedrohung abzuwenden.«
    »Eine Bedrohung, die auf der Analyse terranischer Wissenschaftler beruht. Abgesehen von den Einschränkungen hyperphysikalischer Natur kann ich das Szenario bislang nicht nachvollziehen.«
    »Meines Wissens waren Spezialisten des Syndikats von Anfang an beim Objekt tätig«, sagte Bull. »Ich gehe davon aus, dass sie zu den gleichen Erkenntnissen gelangt sind wie meine Leute.«
    Starbatty lächelte wissend.
    »Schwerkraftanomalien; Störung des Hyperfunkverkehrs

Weitere Kostenlose Bücher