Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
verrenkte, um durch das enge Schott ins Gehäuse zu gelangen.
    Paathum nahm die halbsitzende Stellung seiner Art ein. Aus den Augenschlitzen schien es stärker zu glimmen als zuvor. »Ich weiß nicht, ob ich euch etwas Neues damit sage. Aber wir Uotooy waren vor vielen Tausend Jahren ein weltraumfahrendes Volk. Ich habe die Ur-Heimat meiner Vorfahren, die Lichtinsel Euchum, natürlich nie mit eigenem Mund geschmeckt. Es war jedenfalls in dieser Insel, dass unsere Ahnen auf die Zhiridin trafen. Wir hatten uns bis dahin für das erwählte Volk einer Theophanie gehalten. Wir glaubten, das göttliche Wesen hätte sich zu einer bestimmten Zeit in der Stadt Wuuzon gezeigt, die darum als heiligste Stadt galt. Wir hatten uns der göttlichen Bevorzugung erfreut und hielten uns für beauftragt, unseren Glauben, unsere Hoffnung und unsere Zuversicht in jene Regionen zu tragen, die bis dahin unter dem Mangel an theophanem Glanz zu leiden hatten.«
    »Ich brauche noch ein wenig«, hörte Rhodan Guidry aus der Röhre rufen.
    Paathum murmelte etwas Unverständliches in Richtung der Röhre und fuhr dann fort: »Mit den Zhiridin begegneten wir einer Kultur, die kurioserweise das Gleiche dachte und sich für die auserwählte hielt. Und das, obwohl ihre Theophanie sie über gänzlich andere Dinge in Kenntnis gesetzt hatte als die unsrige uns.«
    »Tja«, machte Rhodan.
    »Es kam, wie es kommen musste«, fuhr Paathum fort.
    »Ihr führtet Krieg.«
    Paathum lachte schallend. »Was für ein Unsinn! Natürlich nicht. Wir schickten Boten aus in alle Regionen der Lichtinsel Euchum, wir erschufen gemeinsam und zum ersten Mal einen intergalaktischen Antrieb, um unsere Boten auch zu anderen Lichtinseln hinübersetzen zu lassen über die Lichtlosen Territorien hinweg. Schließlich fanden wir in der kleinen Lichtinsel Nocs Murutt die Hutoweschen, die sich ihrerseits für die von der Theophanen Präsenz Auserkorenen hielten. Nun, dachten wir, müsste es sich entscheiden, wer von uns irrte, wer in der Wahrheit war.«
    »Aber die Hutoweschen hatten wieder eine andere Erleuchtung erfahren«, riet Rhodan.
    »In der Tat«, erklärte Paathum. »Die drei Kulturen veranstalteten ein Hundertjähriges Konzil in der Lichtinsel Laodagol. Mag sein, dass dieses Konzil einige Jahre kürzer oder länger währte oder in Wirklichkeit eine Abfolge von Konzilien war. Jedenfalls kamen am Ende die Apostel der Zhiridin, die Theotroniken von Nocs Chosodd und die Heiligen Herolde von Uotoo überein, dass wir alle bislang einen zwar restlos wahren, aber allzu eingeschränkten Aspekt der Theophanen Präsenz erkannt hatten: Die Zhiridin sahen in ihr den Erzeuger und Unterhalter von allem, die Präsenz der Zeit. Die Hutoweschen dankten der Präsenz für den Freiraum, den sie dem Leben inmitten des Chaos gewährt hatte. Wir Uotooy sahen in der Präsenz den Einen, der alles in Gang gesetzt hatte und das Universum in einer fehlerlosen Kette der Folgerichtigkeit unterhielt. Wir vereinigten uns im Glauben an die Tritheophane Präsenz der Zeit, des Raumes und der Kausalität. Die Begegnung miteinander hatte uns gelehrt, dass alles, was wir von der Theophanen Präsenz wahrnehmen, immer nur ein Aspekt war. Selbst die gewonnene Gesamtheit der Tritheophanie erfasste nicht die Ganzheit. Die Ganzheit, die in ihrer höchsten Form unsichtbar und unsagbar blieb. Nur Sehern, Propheten, Geschöpfen mit tiefen spirituellen Erfahrungen oder den mächtigen Verbünden der Theotroniken mochte manchmal ein kurzer Einblick in den Glanz des theophanen Ganzen gegönnt sein. Wie auch immer die Ganzheit gedacht werden konnte – in einem waren sich die Gottesforscher der Zhiridin und der Hutoweschen mit den unseren einig: Die spirituellen und mythischen Substanzen sind nicht unendlich. Sie können aufgebraucht werden. Und was wären die theophanen Präsenzen anderes als solche – allerdings unauslotbar höchstwertige – mythische Substanzen? Das Ganze musste ernährt, erneuert und unterhalten werden vom Glauben der Gläubigen. Denn so wie die Ganzheit alles, was ist, aus sich strömen ließ, brauchte es den Rückfluss, damit der universale Kreislauf keinen Schaden nahm. Dieser Schaden würde immens sein: Litt die Ganzheit, fehlte es ihr an spiritueller Einspeisung, dann würde sich der Schöpfungsprozess umkehren, die Expansion des Universums käme zum Erliegen, alles stürzte in sich selbst zurück. Daraus ergab sich zwingend der Auftrag an die Apostel der Tritheophanen Präsenz: Wir mussten so viel

Weitere Kostenlose Bücher