Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
wirst meinen Stachel nehmen. Solltest du einen fetten Naai erlegen, bereite ich dir noch heute Zuazua daraus.«
    Flaao gab zurück: »Zuazua also. Ich fühle mich aufs Angenehmste erpresst.«
    »So soll es sein, soll es nicht?«
     
    Während sie durch die dunklen Gassen der Kraterstadt gingen, in die nur Licht von Schelekesch fiel, überkam Rhodan plötzlich das Gefühl, durch ein Testgelände zu laufen, ein Labyrinth. Die Fragmentstadt im Krater, das entstellte Halbwissen der Mutter Ghymaa, das alles kam ihm unwirklich vor, geradezu abstrakt. Fast wäre es ihm lieber gewesen, sie wären in ein Wespennest aus hellwachen, kampfbereiten Zhiridin gestoßen. Klare Fronten.
    Gegen Gegner hätte er ein Konzept gefunden. Feinde waren Ansprechpartner. Die Kraterstadt irritierte ihn in ihrer Konturlosigkeit und der Willfährigkeit ihrer wenigen Bewohner.
    »Was gefällt dir nicht?«, fragte Ileschqa. Seine Sensibilität schien Rhodan erstaunlich.
    »Nichts gefällt mir hier«, sagte er. »Wir laufen viel und kommen nicht voran.«
    »Wir könnten die Antigravprojektoren aktivieren«, schlug der Schiqalaya vor.
    »Das meine ich nicht«, sagte Rhodan. »Lass gut sein.«
    Sie mochten eine Viertelstunde gegangen sein, als eine kleine Herde handspannengroßer Pelzwesen sich ihnen in den Weg stellte. Sie fauchten erregt. Flaao ging unverzüglich mit dem Spieß, den Mutter Ghymaa ihm geliehen hatte, auf die Tiere los.
    Die Pelzwesen spien Feuer, fingerlange und hellblaue Flammen, die stark nach Alkohol rochen. Flaao gelang es, mit raschen Stößen drei der Pelzwesen hintereinander mit dem Stachel aufzuspießen. Die drei strampelten kurz, Flaao brach ihnen das Genick. Dann streifte er eines der toten Tiere ab, warf es den anderen Tieren vor und ging vorsichtig weiter, den Spieß quer über den Rücken gelegt.
    Die Meute hatte sich dem toten Artgenossen zugewendet, um ihn zu zerfleischen. Sie teilte sich vor ihnen, ohne sie weiter zu beachten.
    Flaao sagte: »Frischer Naai. Das Zuazua, das Mutter Ghymaa daraus kocht, ist im ganzen Fragment berühmt.«
    »Das glaube ich gern«, gab Rhodan zurück.
    Keine der Hütten und Baracken, an denen sie seit einiger Zeit vorbeigingen, schien bewohnt. Endlich erreichten sie ein turm- oder tonnenähnliches Bauwerk mit einem schiefen Blechdach, aus dessen Schlot Rauch aufstieg. Vor der Tür des Gebäudes pfiff eine kleine Gaslaterne vor sich hin.
    »Paathum!«, rief Flaao. »Bist du daheim?«
    Es rumorte in der Tonne, dann öffnete sich die krächzende Tür. Ein Uotooy, dem Rhodan sofort das hohe Alter ansah, stand auf zitternden Armen und Beinen. Durch seine Silbermaske lief ein Riss. Aus dem Riss glimmerte es gelblich. »Flaao, nicht wahr?«, sagte der Alte. »Ich habe Naais gehört und dachte, sie hätten dich verspeist.«
    Flaao lachte und zeigte im Triumph den Stachel mit den beiden toten Tieren. »Ich bringe Gäste.«
    Paathum betrachtete sie in aller Ruhe. »Na so was«, sagte er schließlich. »Raumfahrer.«
     
    Paathum erklärte sich umstandslos bereit, ihnen zu helfen.
    »Wer nach Schelekesch will, braucht eine Himmelsleiter, oder nicht?«, sagte Flaao. Ein offenbar juxiger Gedanke. Er quietschte vor Vergnügen.
    »Geh nach Hause«, beschied ihm Paathum schroff. »Ich bin seelenkrank. Das kann beizeiten ziemlich ansteckend sein.«
    »Oh«, entfuhr es Flaao. »Ich mach mich dann mal auf den Weg, oder was.« Und das tat er ohne jeden Abschied.
    »Du weißt eine Himmelsleiter für uns?«, fragte Ileschqa.
    Paathum zog an seiner Maske, hob sie ein wenig an, und gelbes Licht verbreitete sich. Dann rückte er sie zurecht. »Eine Himmelsleiter. Was für eine verschrobene Idee. Das wäre ein wenig lästig, den ganzen Weg hinaufzuklettern.« Er machte eine bedeutungsschwangere Pause. »Denn es ist viel weiter, als es scheint. Würdet ihr mit einem Raumschiff vorliebnehmen?«
    Rhodan grinste. Der Mann gefiel ihm. »Zur Not«, erklärte er. »Hast du welche?«
    »Leider keines, das intakt wäre.«
    »Wracks?«, fragte Rhodan.
    »Ja«, sagte Paathum. »Vielleicht könnten wir aus einigen Wracks etwas Funktionstüchtiges zusammenbasteln. Habt ihr etwas Zeit mitgebracht?«
    Statt einer Antwort fragte Rhodan: »Wo liegen die Wracks?«
    »Im Grauen Bezirk. Ein weiter Weg. Wann brechen wir auf?«
    »Jetzt«, entschied Rhodan.
    »Ich hole Proviant.«
    »Nicht nötig.« Rhodan tippte auf den Aktivierungssensor für den Antigrav. »Wir verkürzen den Weg. Wir fliegen.«
     
    Sie hatten Paathum in die Mitte

Weitere Kostenlose Bücher