Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 003 - Der Teleporter

Perry Rhodan Neo 003 - Der Teleporter

Titel: Perry Rhodan Neo 003 - Der Teleporter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
Überprüfung würden diese Verkleidungen nicht standhalten«, erklärte er dabei. »Aber der Vorvertrag mit der Klinik inkludiert, dass die entsprechenden Kameras und Gesichtserkennungs-Programme außen vor gelassen werden. Da die Betreiber weiterhin Geschäfte mit öffentlichkeitsscheuen Prominenten machen wollen, dürfen wir darauf vertrauen, dass sie diese Abmachung einhalten.«
    Sie entledigten sich der Raumanzüge, die sie in Transportkisten verstauten, und legten die gleichfalls von Kevin erworbene Kleidung an. Dann ließen sie sich vom angeforderten Lastentaxi zum Ananthamurthy-Institut kutschieren.
    Der sehr dunkelhäutige Inder, der auf sie gewartet hatte, trug einen anthrazitfarbenen, gut geschnittenen Seidenanzug und eine beige Krawatte. Er zuckte mit keiner Wimper, während sie die Formalitäten erledigten. »Unser Haus ist Ihr Haus«, sagte er abschließend. »Exklusiv. Sie sind ungestört, für vierundzwanzig Stunden, wie vereinbart. Sollten Sie verlängern wollen, geben Sie bitte drei Stunden vorher Bescheid. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen.« Er verneigte sich, schritt würdevoll zum Ausgang, schwang sich auf sein Fahrrad und verschwand im Lichtermeer der Millionenstadt.
    Manoli schob den im Rollstuhl eingeschlafenen Crest ins Behandlungszimmer. Als Erstes setzte er sich selbst eine aufputschende Injektion.
    Es würde eine lange Nacht werden.

12.
    Handgranaten
    2. Juli 2036
     
    Alles ging erstaunlich gut.
    John Marshall erreichte den Lagerplatz vor Tagesanbruch. Gefühlte drei Minuten, nachdem er sich in seinen Schlafsack verkrochen hatte, erschien aus einem funkelnden Nichts Sid González und rüttelte ihn wach. Der Junge war so auf die bevorstehende Konfrontation fixiert, dass er nicht bemerkte, wie todmüde Marshall war, und keine Fragen stellte.
    Irgendwann, eine undefinierbare Anzahl von am Rand des Bewusstseins mitvollzogenen Teleport-Sprüngen später, fand sich Marshall in einem Bett wieder, dessen Laken an seinem verschwitzten Körper klebten. Die Luftfeuchtigkeit war enorm. Über ihm kreisten quietschend die Rotorblätter eines Ventilators, aber sie bewirkten keinerlei Kühlung. Die Luft stand dennoch stickig im Raum. Ein Gecko huschte, schrille Balzschreie ausstoßend, im Zickzack über die weiß gekalkte Zimmerdecke.
    »Wo ... Was ist passiert?«, krächzte Marshall. Er spürte die Auswirkungen des Gewaltmarsches in allen Gliedern. Muskelkater bis zum Abwinken. Dieser würde sich am zweiten Tag, wie die Erfahrung lehrte, noch verstärken.
    »Wir sind in Mexiko«, sagte Sue. Ihre Hand lag um Marshalls Nacken. Linderung ging davon aus, fünffach, von jedem Finger; aber nicht genug. »Hinter der Grenze. In einem Kuhdorf namens San Irgendwas. Das Hotel hat heute Ruhetag.«
    Fast schon gewohnheitsmäßig spitzte Marshall sein Inneres Ohr oder wie immer man das vor Kurzem hinzugewonnene Sinnesorgan nennen sollte. Niemand in unmittelbarer Nähe. Etwas weiter weg wurde gelacht, getratscht und gefeilscht: wohl ein Markt. Alles sehr diffus, keine heftigen Gefühlsregungen. »Sid?«
    »Hat uns abgesetzt und ist gleich darauf verschwunden wie üblich. Er sah nicht viel weniger müde aus als du. Ich nehme an, er hat sich irgendwo in der Nähe verkrochen, um sich ebenfalls zu regenerieren, vielleicht sogar im selben Haus. Ich habe ein bisschen draußen im Gang herumgestöbert, wollte dich jedoch nicht zu lange allein lassen. Du hast dir zu viel zugemutet, John. War dein Ausflug wenigstens von Erfolg gekrönt?«
    »Ja ... Ja, schon.« Marshall sammelte seine Erinnerungen wie verblassende, grobkörnige schwarzweiße Szenen eines lang zurückliegenden Traums. »Ich habe ein schlimmes Verbrechen unterbunden und zwei jungen Menschen geholfen. Hoffe ich. Und ich habe Adams erreicht. Obwohl ich mir über seine Absichten nach wie vor im Unklaren bin. Könnte sich herausstellen, dass es ein Fehler war, ihn zu informieren.«
    »Inwiefern?«
    Er setzte sich auf. »Ehrlich, Sue, ich weiß es nicht. Mir geht das alles viel zu schnell. Unsere Vorfahren hatten Jahre und Jahrzehnte Zeit, sich an die Veränderungen anzupassen, die mit den Erfindungen des Buchdrucks, der Eisenbahn, des Automobils und des Flugzeugs einhergingen. Aber Teleportation, das ist noch mal ein völlig anderes Kaliber. Mein Körper ist hierher versetzt worden, doch mein Geist kommt nicht nach oder nur verzögert. Eigentlich bin ich immer noch in Houston, im Shelter, und eben erst verhallen die Schüsse. Alles danach erscheint mir

Weitere Kostenlose Bücher