Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen

Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen

Titel: Perry Rhodan Neo 004 - Ellerts Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
alles auf die Ankunft des Generalsekretärs vorbereiten.«.
    »Warum?«, fragte Jian-Dong mit einem distanzierten Lächeln. »Wir sind hier unter uns. Der Feind steht zwei Kilometer weiter.«
    Niemand aus der Gruppe kommentierte seinen Einwand. He Jian-Dong bot ihnen seine Begleitung an.
    »Geben Sie mir Ihre Podnummer«, sagte der Mann mit dem Helm. »Wir werden Sie gegebenenfalls rufen.«
    In den nächsten Stunden nahmen sie das Lager in Augenschein, danach baten sie He Jian-Dong über Pod um einige Geländefahrzeuge, mit denen sie in die Nähe des Energieschirms fahren wollten.
    Sie gehörten nicht zu den Menschen, denen man leichtfertig eine Bitte abschlug, nicht einmal dann, wenn sie sich nicht mit dem Wasserzeichen ausgewiesen hätten.
    »Was tun sie?«, fragte General Bai Jun seinen Adjutanten.
    »Sie inspizieren das Hauptquartier«, sagte He Jian-Dong.
    »Oder kapern sie es?«
    »Wir sind nicht in Macau«, sagte Jian-Dong. »Das ist kein Casino. Der Generalsekretär kommt. Wir sollten vorsichtig sein.«
    »Sind wir das nicht immer?«
    Nachdem die stillen Männer viel gesehen, viel auf ihren Tablets notiert und viel über ihre Pods telefoniert hatten, bezogen sie in der Nähe der Landepiste Stellung.
    Am frühen Abend traf der Generalsekretär ein. Er stieg die Gangway des Jets herab und stand in der Nachglut des Tages.
    Bai Jun empfing ihn in einer schlichten Uniform ohne jedes Rangabzeichen.
    Der Generalsekretär nickte ihm zur Begrüßung knapp zu und zog einen Zigarillo aus einem silbernen Etui. »Wie ich sehe, haben Sie es Rhodan nachgemacht und sich aller Insignien entledigt.«
    Bai Jun tastete unwillkürlich in seiner Hosentasche nach dem Emblem mit der US-amerikanischen Flagge, das er auf dem Grat gefunden hatte. »Meine Leute wissen, wer ich bin«, sagte er.
    »So?«, fragte der Generalsekretär und musterte ihn nachdenklich.
    Er blies ein wenig Rauch aus. Schweiß glänzte auf seiner Stirn, rann langsam herab, glitt von den hohen Wangenknochen Richtung Hals. Der Generalsekretär rauchte langsam; in seinem Gesicht verzog sich kein Muskel.
    »Gehen wir in mein Zelt«, sagte Bai Jun.
    He Jian-Dong erwartete sie bereits. »Darf ich Ihnen einen Tee anbieten?«, fragte Bai Jun. »Es steht alles für die Zeremonie bereit.«
    »Danke!«, sagte der Generalsekretär. »Wenn Sie eine kalte Cola für mich hätten.«
    Der General und der Generalsekretär setzten sich einander gegenüber auf ein Kissen. Jian-Dong musste im Kühlschrank ein wenig umsortieren, bis er eine Dose Cola gefunden hatte.
    Der Generalsekretär seufzte leise. »Unser kleines Inselabenteuer ist also von der Weltgeschichte aufgeschoben worden«, sagte er.
    »Das müsste nicht sein«, sagte Jian-Dong eifrig. »Alle Welt vermutet uns – also den General und mich – jetzt hier in der Gobi. Wir könnten verdeckt aufbrechen. Strategem Nummer 8: Sichtbar die Holzstege instand setzen, insgeheim nach Chencanc marschieren.«
    Der Generalsekretär hielt den Zigarillo mit der einen Hand, mit der anderen setzte er die Coladose an die Lippen und trank. Bai Jun hörte ihn schlucken. »Ja«, sagte er, nachdem er die Dose auf den Boden gestellt hatte.
    Natürlich war der Generalsekretär mit den 36 Strategemen vertraut. Und Strategem Nummer 8 lag in der Tat nahe. Nach dem Sturz der Qin-Dynastie hatten Xiang Yu und Liu Bang einen Krieg um den Kaiserthron geführt. Liu Bang hatte bei einem früheren Feldzug die Holzbrücken und die Stege, die über die Bergschluchten zwischen Guanzhong und Hanzhong führten, abbrennen lassen. Noch im gleichen Jahr rückte er wieder vor. Mit großem Getöse ließ er einige Soldaten mit der Instandsetzung der hölzernen Überwege beginnen. Der Gegner glaubte die Truppen Liu Bangs auf Jahre beim Brückenbau gebunden. Tatsächlich marschierte Liu Bangs Hauptstreitmacht längst auf einer anderen Route nach Chencanc. Liu Bang besiegte den überraschten Feind und errichtete die Han-Dynastie, die langlebigste der chinesischen Kaiserdynastien. Das war nun über 2000 Jahre her.
    »Strategem Nummer 8 ist ohne Zweifel immer ein guter Rat«, lobte der Generalsekretär. »Wie ich höre, bauen wir hier allerdings keine Brücken, sondern Tunnel.« Er nickte. »Diese Variation finde ich angebracht.« Er führte den Zigarillo zwischen die Lippen und nahm einen Zug. »Aber ich weiß nicht, ob uns die kleine Insel noch das Chencanc bedeutet, auf das wir zielen müssten.«
    »Niemand achtet mehr auf Taiwan«, sagte Jian-Dong. »Wir können es im

Weitere Kostenlose Bücher