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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Sengu.
    »Wir greifen an«, entschied Rhodan. »Thora, bringen Sie die GOOD HOPE auf Kurs und richten Sie die Waffen aus.«
    Die Arkonidin lächelte. Alles war längst bereit. Es gab keine Torpedos, mit denen sie die Schächte füllen konnte – die GOOD HOPE verfügte über keinen einzigen. Die beiden Thermokanonen, die jeweils an den Polen der Kugel saßen, waren allerdings einsatzbereit. Mit ihnen würde das im Vergleich zu den feindlichen Einheiten lächerlich kleine 60-Meter-Beiboot eine Schneise der Vernichtung ziehen.
    Sie steuerte ihr Schiff aus dem Versteck im Ortungsschutz des Mondes. Als erstes Ziel wählte sie einen der Echsenraumer, der noch immer die Ferronenschiffe jagte.
    Die GOOD HOPE raste mit Vollschub in die Reihen der Topsider. Beide Thermokanonen traten gleichzeitig in Aktion. Flammende energetische Strahlen zischten dem 250-Meter-Raumer entgegen. Schon die zweite Attacke überlastete den Schutzschirm und ließ ihn platzen. Das Topsiderschiff lag nackt und schutzlos, einen Lidschlag lang nur, dann zerschmetterte die dritte Salve aus den Thermokanonen seine Hülle.
    Metall schmolz, Atmosphäre entwich in einem Sekundenbruchteil. Ein Meer aus Feuer wallte, ein mörderischer Pilz der Zerstörung. Der feindliche Raumer zerbrach in der Mitte. Eines der Bruchstücke verging sofort in einer gigantischen Explosion. Blaue, energetische Blitze zuckten, wahrscheinlich entlud sich ein detonierendes Antriebsaggregat. Blendend grelles Weiß wölbte sich als zerstörerische Kugel und verpuffte.
    Die verbliebene Hälfte zerbrach noch weiter. Hüllenteile jagten wie Asteroiden durchs All, eines verglühte in der Atmosphäre des Planeten. Winzige Punkte stoben wie Sporen davon: Einzelne Decks, Wände – Besatzungsmitglieder.
    »Thora!«, rief Rhodan. »Keine völligen Zerstörungen mehr! Schießen Sie die Schiffe manövrierunfähig, halten Sie sie auf, oder zwingen Sie sie zur Flucht! Dieser eine Abschuss muss als Zeichen genügen!«
    Die Bordsysteme fingen einen Funkspruch auf – abgeschickt von den Topsidern in der Sprache der Ferronen. Die Positronik übertrug die Nachricht auf Arkonidisch, und Thora starrte darauf. Es war nicht an sie gerichtet, aber es war die letzte Botschaft, die das vernichtete Schiff verlassen hatte: Achte das Leben! Erhalte es, wo du kannst, lösche es nur dort aus, wo es unumgänglich ist. Was sollte das bedeuten? Die Worte erschienen ihr wie Hohn angesichts des gnadenlosen Gemetzels, das die Topsider unter den Ferronen angerichtet hatten und noch immer anrichteten.
    Denn noch war es nicht vorbei.
    Noch lange nicht.
    Thora löschte die Nachricht, jagte die GOOD HOPE auf einen Pulk von Topsider-Schiffen zu und eröffnete das Feuer.

18.
    Rico:
    Sternweh
     
    Zum ersten Mal seit acht Stunden schaltete Queen den Motor aus, zog die Handbremse und massierte sich den Nacken. »Eine hässliche Gegend.«
    Ich öffnete das Fenster. Der Abend war angebrochen, am 31. Juli 2036 nach der auf diesem Planeten üblichen Datierung. Die Sonne sank bereits, aber der Lärm zahlreicher Autos und ratternder Maschinen in den Fabrikhallen donnerte an Stellen wie dieser wohl rund um die Uhr. Außerdem drangen die Geräusche einer ganzen Menschenmenge herein, die im Hafen arbeitete. Aber ich hörte auch das Plätschern und Gurgeln von Wellen, die gegen Kaimauern und Schiffswände schlugen.
    »Es ist ein schöner Ort«, widersprach ich den letzten Worten meiner Begleiterin.
    »Du findest das hier schön? Ich habe ja längst bemerkt, dass du seltsam bist, aber das ist echt verrückt.«
    Ich drehte mich zu ihr um. Sie rieb sich die Augen. »Warum hast du mich über 1500 Kilometer quer durch das ganze Land gefahren, Queen?«
    Sie öffnete die Tür des Geländewagens und stieg aus. »Und diese Frage fällt dir jetzt erst ein? Nachdem wir einen kompletten Tag lang ...«
    »Ich denke bereits seit Stunden darüber nach«, unterbrach ich. Die lange Fahrt war mir nicht ungelegen gekommen. In dieser Zeit hatte das Autoreparatursystem meine Detailwartung vollendet und die biotechnischen Übergänge perfektioniert. Endlich wieder äußerlich und innerlich, dachte ich mit einer gewissen Ungläubigkeit an das verschmorte Etwas zurück, das von mir geblieben war, als ich in dem Versteck unter den Steinen der Gobi wieder erwacht war.
    Queen lehnte sich gegen das Auto, drückte den Rücken durch und legte den Hinterkopf überstreckt auf dem Dach des Geländewagens ab. »Ich war früher oft und wesentlich länger unterwegs,

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