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Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega

Titel: Perry Rhodan Neo 010 - Im Licht der Wega Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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er sich nicht täuschte. Einer der Kollegen im Nevada Space Field hatte ein Faible für derlei Autos gehabt und Bull mehr als einmal davon vorgeschwärmt.
    Sie hörten Schritte.
    Bull drehte sich um. »Eric? Was machst du hier?«
    Noch ehe der ehemalige Bordarzt der STARDUST antworten konnte, rief Sid: »Wo ist Sue?«
    Genau diese Frage stellte sich Bull auch, doch er schwieg. Manoli sah alles andere als begeistert aus, und es galt, keine Sekunde mehr unnötig zu verschwenden.
    »Skelir ist zurück.« Manolis Hände ballten sich zu Fäusten. »Er hat Sue mitgenommen. Ich konnte nichts tun.«
     
     
    Skelir
     
    Das Mädchen hielt den einen Arm dicht am Oberkörper, die Hand über dem Stumpf. Es sagte kein Wort, und als Skelir es erneut ansprach, griff es demonstrativ nach der Übersetzungsscheibe, zog sie von ihrer Kleidung und warf sie zu Boden.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, versicherte Skelir. Die Übersetzung funktionierte selbstverständlich nach wie vor tadellos. Inzwischen waren die Geräte so gut auf die Sprache der Planetenbewohner geeicht, dass ein direkter Körperkontakt nicht mehr nötig war. Durch die Entfernung würde Sue Mirafiore nur alles etwas leiser hören; das sollte kein Problem sein.
    Sie öffnete den Mund, atmete tief ein und senkte den Kopf.
    So verhielt sie sich, seit Skelir sie von dem Menschen namens Eric Manoli getrennt und in diesen kleinen Raum gebracht hatte – ein Übergangsquartier für Fremdintelligenz- Besun, das notfalls mit besonderen Atemgemischen geflutet werden konnte. Ein hässlicher, kahler Raum, zugegeben, aber er erfüllte seinen Zweck.
    »Ich möchte mit dir reden«, setzte der Fantan erneut an.
    Keine Reaktion.
    Also versuchte er es anders. »Ich bitte dich um Hilfe.«
    Sue hob den Kopf, sah ihn an. Ihr rechtes Auge schillerte. Flüssigkeit drang daraus hervor.
    »Bist du verletzt?«, fragte er.
    »Nein.« Es klang verwirrt.
    »Dein Auge.«
    Sie schüttelte den Kopf, wischte die Flüssigkeit mit ihrer verbliebenen Hand weg. »Es ist nichts.«
    »Du hast bereits bemerkt, dass mir genau wie dir etwas fehlt«, sagte er. »Wir sind nicht vollständig.«
    Sie nickte, bei ihrem Volk eine Geste der Zustimmung, wie er wusste. Die Kommunikation funktionierte zufriedenstellend.
    »Wir sind verkrüppelt und verachtenswert«, fügte er hinzu und beobachtete ihre Reaktion genau.
    Sues Pupillen – eine Seltsamkeit, wie sie die meisten humanoiden Völker besaßen – weiteten sich. »Ich verachte mich nicht«, sagte sie. »Und dich auch nicht.«
    Die Worte erschütterten ihn. Nie zuvor hatte er etwas derart Verrücktes gehört. Sie empfand keine Abscheu vor sich selbst? Mit diesem Körper? Trotz ihrer Verstümmelung? »Hör mir zu«, bat er. »Ich erzähle dir, wie ich zwei meiner Extremitäten verloren habe.«
    Sie senkte ihren Arm, dass er an ihrer Seite herabhing. Aber sie schwieg, und so sprach Skelir zum ersten Mal aus, was ihm vor einer schieren Ewigkeit widerfahren war. Er hatte es tausend Mal in seinen Gedanken durchlebt, aber er wäre nie auf die Idee gekommen, einem Fantan davon zu berichten. Und wem sonst? Besun? Eine verrückte Vorstellung. Verrückt – bis Sue Mirafiore aufgetaucht war.
    »Bei einer meiner ersten Besun-Jagden wählte ich ein Tier als mein Ziel. Ich schätzte seine Gefährlichkeit falsch ein. Es biss und verletzte mich, aber ich hätte es besiegen können. Der entscheidende Fehler lag woanders.«
    Sues Oberlippe zuckte, aber sie schwieg weiterhin.
    »Ich hatte mich in der Einordnung getäuscht. Das vermeintliche Tier war ein intelligentes Wesen, und es trug eine Waffe.«
    Das Metall blitzt in der Luft, ehe es Skelirs Bein am Boden festspießt. Das Besun zieht eine zweite Klinge, viel kleiner als die erste. Sie pfeift durch die Luft, in einem perfekten Bogen, und sie schneidet, wieder und wieder.
    »Eine Art Schwert«, fuhr er fort. »Ich konnte mich nicht mehr wehren. Das Wesen ließ mich zurück und verzichtete darauf, mich zu töten, wie es richtig gewesen wäre. Ehe wir diese Welt verließen, fanden mich andere Fantan und brachten mich ins Schiff. Ich erwachte erst, als meine Wunden versorgt waren. Verachtenswert.«
    »Bedauernswert«, widersprach Sue. Wieder quoll Feuchtigkeit aus ihren Augen, diesmal aus beiden.
    »Seitdem bin ich nicht mehr vollständig. Weder äußerlich noch innerlich. Ich ängstige mich vor Besun. Gleichzeitig ist es das, was ich wie jeder Fantan anstrebe. Wenn ich auf der Jagd bin, erlebe ich die einzigen Momente, in

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