Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft
bei ihm ist. Uns ist nur bekannt, dass Kerlons Welt von Echsen überrannt wurde. Und ich weiß nicht, wie Sie das sehen, aber mir reicht ein außerirdischer Aggressor auf der Erde.«
Mit einem Räuspern meldete sich Homer G. Adams zu Wort. »Ich möchte, was Rhodan betrifft, einen anderen Vorschlag machen. Ich habe, mit aller gebotenen Diskretion, weltweit mehrere Männer identifizieren lassen, die Rhodan sehr ähnlich sehen. Wir könnten einen von ihnen als Doppelgänger einsetzen und eine Rückkehr Rhodans auf die irdische Bühne inszenieren. Auf diese Weise würden wir einen Teil des Drucks wegnehmen, der seit Rhodans Verschwinden latent auf der Terranischen Union lastet. Schließlich wissen wir alle, dass Perry Rhodan mittlerweile mehr als nur ein Mann ist – er ist zum Symbol geworden.«
»Und was würde geschehen, wenn die Menschen erfahren, dass wir ihnen ein falsches Symbol vor die Nase gesetzt haben?«, gab Mercant zurück. »Die Terranische Union würde jede Glaubwürdigkeit verlieren. Ein solches Vorgehen halte ich für viel zu riskant. Lieber stilisiere ich Rhodan zum Märtyrer, zum großen Vordenker der Zukunft, der für den Traum einer geeinten Menschheit im All sein Leben gegeben hat. Wenn wir das überzeugend präsentieren können, werden uns die Menschen weiter folgen. Aber diese Propagandafrage halte ich gegenwärtig für nachrangig. Viel wichtiger ist unsere Antwort auf die Fantan-Krise. Denn letzten Endes werden die Bewohner der Erde – und vor allem die Politiker der Großmächte – die Terranische Union nicht nach ihren Worten beurteilen, sondern nach ihren Taten. Also: Was können wir tun?«
»Nun ja, wir haben diese arkonidische Station eingenommen«, merkte Tatjana Michalowna an. »Die muss uns doch zu irgendetwas nützlich sein.«
»Also ich persönlich halte das Schiff drüben auf dem Meeresgrund für interessanter«, sagte Pounder. »Es ist immerhin ein Kriegsschiff, und wie wir wissen, scheint es zumindest teilweise noch funktionstüchtig zu sein. Wenn wir uns zu diesem Riesending Zugang verschaffen könnten, mag uns das die Mittel an die Hand geben, die Fantan zu verjagen.«
Mercant nickte. »Ich teile diese Einschätzung. Es bleibt nur die Frage, wie wir uns diesen Zugang verschaffen wollen. Der erste Versuch, das Schiff zu betreten, endete in einer Katastrophe. Die Positronik der Kuppel duldet uns zwar, aber die Schiffssysteme scheinen davon unabhängig zu operieren.«
»Vielleicht können wir von hier aus mit einem Hackerangriff auf den Schiffscomputer zugreifen«, schlug Marshall vor. »Auf diese Weise ist es uns eventuell möglich, ihn zur Kooperation zu zwingen.«
»Ich fürchte, das wird Ihnen nicht gelingen«, wandte Crest ein. Der arkonidische Wissenschaftler hatte bislang nur stumm zugehört. Nun, da sich das Gespräch einem Problem zuwandte, das in seinen Erfahrungsbereich fiel, wurde er lebhafter. »Zum einen ist eine Positronik ungleich komplexer aufgebaut als jeder irdische Computer. Zum anderen sind die Algorithmen, auf denen sie basiert, in einer Programmiersprache abgefasst, die Ihren irdischen Spezialisten vollkommen fremd ist. Und auch ich kann Ihnen hierbei nicht viel helfen. Ich bin kein Positronikprogrammierer. Dazu kommt Folgendes: Selbst wenn es Ihnen nach einer unbestimmten Zeitspanne gelingen sollte, die Prinzipien arkonidischer Rechenarchitektur zu begreifen, heißt das noch lange nicht, dass Sie damit den Bordrechner der TOSOMA lahmlegen können. Wir haben es hier mit einer an die zehntausend Jahre alten Schlachtschiffspositronik zu tun. Sowohl ihr Alter als auch ihr Einsatzzweck legen jedem Angriff enorme zusätzliche Hindernisse in den Weg. Ein Fehler, und wir sind womöglich alle tot.«
Betretenes Schweigen folgte den Ausführungen des Arkoniden.
»Wie wäre es, wenn wir es auf die harte Tour angehen?«, brummte Pounder. »Ein gezielter EMP-Schlag gegen das Schiff dürfte seine Verteidigungssysteme zumindest zeitweise ausschalten. Wenn wir schnell genug reingehen, gelingt es uns vielleicht, die Kontrolle zu erlangen, bevor die Positronik sich erholt hat.«
»Ich halte dieses Vorgehen für gefährlich«, sagte Mercant. »Ihre Schlussfolgerungen sind eine reine Hypothese. Wenn wir Pech haben, ist das Schiff gegen EMP-Beschuss geschützt, stuft ihn als Angriff ein und vernichtet jeden, den es als Feind betrachtet. Oder, schlimmer noch: Wir haben Erfolg, aber rösten dabei das gesamte Innenleben der TOSOMA. Dann hätten wir ein Schlachtschiff in
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