Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft
Kammer. Schließlich sagte die Positronik: »Autorisierungskode bestätigt. Ich erkenne dich als Kommandanten an. Wie lauten deine Befehle?«
In diesem Augenblick hätte der greise arkonidische Wissenschaftler vor Freude am liebsten laut geschrien.
14.
Ein verzweifelter Plan
Kerlons Bastion, Lannol
Kurz darauf hatten sie sich alle wieder in der Zentrale der TOSOMA X versammelt: Rhodan und Thora, die beiden Mutanten Ras Tschubai und Wuriu Sengu sowie die Ferronen Lossoshér und Chaktor.
Die beiden Ferronen hatten sich in der Zwischenzeit ein wenig beruhigt. Aber auf ihren Gesichtern lag ein Ausdruck, der nahelegte, dass sie sich innerlich auf den letzten Kampf eingeschworen hatten. Perry Rhodan hoffte nach wie vor, dass es nicht dazu kommen würde.
»Die Angelegenheit sieht wie folgt aus«, begann er, nachdem er sich der Aufmerksamkeit aller versichert hatte. »Wir haben noch etwa sechsundzwanzig Stunden Zeit, bis die Waffenruhe abläuft, die der Thort den Stämmen der Ferronen auferlegt hat. Danach wird es zu einem Aufstand gegen die Topsider kommen, der diesem Krieg eine ganz neue Heftigkeit verleiht und ohne Zweifel Tausende, eher Millionen Leben kosten wird. Ich kann und will das nicht zulassen.«
»Niemand von uns möchte sterben«, gestand Lossoshér. »Doch was bleibt uns, um die Topsider davon abzuhalten, sich unser Sonnensystem einfach so einzuverleiben? Der Thort sagte es doch: Man kann mit ihnen nicht reden. Sie kennen nur die Gewalt.«
Rhodan schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Kein Volk, dem es gelungen ist, den Weg zu den Sternen zu finden, kann nur aus dumpfen, engstirnigen Befehlsempfängern bestehen. Es muss auch größere Geister unter den Topsidern geben, Visionäre, Träumer, Denker. Und es wird sie nicht nur zu Hause auf der Heimatwelt der Topsider geben, sondern auch hier draußen. Sie müssen wir erreichen.«
»Wie willst du das schaffen?«, fragte Tschubai. »Warum sollten uns die Topsider Gehör schenken? Wir haben nichts zu bieten. Wir sind kleine Lichter in diesem Kampf.«
»Falsch!«, widersprach Rhodan. »Wir sind das, wozu wir uns machen, denn die Menschen sind für die Topsider noch eine vollkommen unbekannte Größe.« Dann grinste er. »Aber Licht war schon ein gutes Stichwort. Mein Plan sieht so aus: Die Ferronen glauben an die Überlieferung, dass in der Zeit der Dunkelheit jemand kommen wird, um ihnen das Licht zurückzubringen. So, wie es schon einmal geschehen ist. Ich habe mich bislang dagegen gesträubt, uns in der Rolle dieser Lichtbringer zu sehen. Denn im Grunde sind wir, bildlich gesprochen, nicht mehr als Kinder, die hier draußen im All mit den Großen spielen wollen. Doch zu unserem Glück wissen die Großen das nicht.«
In Wuriu Sengus Augen glomm Verstehen auf. »Also kleben wir uns einen falschen Bart an, verstellen unsere Stimme und geben uns als Erwachsene aus«, führte er Rhodans Gedanken fort.
»Exakt«, bestätigte dieser. »Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter. Wir behaupten, die ganz Großen zu sein. Die Lichtbringer aus der ferronischen Überlieferung. Mit der TOSOMA X steht uns arkonidische Technik zur Verfügung. Wenn wir unsere Karten geschickt ausspielen, können wir den Topsidern vielleicht vorgaukeln, dass wir noch viel mehr davon in der Hinterhand haben.«
Chaktor lachte begeistert auf. »Wir überlisten die Echsen. Das ist ein Plan, der mir gefällt. Ich wusste es. Ich wusste, dass Sie derjenige sind, der uns das Licht zurückbringen wird, Rhodan. Nicht wahr, Lossoshér?«
Der greise Transmitterwächter nickte. Auch in seinen Augen lag ein Funken neuer Hoffnung.
Ras Tschubai wirkte weniger überzeugt. »Na schön, Perry, mit diesem Trick gelingt es uns vielleicht, die Ferronen auf unsere Seite zu ziehen. Auch die Aufmerksamkeit der Topsider dürfte uns dann gewiss sein. Aber wie verhindern wir, dass wir nach unserem breitbeinigen Einmarsch nicht einfach so von den Echsen aus dem Himmel geschossen werden?«
»Das weiß ich noch nicht genau«, gestand Rhodan. »Aber ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird. Sobald wir die Topsider dazu gebracht haben, mit uns zu reden, wird sich etwas ergeben. Bedenkt doch nur, was wir bisher alles erlebt haben! Mehr als einmal sah es aus, als würden wir alle sterben. Aber irgendwie hat sich immer eine Möglichkeit gefunden, durchzukommen. Nicht, weil wir einen besonders guten und auf jede Eventualität vorbereiteten Plan gehabt hätten. Sondern weil wir im richtigen Moment genau
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