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Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft

Titel: Perry Rhodan Neo 015 - Schritt in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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eigentliche Thema ihres Gesprächs nicht weiterverfolgte.
    Seine Hoffnung wurde enttäuscht. »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Crest. Wirklich, ich bin Ihnen dankbar dafür, dass Sie mich nicht länger als Werkzeug Monternys ansehen. Das bedeutet mir viel. Trotzdem oder vielleicht umso mehr wundert es mich, dass Sie die Expedition durch den Transmitter im letzten Augenblick abgebrochen haben.«
    Crest blieb stehen und wandte seinen Anzug Tatjana zu. Durch die Helmscheibe sah er das junge, ovale Gesicht der Russin. Ihr Blick war fragend.
    »Miss Michalowna ... Tatjana ... Ich kann Ihnen diese Frage nicht in einem Satz beantworten. Es ist kompliziert.«
    »Versuchen Sie es wenigstens«, bat sie.
    Crest seufzte. »Sehen Sie, Tatjana, mein Auftauchen auf der Erde, die Begegnung mit Perry Rhodan und den Menschen hat Dinge in Bewegung gesetzt, die ich nicht erwartet hatte. Ich bin nun Teil von etwas Größerem geworden, von dem ich mich nicht abwenden darf, nur um meinen eigenen Wünschen nachzugehen.«
    »Heißt das, Sie geben auf?« Unglauben zeichnete sich auf Tatjanas Miene ab.
    Der Arkonide schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich stelle mein Wohl hinter das der Menschheit. Wir werden die Suche nach dem Planeten des ewigen Lebens wieder aufnehmen. Aber nicht, wann ich es will – sondern wann der richtige Zeitpunkt ist. Und jetzt ist er es nicht. Jetzt ...« Er deutete auf den gewaltig vor ihnen im Meer aufragenden Schatten. »Jetzt müssen wir zur TOSOMA und sie davon überzeugen, dass ich ihr jahrtausendealter Kommandant bin, in Ordnung?«
    Tatjana presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Offensichtlich gefiel ihr Crests Geständnis gar nicht. Einen Moment lang schien sie versucht zu sein, einfach umzukehren oder sonst irgendeine Dummheit zu begehen. Schließlich nickte sie. »Ich hoffe, Sie haben uns mit dieser Entscheidung nicht die einzige Möglichkeit genommen, Zeugen des Wunders der Unsterblichkeit zu werden.«
    »Wir werden sehen«, sagte Crest. »Haben Sie etwas Vertrauen in die Zukunft.«
    Dann drehte er sich wieder um und stapfte weiter auf die TOSOMA zu.
    Kurz darauf hatten sie den Koloss erreicht. Dabei war das Wort »Koloss« noch eine Untertreibung. Crest wusste von Messungen, dass das Schlachtschiff einen Durchmesser von knapp über achthundert Metern besaß. Etwa ein Zehntel davon hatte sich in den Meeresboden gegraben. Der Rest ragte über ihnen auf, groß wie ein Felsmassiv.
    »Oh, mein Gott ...«, murmelte Tatjana ehrfürchtig. »Mir war gar nicht klar, wie unglaublich riesig dieses Schiff ist. Aus der Entfernung wirkte es irgendwie kleiner.« Sie legte den Kopf in den Nacken, aber es war zwecklos. Das Licht ihrer Helmscheinwerfer erreichte nicht einmal den äquatorialen Ringwulst des gigantischen Kriegsschiffs.
    Der arkonidische Wissenschaftler konnte die Gefühle der Telepathin nachvollziehen. Ihn packte in unmittelbarer Nähe der TOSOMA ebenfalls eine gewisse Erregung. Auch die AETRON war mit ihren fünfhundert Metern Durchmesser alles andere als ein kleines Schiff gewesen. Aber dieses Artefakt aus einer jahrtausendealten Vergangenheit besaß mehr als das Vierfache des Volumens des kleineren Raumers.
    »Wie wollen wir eigentlich in das Schiff hineinkommen?«, fragte Tatjana.
    »Ich versuche es auf die gleiche Weise, auf die ich in die Kuppel gelangt bin«, erwiderte Crest. »Wenn der Bordcomputer noch aktiv ist, sollte es eigentlich funktionieren.« Er wandte sich an die Anzugpositronik. »Automatisches Erkennungssignal senden. Sag der TOSOMA, ihr Kommandant ist zurückgekehrt.«
    »Bestätige.«
    Lautlos wurde der Funkspruch abgestrahlt.
    Nichts geschah.
    Crest musterte das Helmdisplay seines Anzugs, auf dem die TOSOMA als stilisierte faustgroße Kugel abgebildet wurde. Er fragte sich, ob das Schiff irgendwo eine Schleuse geöffnet hatte, die sie von ihrer gegenwärtigen Position einfach nicht sehen konnten. Es machte nicht den Eindruck.
    Tatjana räusperte sich. »Vielleicht sollten wir ...«
    Auf einmal wurden sie beide in gleißendes Licht gebadet. Mehrere Flutscheinwerfer an der unteren Hülle der TOSOMA hatten sich auf sie gerichtet und rissen ihre kleinen Gestalten aus der Dunkelheit des Meeres.
    Crest zuckte in seinem Anzug zusammen, und Tatjana entfuhr ein Fluch in ihrer Muttersprache. »Okay, die Aufmerksamkeit des Schiffs haben wir schon mal«, stellte sie sarkastisch fest.
    Mit dumpfem Grollen begann sich zehn Meter über ihnen ein breites Schott im Rumpf zu öffnen.

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