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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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abschirmte. »Aber wenigstens ist der Schuss nicht bis zum Überlichttriebwerk vorgedrungen.«
    »Zum Glück. Sonst hätten wir unseren Trip in die Hölle umsonst unternommen.«
    »Die Geister! Es sind die Geister!« Chaktor schnappte nach Luft. Es ähnelte dem Hecheln, das Ferronen in Ermangelung von Schweißdrüsen praktizierten, um sich zu kühlen. Aber Chaktor war nicht zu heiß. Die Angst trieb seinen Puls nach oben.
    »Unsinn!«, widersprach Bull. Er ging an eine der Streben und klopfte auf die unsaubere Schweißnaht. »Das hier ist die Arbeit von Überlebenden, die fieberhaft zu retten versuchen, was zu retten ist.«
    »Ja? Wieso ist dann der Bordrechner tot?« Chaktors Gesicht schien noch bleicher als beim Anflug auf Gol. »Ein Leck im Rumpf erklärt das nicht! Und wieso reagiert die Besatzung auf unsere Funkanrufe nicht? Und wieso haben wir noch keinen einzigen Topsider gefunden?«
    »Ein Teil der thermischen Energien wird sich als Schockwelle ausgebreitet, durch die Verkabelung des Schiffs fortgesetzt und den Bordrechner gekostet haben.« Bull ging auf den Ferronen zu, wollte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legen, aber er ließ es, als Chaktor sich versteifte. Ruhig fuhr er fort: »Wir haben noch längst nicht das ganze Schiff durchsucht. Die Zentrale ist der sicherste Raum an Bord, dort ...«
    »Nirgends ist es sicher vor den Geistern!«
    »Ich habe noch keinen gesehen.«
    »Du ...«
    »Aufhören!«, ging Rhodan dazwischen. Bull und Chaktor waren einander vertraut, so etwas wie Kameraden geworden. Doch auch Kameraden gerieten sich in die Haare. »Das sind wilde Spekulationen. Wir stoßen zur Zentrale vor, dann sehen wir weiter. Klar?«
    Er bekam keine Antwort, aber auch keinen Widerspruch. Rhodan setzte sich in Bewegung, Bull und Chaktor folgten schweigend. Sie gingen die Wartungskorridore ab, ohne auf weitere Beschädigungen zu stoßen. Schließlich erreichten sie das Schott, das sie von der Zentrale trennte.
    Bull fand an der Wand einen weiteren Knotenpunkt und machte sich daran zu schaffen. Er sah auffordernd zu Chaktor, aber der Ferrone ignorierte ihn. Er stand breitbeinig vor dem Schott, beide Waffen entsichert und in Hüfthöhe auf die Öffnung gerichtet. Ein Flimmern legte sich um die gedrungene Gestalt. Der Ferrone hatte den Schutzschirm aktiviert.
    Chaktor handelte aus Furcht. Und vernünftig zugleich.
    Rhodan zog die Waffe, aktivierte den Schirm. Wer bis jetzt ihre Friedensbotschaften nicht gehört hatte, würde kaum auf sie ansprechen.
    »Okay!«, rief Bull. »Ich habe den Mechanismus.«
    Quälend langsam glitt das Schott zur Seite. Chaktor stieß einen Schrei aus und zwängte sich durch den größer werdenden Schlitz. Rhodan folgte ihm. Der Ferrone wirbelte durch die Zentrale, bereit, auf alles zu schießen, was sich bewegte.
    Chaktor fand kein Ziel.
    Die Zentrale war verlassen – von Topsidern wie Geistern.

4.
    Wuriu Sengu
    Vor den Azoren
     
    »Muss das sein?«
    Ariane Colas machte keine Anstalten, von dem Bett ihrer Kabine in der Unterwasserkuppel aufzustehen. Sie hatte sich ein Kissen unter den Kopf geklemmt. Ihre langen braunen Haare fielen über den Stoff. Ihre Lippen waren neongrün angemalt, in ihre Wimpern waren LEDs eingewebt, die pulsierend die Farbe wechselten. Von Rot auf Blau, auf Gelb und wieder auf Rot.
    »Es muss«, sagte Wuriu Sengu, der im Türrahmen stehen geblieben war. In der Kabine duftete es nach allem, was die moderne Kosmetikindustrie an Essenzen aufzubieten hatte. Oder war es Ariane, die ihre Gabe spielen ließ? Egal, der Japaner musste ein Husten unterdrücken.
    »Wieso? Du bist bestimmt hundertmal in den letzten Wochen durch die bescheuerte Kuppel gelatscht.« Ariane sah ihn nicht an. Ihr Pod lag auf dem Bauch. Das Gerät projizierte eine Galerie von Fotos und Videos an die Wand. Makellose, leere Gesichter, grell geschminkt – Männer wie Frauen. Ihre »Entourage«, wie Ariane sie nannte.
    Dem Japaner fiel spontan eine bessere Bezeichnung für sie ein: »Bagage«.
    »Das bin ich«, sagte Sengu. »Aber noch nicht im mentalen Block mit dir. Deshalb will ich, dass du mitkommst.«
    Und weil mich Crest da Zoltral inständig darum gebeten hat, setzte er in Gedanken hinzu. Nur deshalb, du Zicke!
    Ariane dreht den Kopf, musterte ihn abschätzig, als handele es sich bei ihm um ein unappetitliches Insekt. »Ein mentaler Block?« In die unsichtbare Duftwolke, die in der Kabine hing, mischte sich ein säuerlicher Unterton. »Dann kommen wir zwei uns näher ...

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