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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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hatte er mit ihrer Hilfe mehrere verborgene Waffenkammern aufgespürt, dazu ein halbes Dutzend Verstecke für Besatzungsmitglieder.
    Man nannte Wuriu Sengu »den Späher«. Respektvoll. Der Japaner erfuhr eine Achtung, von der er als Kind noch nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Seine Eltern waren Flüchtlinge aus der Präfektur Fukushima gewesen. Man hatte sie gemieden, ja verachtet. Als wären sie nicht Opfer der Reaktorkatastrophe gewesen, sondern die Schuldigen.
    Sie erreichten einen der vielen Schlafsäle. Er war schmucklos. Dreifachstockbetten, so weit das Auge reichte. Der Saal erinnerte Sengu an eine irdische Kaserne oder an ein gut organisiertes Flüchtlingslager, in denen der Japaner einen Großteil seiner Jugend verbracht hatte. Bis zu zehntausend Arkoniden, schätzte man, hätten in der Kuppel zumindest für kurze Zeit eine Zuflucht finden können. Auch wenn nichts darauf hindeutete, dass sie je dafür genutzt worden war. Er selbst hatte den Suchrobotern aus den Beständen irdischer Geheimdienste geholfen, die Räume zu untersuchen, und war den Maschinen dabei weit überlegen gewesen.
    Es tat gut, gebraucht zu werden, sich nützlich zu machen.
    Wuriu Sengu hatte den Gedanken kaum zu Ende gebracht, als er plötzlich verstand: Ariane Colas verachtete sich selbst, weil sie sich für nutzlos hielt!
    Ihre Gabe war verblüffend, einzigartig. Aber welche praktische Anwendung gab es für sie? Homeland Security hatte Camp Specter finanziert. Das Ministerium hatte klare Interessen verfolgt: Es suchte in den Mutanten Waffen für den unerklärten Krieg, den es gegen alle Feinde der Vereinigten Staaten geführt hatte – im Äußeren wie im Inneren.
    Für Homeland Security war Ariane Colas eine herbe Enttäuschung gewesen. Trotzdem ließ man Ariane nicht gehen. Sie hatte immer noch als Forschungsobjekt getaugt. An ihr wurden die Grundlagen von Paragaben untersucht. Also hatte man das Mädchen in einen goldenen Käfig gesperrt. Es hatte Ariane an nichts gemangelt. Bis auf eines: einer Aufgabe.
    Wuriu Sengu hielt abrupt an. Ariane stolperte, er fing sie auf. Er suchte ihren Blick. Sie erwiderte ihn. Ihre LED-Wimpern waren erloschen, der Trotz war aus ihren Zügen verschwunden.
    Ariane Colas spürte, dass er sie durchschaut hatte.
    Scham stieg in dem Japaner auf. Er wandte den Kopf ab, sah auf die Uhr. »Die Stunde ist um«, sagte er aus der Verlegenheit heraus.
    »Ich weiß.« Ariane flüsterte. »Aber das ist egal. Wuriu, ich rieche !«
    »Was?«
    »Ich rieche! Es ist ...«, sie suchte nach Worten, »... es ist, als könnte ich plötzlich mit meinem Geruchssinn sehen. Alles ist voller Farben.« Sie holte tief Luft, schloss dabei die Augen. Es mutete Sengu genießerisch an.
    »Wie kann das sein?«, fragte er.
    »Ich weiß es nicht. Der mentale Block, die Verbindung zwischen uns, muss etwas in meinem Gehirn freigeschaltet ...« Sie brach ab. Ihre Finger schlossen sich ruckartig fester um die Hand des Japaners. Sie keuchte.
    »Ariane! Was ist los? Was hast du?«
    »Komm!« Sie zog an ihm mit einem kräftigen Ruck, der keinen Widerspruch duldete. »Da ist eine Spur! Ich rieche sie!« Sie rannte los, die Augen nach wie vor geschlossen.
    Wuriu Sengu ließ sich führen. Er spürte die Veränderung in Ariane. Etwas war in ihr geschehen. Die Selbstverachtung war verschwunden, als hätte sie nie existiert.
    Hand in Hand rannten die beiden Mutanten durch die Station. Ariane führte ihn mit traumwandlerischer Sicherheit immer tiefer durch die Halle, die vom tiefen Brummen der drei Fusionsgeneratoren erfüllt war, die die Station mit Energie versorgten.
    Sie erreichten die unterste Ebene der Anlage. Vor einer nackten Wand aus Stahl blieb Ariane stehen.
    »Hier!«, brachte sie hervor. Die ungewohnte Anstrengung ließ sie keuchen. »Hier ist es!«
    »Was?«, entgegnete er und richtete den Blick auf die Wand. Seine Spähergabe ließ ihn durch sie hindurchblicken, als wäre sie aus Glas. »Ich sehe nur Fels!«
    »Du irrst dich! Ruf Crest!«
    Wuriu Sengu zögerte, dann tat er, was sie sagte. Dieser Ariane Colas vertraute er.

5.
    Perry Rhodan
    Gol, im Wega-System
     
    Bull vertiefte sich in die Schiffssysteme.
    Schweiß stand in Perlen zwischen den roten Bartstoppeln, die auf seinem Kinn zu sprießen begannen. Er war in die Knie gegangen, hatte die Positronik mit dem Terminal verbunden, der dem topsidischen Schiffskommandanten vorbehalten war.
    Chaktor half ihm. Auch der Ferrone hatte per Kabel die Anzugpositronik angeschlossen.

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