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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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auf – und erkannte, dass sie gerettet waren.
    Kerlon und die übrigen Arkoniden waren aufgestanden. Sie verließen die Krönungsfeier vorzeitig. Mit raschen Schritten eilten sie zum nächsten Ausgang – ohne einen Blick auf die Bühne zu werfen.
    Im nächsten Augenblick hatten sie den Saal verlassen.
    Crest traute seinen Augen nicht. Das Zeitparadoxon war abgewendet! Durch einen unglaublichen Zufall. Oder handelte es sich um einen Zufall? War nicht bestimmt gewesen, dass sie ...
    »Ihr drei!«, unterbrach ein lauter Ruf seine Gedanken. »Was steht ihr so verdattert da?«
    Es war der Thort. Er war aufgestanden. Der Thort war ein ungewöhnlich hagerer, sehniger Ferrone. Sein Körper war mit Narben übersät. Und sein Gesicht ... der Thort hatte drei Augen. Zwei wie jeder andere Ferrone sowie ein drittes, größeres, das in seine Stirn eingebettet war.
    Der Allsehende! , flüsterte Crests Extrasinn. Deshalb!
    »Los!«, rief der Thort. »Zeigt uns eure Kunststücke!«
    Aus dem Augenwinkel heraus nahm Crest eine Bewegung wahr. Trker-Hon schüttelte mit einer Geste die Maske des Tiers ab und sagte laut und deutlich: »Es ist uns eine Ehre, Euch vergnügen zu dürfen, Thort!«
    Im Publikum entstand Unruhe. Die Ferronen beherrschten die Raumfahrt innerhalb ihres Systems. Sie waren bislang keinen nichthumanoiden Intelligenzen begegnet. Trker-Hon musste für sie ein Ding der Unmöglichkeit darstellen.
    »Wir verneigen uns vor dem Mann«, fuhr der Topsider fort, »der den Ferronen den Frieden gebracht hat.« Trker-Hon senkte den Oberkörper. Michalowna versetzte Crest einen Stoß, als dieser keine Anstalten machte, sich zu rühren. Die Telepathin deutete ein Kopfschütteln an. Sie vermochte die Gedanken des Thort nicht zu lesen.
    Der Thort musterte sie schweigend. Crest mutete es an, als durchschaue ihn das dritte Auge des Ferronen, als lägen seine innersten Geheimnisse bloß.
    »Eine Echse, der man beibrachte, einige belanglose Sätze zu plappern, deren Sinn sie nicht versteht!« Der Thort schnalzte verächtlich mit der Zunge. »Mehr habt ihr nicht zu bieten?« Er gab einigen Soldaten einen Wink. »Weg mit euch! Ihr langweilt mich!«
    Widerstandslos ließen sich Crest und seine Gefährten aus dem Saal führen. Der Arkonide zitterte, seine Erleichterung war grenzenlos.
    Draußen war mittlerweile die Nacht angebrochen. Auf der Ebene vor der Stadt, die später einmal die Hauptstadt aller Ferronen sein würde, schimmerten Lichter.
    Sie zeigten das Lager des Zirkus. Crest muteten sie an wie die lockenden Lichter der Heimat. In einer halben Stunde würden sie dort sein und überlegen, wie sie weiterverfahren sollten. Das Zeitparadoxon schien abgewendet. Alles Weitere würde sich finden.
    Die Soldaten führten sie tiefer in die Burganlage.
    »Was ist los?«, fragte Crest. »Was wollen Sie mit uns?«
    Die Soldaten blieben vor einem Torbogen aus groben Steinen stehen, der in die Gewölbe unter der Burg führte. Treppenstufen verloren sich in der Dunkelheit.
    »Das wird der Thort entscheiden«, antwortete der Anführer der Soldaten und versetzte Crest einen Stoß.

28.
    Sid González
    Valle del Colca, Peru
     
    Sid musste sich hinsetzen. Die Torturen der letzten Tage hatten ihn völlig ausgelaugt. Erst eine halbe Stunde war es her, seit er aus der Narkose erwacht war, in die ihn die Verbrecher versetzt hatten.
    Die Erleichterung, die er verspürt hatte, als er Marshall und die anderen gesehen hatte, war unendlich groß gewesen. Und als er erfuhr, dass es letztlich Iwan Goratschin gewesen war, der Scaramanca in die Knie gezwungen und so ihre Befreiung ermöglicht hatte, hatte er nur gerade zwei Emotionen verspürt: Erleichterung. Und Scham.
    Marshall und Goratschin standen neben ihm. Zu dritt sahen sie zu, wie eine Polizeieinheit aus Arequipa Scaramancas Männer abführte. Der Mann mit der verletzten Hand wurde von einem Arzt behandelt, bevor auch er verladen und weggebracht wurde.
    »Glauben sie uns, dass Scaramanca fliehen konnte?«, fragte Sid.
    Marshall machte eine unbestimmte Geste. »Ich fühlte ihr Misstrauen. Aber sie werden nicht so weit gehen und unseren Copter durchsuchen. Wir hatten die offizielle Erlaubnis der Regierung und genießen eine Art diplomatischen Schutz.«
    Sid strich sich über das Gesicht. Er schwitzte stark. »Was ... was ist mit Kerbir?«
    Marshall runzelte die Stirn. »Wen meinst du?«
    »Der Fantan«, erklärte Sid, während er einen vertrockneten Grashalm ausriss. »Er ist kurz aufgewacht.

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