Perry Rhodan Neo 020 - Die schwimmende Stadt
Schiff machte Anstalten, seine Ankündigung umzusetzen. Die Projektion löste sich langsam auf. Roboter hatten vor dem Raum Aufstellung genommen.
Ich muss mit dem Schiff zu einer Einigung kommen. »Ihre Waffen sind gesenkt«, informierte ich das Schiff überflüssigerweise. »Sie scheinen keinerlei feindliche Absichten zu hegen. Ich widerspreche deiner Einschätzung, dass sie eliminiert werden müssen.«
»Sie sind nicht autorisiert«, antwortete das Schiff sofort. »Und sie sind bewaffnet. Unsere Mission ist zu wichtig, als dass wir irgendein Risiko eingehen dürfen. Oder?«
Ich hasste es, wenn das Schiff diese rhetorischen Fragen stellte. Es konnte nur in einem engen mentalen Korridor argumentieren. Autorisierung , Bewaffnung , Mission , Risiko . Das waren die Parameter, in denen das Schiff denken und entscheiden konnte.
Ich musterte die Fremden. Eine eigenartige Mischung. Wer waren sie? Was hatte sie zusammengeführt? Was suchten sie?
»Lass mich einen Moment nachdenken«, wies ich das Schiff an. »Aber: Die Fremden stellen im Moment keine akute Gefahr dar. Handle nicht, bevor ich zu einem Entschluss gekommen bin.«
Mein Blick fiel wieder auf die Gruppe. Sie war von den Robotern in dem Raum zusammengedrängt worden. Die Wesen versuchten, die junge Weibliche in die Mitte zu nehmen, um sie zu schützen. Und die eigenartige Frau, die zweite Gruppe , wurde bewusst oder unbewusst von dem schlanken Mann geschützt, welcher der Führer der drei Gruppen zu sein schien. Sie waren chancenlos, aber ich konnte nicht erkennen, dass sie verzweifelt waren.
Ich kam zu einer Entscheidung. »Ich bin der Kundschafter, du bist mein Schiff. Unsere Aufgabe ist auch, Wissen zu sammeln und zu verwerten. Die Fremden stellen keine Gefahr für das Schiff oder mich dar. Daher wünsche ich, dass wir erst herausfinden, wie sie an Bord kommen konnten.«
Die Antwort des Schiffes dauerte einen winzigen, aber spürbaren Moment. Es muss nachdenken.
»Ich erkenne an, dass die Fremden im Moment keine Gefahr darstellen. Ich warne jedoch davor, ihnen schutzlos gegenüberzutreten, da die Einschätzung über ihre Gefährlichkeit auf unvollständigen Daten beruht.«
»Einverstanden. Ich werde sie selbst befragen.«
»Du musst dich dieser Gefahr nicht aussetzen.« Wieder einmal dachte das Schiff nur in seinen üblichen Parametern.
»Es gibt Informationen, die man nur im direkten Gespräch aufnehmen kann«, widersprach ich.
Das Schiff wusste, dass es im Lesen von nonverbaler Kommunikation jedem lebenden Organismus unterlegen war. Aber so einfach gab es sich nicht geschlagen. »Ich empfehle, das Äußere den Fremden anzupassen.«
»Einverstanden.« Ich aktivierte die entsprechenden Geräte, sodass ich mich äußerlich nicht von einem der hellhäutigen Fremden unterschied. Dann erhob ich mich und machte mich auf den Weg.
Die Roboter wichen zur Seite. Die Fremden legten gerade ihre Waffen nieder. Anscheinend hatten sie mit ihrem Leben abgeschlossen – oder erkannt, dass Widerstand gegen unsere überlegene Technik sinnlos war.
Überraschung, aber kein Schrecken spiegelte sich in ihren Gesichtern, als ich den Raum betrat. Also hatte ich mein Äußeres erfolgreich angepasst. Dann musterten sie mich neugierig.
Einer, der große schlanke Mann, fasste sich schnell. »Es freut uns, dass jemand gekommen ist, um mit uns zu sprechen.«
Ein mutiger Mann. »Wer sind Sie? Woher kommen Sie?«
»Mein Name ist Rhodan, Perry Rhodan. Wir kommen direkt von Rofus. Und wer sind Sie?«
Clever und neugierig ist er ebenfalls , ergänzte ich meine erste Einschätzung. »Mein Name tut nichts zur Sache. Sie können mich den Kundschafter nennen, wenn Sie einen Namen für mich brauchen.«
»Gut.« Es war wieder an diesem Rhodan, mir zu antworten. Die anderen schienen ihn selbst jetzt stillschweigend als Führer anerkannt zu haben. Rhodan wandte sich seiner Gruppe zu. »Meine Gefährten sind die Ferronen Chaktor und Lossoshér ...« Er deutete auf die beiden blauhäutigen Humanoiden. »... Thora und Sue Mirafiore, Reginald Bull und Ras Tschubai.«
Ich prägte mir die Namen ein.
Meine nächste Frage war pure Spekulation: »Sie kommen nicht von Rofus, oder?«
Rhodan schien von meiner Frage nicht überrascht. »Sie haben recht, Kundschafter. Wir stammen von weit her und sind auf der Suche nach einem Freund, einem Wissenschaftler namens Crest da Zoltral. Wir gerieten im Rahmen der Suche unfreiwillig nach Rofus – auf einen fremden Planeten, gefangen in einer
Weitere Kostenlose Bücher