Perry Rhodan Neo 027 – Das Gespinst
trat auf ihr Gesicht, sie seufzte wohlig, begann zu hecheln. Ihre Muskulatur entspannte sich und ließ sie wie einen Sack tiefer in den nachgiebigen Untergrund sinken.
»Wie war's auf der ARINA?«, fragte Levtan. Er glaubte, etwas sagen zu müssen, die Stille und die Unbeschwertheit nicht zu lang auskosten zu dürfen, weil er Izkat damit das Gefühl geben könnte, ihre Gesellschaft nach dem Sex nicht wertzuschätzen.
»Wunavoll«, lallte sie. Ein Grinsen spaltete ihr Gesicht. »Sie sin irre, die Arkoni...den, das schon. Aber das Schiff isn Traum. Und großzügig sinsie. Weißt du, dass sie zehntausend Chronnor zahln, wennen besondere Kolonisten geliefert wern?«
»Zehntausend?« Levtan stellte sich die Chronnor-Einheiten auf seinem virtuellen Resort vor. Er griff nach einem Klebe-Pad neben sich. »Damit könnten wir uns bis zur Sonnenbarke Kan'or kaufen.«
Sie lachte leise und drehte sich zu ihm. In ihrem Gesicht lag Spott. Die moosgrünen Augen pinnten ihn mit ihrem Blick an den Untergrund. »Soso, du würdst also mimir teilen, was?«
Levtans Wangen brannten. Nein. Das würde er nicht. Genauso wenig wie sie mit ihm. Sie mochten ihre Körper teilen, aber mit Liebe oder Verpflichtung hatte es nichts zu tun. Eher mit Vertrautheit und dem Gefühl der Leere, so weit wie der Abstand zu Gedt-Kemar, was sie beide gern für ein paar Momente vergaßen.
Das Schweigen wurde drückend. Levtan hörte, wie sich Izkats Atem beruhigte. Die vernebelnde und Zungen lähmende Erstwirkung des Kan'ors ließ schlagartig nach. Es folgte das Gefühl, durch die Tunnel zu schweben, losgelöst von jeglicher Schwerkraft.
»Willst du nicht die nächste Tour mitmachen?«, wechselte Izkat das Thema. »Wir ham noch einen Platz frei auf der ESTATOR. Du könntest Chronnors abgreifen. Sieh dir selbst an, wie verrückt die Weißhaare sind.«
»Nein.« Die Antwort kam schnell. Levtan hatte das Gespinst noch nie verlassen. Nicht, dass es ihn nicht hinauszog in die Weite der Sterne. Insgeheim sehnte er sich nach dem Reisen im All, wie es die Fremdgeher zelebrierten. Ein Sog schien nach ihm zu tasten wie unsichtbare Finger, die ihn greifen und mit sich nehmen wollten, irgendwohin, wo Verheißungen warteten. Aber die Furcht vor dem Neuen war größer. Und die Sorge, auf einem ihm fremden Schiff nicht rechtzeitig genug an die nächste Dosis Kan'or zu kommen oder ertappt zu werden. Obwohl die Arkoniden selbst Süchtige waren, die ohne ihre Fiktivspiele im Gepäck keine Zugangsplattform betraten, gingen sie hart gegen Drogenmissbrauch vor.
»Feigling.« Izkat wandte sich ab.
Das Wort war wie ein Schlag. Scham stieg in Levtan auf, gleichzeitig ärgerte er sich. Er war es leid, von anderen verurteilt zu werden, weil er nicht dem entsprach, was sie in ihm sahen, oder er ihren Wünschen nicht nachkam. »Als ob du selbstlos wärst. Dir geht's nicht um mich, Kata. Du hast Angst, allein auf ein neues Schiff zu gehen.«
Halb senkte sie die Lider, sie stritt seine Anschuldigung nicht ab. »Ich brauche vorher noch Kan'or ...« Izkat hielt inne und setzte sich auf. Von einem Augenblick zum nächsten wirkte sie hellwach. »Was ist das?«
Levtan folgte ihrem Blick. Ein Raumschiff flog Sektor C an und manövrierte auf Position Fünf zu. »Ein Kugelraumer. Arkon-Bauweise. Nichts Besonderes.«
»Sieh genauer hin.« Sie klang streng, verärgert wie die Mutter, wenn er nach den Lerneinheiten wiedergekommen war und sein magerer Tagespunktestand im Sippen-Holo eingeblendet wurde. Sein Bruder Darun hatte traurig zu Boden geblickt, mit einer Geste der Hilflosigkeit, weil Levtans Wertungen so miserabel gewesen waren, dass selbst Daruns Glanzleistungen die Gesamtwertung der sechs Geschwister nicht aus ihrem Loch herausreißen konnten.
Schieb die Vergangenheit endlich weg. Du bist alt geworden, Lev, hältst dich am Ewiggestrigen fest wie ein Wegdriftender an einer Strebe.
»Der Raumer ist betagter als unsere Zentraleinheit«, behauptete Izkat.
»Quatsch. Leg dich wieder hin, ich will Simtan hören.« Gleich kam sein Lieblingslied.
Izkat ließ sich in die weiche Verkleidung zurücksinken. »Ich weiß, was ich sehe, Levtan. So ein Schiff kam noch nie an. Eine unbekannte Besatzung. Vielleicht ist das gut für uns.«
»Vielleicht«, sagte Levtan und hoffte, dass sie endlich Ruhe gab. Aber wie er Izkat kannte, würde er keine bekommen. Wenn Izkat Beute witterte, ließ sie sich nicht von der Fährte abbringen. Er sah in ihre Augen und wusste, dass sie dabei war, Pläne zu
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