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Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel

Titel: Perry Rhodan Neo 028 - Flucht ins Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Humberg
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gewissen Abständen Dinge an seiner Fassade oder in den Gerüsten.«
    »Dinge«, wiederholte Lhundup betont. Dann sah er in die Augen des Alten und wusste, dass sie an dasselbe dachten. Bomben. Ai Guo glaubt, Zhuo Hui deponiert Sprengsätze am Stardust Tower. Er hält sie für eine Terroristin.
    Konnte er es ihm verübeln? Und noch viel wichtiger: Konnte er es widerlegen? Lhundup dachte an Zhuo Huis eigenartiges Verhalten, ihren schon aggressiven Hang zur Geheimniskrämerei, die unheimliche Begegnung mit ihr in den unterirdischen Höhlen des Nachts. Er dachte an Ai Guos warnende Worte. Und er begriff, dass die Antwort, die er sich auf beide Fragen geben musste, ein klares und eindeutiges »Nein« war.
    Er fröstelte, und Schuld daran trug nicht der Wind. Er sah Ai Guo an. »Was tun wir?«, fragte er leise.
    »Wir nehmen den Fahrstuhl«, antwortete der Alte ernst und zog eine pechschwarze, schlanke Pistole aus der Innentasche seiner Arbeitskleidung. »Wir stellen sie. Und dann tun wir, was immer wir müssen, um den Turm zu schützen. In Ordnung?«
    Lhundup starrte auf die Waffe, ein ausrangiertes Modell der chinesischen Volksarmee, wie auch Jun eines besaß, schluckte trocken und nickte.
     
    Was hatte sich dieser Perry Rhodan eigentlich gedacht, ausgerechnet die Gobi als Standort für seine Stadt zu wählen? Wusste er nicht, wie eiskalt es hier im Winter wurde? Erst recht in zweitausend Metern Höhe!
    Lhundup stieg zitternd aus der Kabine und schlang die Arme um den Oberkörper. Hätte er gewusst, wohin ihn dieser als Nacht-und-Nebel-Aktion begonnene Einsatz führte, er hätte sich bedeutend wärmere Kleidung angezogen. Der Lift, den sie genommen hatten, besaß leider keinen Spind, aus dem man dicke Jacken hätte zaubern können. Was gäbe er nicht alles für ein paar gefütterte Handschuhe. Jun dachte bestimmt schon, er sei bei der Arbeit eingeschlafen.
    Nein , korrigierte er sich. Sei ehrlich, Lhundup. Hättest du gewusst, wohin dich dieser Morgen führt, du wärst schreiend in die Wüste geflohen.
    Er war wieder da, ganz oben. Kurz unterhalb der Turmspitze. Irgendwo in den Sechshunderter-Stockwerken; er hatte längst aufgehört, sie zu zählen.
    »Da! Siehst du sie?«
    Er folgte dem ausgestreckten Finger des Alten mit seinem Blick. Tatsächlich: Zhuo Hui. Die zierlich gebaute Chinesin trug einen pechschwarzen Ganzkörperanzug, eine schwarze Strickmütze und schwarze Kletterschuhe, und sie hatte einen klobigen Rucksack in derselben Farbe auf dem Rücken, aus dem zwei silberne Röhren ragten. Er sah schwer aus – und irgendwie bedrohlich. Ob sie darin ihre Sprengsätze transportierte? Sie hing etwa zwanzig Meter über ihren Köpfen im Gerüst und kletterte unbeirrt weiter. Die Höhe schien ihr nicht das Geringste auszumachen. Zhuo Hui war nicht einmal mit einem Seil gesichert.
    Sie folgten der jungen Frau nun schon seit einer ganzen Weile mittels Fahrstuhl und hatten immer wieder unterwegs haltgemacht, damit Ai Guo nach ihr sehen konnte. Bislang hatte sie ihnen mit keinerlei Regung zu verstehen gegeben, dass sie von ihrer Anwesenheit wusste. Und sie war nicht langsamer geworden.
    »Die will ganz nach oben, Lhundup, das sage ich dir. Bis zur Spitze.«
    »Und dann?«, fragte er zwischen klappernden Zähnen hindurch.
    Ai Guo schüttelte den Kopf. »Sorgen wir dafür, dass es kein Dann gibt.« Damit hielt Guo ihm den Armeerevolver hin. Die Hand des Alten zitterte. »Aber ich fürchte, ab hier musst du übernehmen, Fürzchen«, sagte er. Die dünne Luft setzte ihm merklich zu – zumal es ihm, wie es schien, ohnehin nicht allzu gut ging.
    Entsetzt begriff Lhundup, was er da sagte. »Du ... du meinst doch wohl nicht ...«
    »Es geht nicht anders, Kleiner. Glaub mir, ich wünschte, ich könnte es dir abnehmen, aber meine Pumpe macht diese Höhen nicht mehr mit. Und ich war nie besonders gut im Klettern. Du aber bist deutlich jünger und wendiger.«
    Lhundup begann zu stammeln. »Aber ... aber ...«
    »Stopp sie!« Ai Guos Blick war wie ein Pfeil, vor dem es nirgends Deckung gab. »Finde heraus, was sie treibt. Und wenn du handeln musst, handle. Dein Herz sitzt am rechten Fleck. Du wirst schon das Richtige tun.«
    Lhundup schüttelte den Kopf. Mit dem Mut der Verzweiflung trat er wieder an die Kante, legte die zitternden Hände an den Mund und rief mit aller Kraft den Namen der mysteriösen Chinesin. Doch sosehr er sich auch anstrengte, Zhuo Hui reagierte nicht. Der Wind und die Entfernung verhinderten, dass sie ihn

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