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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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folgten.
    Schließlich im Dachgeschoss, gelangte der Agent zu Sids Zimmer. Ein selbst gemachtes Poster hing an der Tür. »Zutrit nur für intelegentes Leben!«, stand in Sids krakeliger Handschrift und fragwürdiger Rechtschreibung auf dem Papier.
    Der Agent klopfte an. Er bekam keine Antwort. »Nanu? Keiner zu Hause?«
    Der Agent öffnete die Tür, blieb im Türrahmen stehen. Sid hatte ein Einzelzimmer. Ein unerhörtes, aber unumgängliches Privileg. Sid hielt es nicht aus, mit anderen Kindern im selben Raum zu schlafen. Und Marshall bezweifelte, dass die anderen Kinder es ausgehalten hätten, das Zimmer mit ihm zu teilen.
    Die Wände waren mit mehreren Schichten von Postern und Zetteln tapeziert. Raumschiffe, Sternennebel, die abgerissenen Cover von alten Science-Fiction-Magazinen, die Sid irgendwo im Müll gefunden hatte, Ausdrucke aus dem Netz. Pressemitteilungen der NASA, durchsichtige Propaganda, die Sid mit Haut und Haaren schluckte, Artikel und Meldungen von Wissenschafts-Websites, die davon kündeten, dass das Universum doch nicht so trostlos und leer wäre, wie es tatsächlich war. Bakterien auf dem Mars indirekt nachgewiesen, ein erdähnlicher Exo-Planet in vielen Lichtjahren Entfernung und dergleichen.
    Der Boden war nicht zu erkennen. Ausdrucke, Modelle, Weltraumspielzeug bedeckten ihn. Der Agent blieb schweigend stehen, ließ den Blick langsam durch den Raum wandern. Mit der Schuhspitze schob er ein Raumschiffsmodell zur Seite, das ihm entgegengerollt war. Ein kugelförmiges Raumschiff. Die optimale Form, hatte Sid Marshall weitschweifig erläutert, während er das Modell aus einem Ballon und Pappmaschee gebastelt hatte. Marshall erinnerte es an die Kugel aus der Vision. War das die Erklärung? Hatte sein Unterbewusstsein das Bild des Kugelraumschiffs erzeugt, seinen Geist an einen fernen Ort katapultiert, als er die Erregung der Zuschauer nicht mehr hatte aushalten können?
    Marshalls Puls schlug hart. Jetzt musste die Eröffnung des Agenten kommen. Er hatte ihn weichgekocht, ihn seinen Spekulationen überlassen. Was hatte Sid in Nevada Fields angestellt? Oder war ihm etwas zugestoßen?
    Die Eröffnung blieb aus. Der Agent wandte sich zum Gehen: »Haben Sie auch ein Zimmer?«
    Marshall führte ihn hin. Es lag direkt gegenüber, der kleinste Raum des Hauses, eine Kammer unter der Dachschräge. Ein Erwachsener konnte kaum aufrecht darin stehen.
    Der Agent bedeutete ihm voranzugehen, folgte Marshall und verschloss die Tür hinter sich. Marshall wäre am liebsten weggerannt. Der Agent stand so nahe, dass er ihn beinahe berührte. Er roch das Deo des Mannes. Es war scharf, erinnerte ihn an den Duft von Desinfektionsmitteln in einem Krankenhaus.
    »Ich glaube, ich habe genug gesehen«, sagte der Agent. »Aber eine letzte Frage will ich Ihnen noch stellen: Wieso verschwendet ein Mann von Ihrem Format sein Leben auf Abschaum wie diese stinkenden, schmutzigen Gören?«
    »W... was? Wie ...« Marshall war zu überrascht, um mehr als ein Stammeln herauszubringen.
    »Ich habe über Sie nachgelesen, Marshall. Homeland Security hat einen umfangreichen Datensatz zu Ihrer Person. Bis vor ein paar Jahren waren Sie einer der erfolgreichsten Investmentbanker der Wall Street. Ein Wunderkind sozusagen. Sie waren noch keine dreißig und hatten Ihre Schäfchen im Trockenen. Sie könnten längst Ihre eigene Firma haben, Ihre eigenen Fonds aufgesetzt haben. Oder sich in die Sonne abgesetzt haben und das Leben genießen.«
    Marshall rang um eine Antwort. Rang darum, seine Wut über die Arroganz seines Gegenübers zu beherrschen. Seine Beschränktheit.
    Der Agent kam ihm zuvor. »Lassen Sie es gut sein.« Er winkte ab. »Ich stehe gerade in der Antwort. Das ist das Leben, das Sie wollen. Und ich dachte, ich hätte alle Verrücktheiten gesehen, zu denen Menschen fähig sind.« Er schüttelte den Kopf und öffnete die Tür. »Kommen Sie. Ich habe etwas für Sie.«
    Vor dem Shelter winkte der Agent dem Wagen zu. Lautlos rollte der Chevrolet heran, hielt vor dem Shelter. Die Scheiben waren getönt, versperrten den Blick in den Innenraum.
    Der Fahrer ließ die Seitenscheibe herunterfahren. Er glich dem Mann, der sich Agent Moreno nannte, beinahe wie ein Zwilling.
    »Er ist harmlos«, sagte Moreno zu seinem Kollegen. »Lassen wir ihn ziehen.«
    Es klickte. Agent Moreno öffnete die hintere Tür des Wagens und zog einen Passagier auf die Straße.
    Sid González.
    Der Junge zitterte. Er hielt den Kopf gesenkt. Seine Schultern waren

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