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Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 1: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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mitteilen, dass eure Rakete mit unserer Abwehr kein Glück hätte. Ganz zu schweigen natürlich von dem fliegenden Produkt kapitalistischer Ausbeutung.«
    Mercant ging nicht auf die Spitze ein. »Ich versichere euch, dass die amerikanische Abwehr ebenfalls nicht schläft. Wir alle kennen unsere Vorgesetzten, nicht wahr? Sie sind aus demselben Holz geschnitzt. Ihr Horizont ist beschränkt, aber er wird immerhin so weit reichen, zu erkennen, dass sich die ultimative Waffe der Erde nähert. Welcher Mannschaft immer die Rückkehr gelingen wird, sie wird den Außerirdischen begegnet sein. Außerirdischen, die über eine Technologie verfügen, die uns als pure Magie erscheinen muss. Dieser Mannschaft wird gelungen sein, friedlichen Kontakt zu den Fremden aufzunehmen. Sie wird die Technologie der Fremden zur Erde bringen, vielleicht ist es ihr sogar gelungen, ein Bündnis mit ihnen zu schließen. Was immer der Fall ist, keine der Großmächte wird es sich leisten können, dass ein Rivale sich den Zugang zu diesen unvorstellbaren Ressourcen sichert.«
    Mercant legte eine Pause ein, musterte die Gesichter der Männer, die eigentlich seine Feinde sein sollten, die beide einmal geplant hatten, ihn umzubringen, denen er seit Jahren nicht mehr in Fleisch und Blut begegnet war, und die ihm dennoch oftmals als die beiden Menschen auf der Erde schienen, die ihm näherstanden als alle übrigen.
    Wie viel konnte er von ihnen erwarten? Sie waren einmal über ihren Schatten gesprungen, in einem Hotelzimmer in Genf. Würde es ihnen wieder gelingen, jetzt, wo so viel mehr auf dem Spiel stand als das Leben von ein paar niederen, mühelos zu ersetzenden Agenten?
    »Keiner der Mondraketen wird die Rückkehr zur Erde gelingen«, fuhr Mercant fort, langsam. »Versuchen sie es doch, werden sie von einer der Großmächte zerstört. Ihr wisst, was das bedeutet?«
    Die beiden Männer sagten nur ein Wort: »Krieg.«
    »So ist es. Keine Großmacht wird es dulden, dass man ihr die sicher geglaubte Beute aus der Hand schlägt. Also wird sie um sich schlagen. Das bedeutet Krieg. Atomarer Krieg.« Bildete Mercant es sich nur ein oder war der Chinese blass geworden? »Und«, fuhr er fort, »was bedeutete es, gelänge es einer der Raketen, die Abwehr zu durchbrechen und in ihr Heimatland zurückzukehren?«
    »Krieg.«
    »So ist es. Was bedeutete es, gelänge es einer Macht, die Rakete einer anderen in ihren Besitz zu bringen?«
    »Krieg.«
    »So ist es.«
    Mercant fügte keine weitere Frage mehr an. Es war an der Zeit, dass seine Feinde, die seine Gefährten waren, ihm eine Frage stellten.
    Sie taten es.
    »Was können wir tun?«, fragten Medwenkow und Li De gleichzeitig.
    Mercant sagte es ihnen.

13.
     
    »Thora!«
    Crest fuhr herum, sah zu der Frau, die die Zentrale des Arkonidenschiffs betreten hatte. »Sie werden ...«
    »Ich habe gefragt, was diese Tiere an Bord meines Schiffes sollen!«, wiederholte die Frau. Sie war eine Arkonidin wie Crest, aber viel jünger. Sie war beinahe ebenso groß wie der hochgewachsene Rhodan, athletisch und hatte lange weiße Haare. Ihre Haut war blass, aus ihrem Gesicht stachen die vollen Lippen und goldroten Augen hervor – und ihre Augen blitzten geradezu vor Wut.
    »Ich habe Sie an Bord genommen aus ...« Crest zögerte. »Ich hatte ... Mitgefühl.«
    Thoras Augen weiteten sich. »Ihr Mitgefühl ist fehl am Platz, Crest. Sie wissen das so gut wie ich. Sie quälen diese Tiere nur unnötig.« Ihr Englisch stand in seiner Perfektion dem Crests in nichts nach.
    Es war zu viel für Bull. Rhodan wollte ihn zurückhalten, aber der Freund machte sich los und rief laut: »Hören Sie, wir sind Menschen! Wir sind keine Tiere! Wir ...«
    Thora würdigte Bull keines Blickes. »Sehen Sie nun, wohin Ihr unangebrachtes Mitgefühl führt, Crest?«
    Der alte Mann straffte sich. »Thora, ich versichere Ihnen, dass ich ...«
    »Genug!« Sie schnitt ihm das Wort ab. »Nicht vor diesen Tieren!« Sie hob eine Hand, winkte befehlend. Roboter näherten sich Rhodan und Bull mit großen Schritten und umringten die beiden Männer. Sie erinnerten in ihrer Form an Menschen, aber ihre Arme endeten in den Mündungen von Waffen.
    »Roboter!«, befahl Thora. »Schafft diese Tiere fort!«
     
    Die Roboter sperrten sie ein.
    Rhodan hielt ihr Gefängnis für improvisiert, die Kabine eines Arkoniden, die er auf vier auf vier Meter Fläche schätzte. Mehr als eine grobe Schätzung war nicht möglich, die Wände waren gewölbt, Ecken nicht

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