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Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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das denn sein?«, quengelte Sid.
    »Eine Schockwaffe, mit der man Gegner außer Gefecht setzt, anstatt sie zu töten.«
    »Ich weiß, was das ist. Ein Spielzeug, das nur auf geringe Entfernung wirkt. Damit kann ich so gut wie gar nichts ausrichten!« Der Junge heulte fast, er zappelte vor Frustration.
    »Mann, Spark, was stellst du dir denn vor? Dass du als Einmannarmee auf einen Schlag mit allem Übel dieser Welt aufräumst?« Marshalls minimale Hoffnung, der Anblick der Waffen würde Sid die Aussichtslosigkeit seines Unterfangens verdeutlichen, zerschlug sich.
    Die panischen Gedanken des Sechzehnjährigen verrieten, dass er nicht von seinem Entschluss ablassen würde. Vernunft war außen vor. »Es ist zu spät«, sagte er tonlos. »Ich muss die Sache zu Ende bringen, so oder so.« Vorsichtig befestigte er die Handgranaten an seinem Gürtel.
    Sollte Marshall sich als Verräter fühlen, weil es sich in Wirklichkeit um Attrappen für Wurfübungen handelte? Vielleicht schickte er den Jungen damit erst recht in den Tod. Er konnte nicht wissen, ob sein Betrug sich nicht schon bald als fataler Fehler entpuppen würde. Er wusste nur, dass Waffen, echte Waffen, im Allgemeinen mehr Unheil anrichteten, als sie verhinderten.
    Hätten die Zwillinge nicht aus dem Shelter heraus das Feuer eröffnet ...
    Sid González legte die Schutzweste an und steckte widerwillig auch den Taser ein. »Zeit, mich zu verabschieden«, sagte er holprig, aber gefasst. »Ich danke euch für eure ... Anteilnahme. Dass ihr euch bemüht habt, mich zu verstehen und zu unterstützen. Und ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich euch und anderen so viel Verdruss bereitet habe. Es geschah nicht aus böser Absicht. Ich wollte wirklich niemandem wehtun.«
    Marshall setzte zum Sprechen an. Aber er hatte einen Kloß im Hals, daher kam Sue ihm zuvor. Mit ihrer Hand umfasste sie Sids erschreckend dünnen Unterarm. »Bilde dir bloß nicht ein, ich ließe dich allein gehen. Oder springen. Wir gehören zusammen. Wir sind Freunde. Mehr: John und ich, wir sind deine verdammte Familie! «
    Man musste kein Telepath sein, um zu spüren, dass die junge, so zerbrechliche Frau den Griff nicht freiwillig lösen würde. Und dass Sid es nicht über sich bringen würde, sie gewaltsam wegzustoßen. »Ich komme ebenfalls mit«, sagte Marshall rau. »Der Gedanke, euch beide einem ungewissen Schicksal zu überlassen, wäre mir unerträglich. Ich könnte nie wieder in einen Spiegel schauen.«
    Der Junge zögerte, sichtlich gerührt. Er kaute auf seiner Unterlippe, dann sagte er: »Ihr habt keine Ahnung, mit wem wir es zu tun haben. Welche Macht er über die Menschen hat. Außerdem dienen ihm starke Helfer.«
    »Leute wie ... wir?«, fragte Marshall, weil er etwas in diese Richtung aufgeschnappt hatte.
    Sid nickte. »Aber sie können andere Sachen. Schreckliche Sachen. Wenn sich ihre Fähigkeiten inzwischen ebenso weiterentwickelt haben wie meine oder deine ...« Er vollendete den Satz nicht. Flammen tanzten in seinem Gehirn.
    »Umso wichtiger, dass wir dir zur Seite stehen«, sagte Sue.
    »Ich sehe das ganz genauso«, sagte Marshall, trotz des mulmigen Gefühls in seiner Magengrube. Er reichte Sid die Hand.
    Der Junge schloss die Augen und ließ die Funken los.
     
    Das Panorama wirkte idyllisch wie eine Postkartenlandschaft. Eine nach Osten zu abfallende Hügelkette umspannte ein weites Tal. Satte Farben leuchteten im Licht der schräg stehenden Nachmittagssonne: verschiedenste Grünschattierungen, Erdtöne in allen Abstufungen von dunklem Braun bis zu gleißend hellem Porzellanweiß. Wenige Schäfchenwölkchen zogen über den blitzblauen Himmel.
    »Der perfekte Ort für ein Picknick«, sagte Sue. »Oder ein Lagerfeuer.«
    »Auf diese Idee sind schon andere gekommen.« John Marshall zeigte auf einen Kreis aus kopfgroßen, rußgeschwärzten Steinen, in deren Mitte schlackige Überreste von Brennholz lagen, durchsetzt von verblichenen Hühnerknochen und Kugeln aus zusammengeknüllter Alufolie. »Brathähnchen mit Folienkartoffeln. Das haben wir auch manchmal gemacht, früher, im Garten des Pain Shelters. Erinnert ihr euch noch?«
    Seine jugendlichen Begleiter gaben keine Antwort. Sie standen auf einem Felsvorsprung, der an einen ausladenden Balkon erinnerte. Fast senkrecht unter ihnen erblickte Marshall die quadratischen Umrisse einer Anlage. »Ist es das?«, fragte er Sid.
    »Ja. Das ist ... war Camp Specter.« Der Junge griff wieder nach ihren Armen, um

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