Perry Rhodan Neo 3: Der Teleporter (German Edition)
als die Flüssigkeit auf seine Geschmackspapillen traf, schnalzte mehrmals mit der Zunge, dann sagte er gönnerhaft: »Jetzt erzähl schon.«
»Sehr wohl. Ich war auf einer Patrouillenfahrt, als ich in einen Zusammenstoß zwischen Soldaten der Volksarmee und Rhodan-Anhängern verwickelt wurde. Nur mit knapper Not konnten sich unsere Leute behaupten. Der Mob drang auf sie ein und wich erst zurück, nachdem ich Erlaubnis erteilt hatte, Warnschüsse über die Köpfe der Menge hinweg abzugeben.«
»Richtig gehandelt. Was sollte ich daran auszusetzen haben?«
»Etliche der Aggressoren trugen ebenfalls Schusswaffen bei sich, von Trommelrevolvern bis zu alten russischen AK-47.«
»Machten sie davon Gebrauch?«
»Nein. In diesem Fall noch nicht. Aber allein die Tatsache, dass sie bewaffnet sind, sollte als Beweis genügen, dass sie sich darauf vorbereitet haben, für Rhodan und sein Hirngespinst ›Terrania‹ zu kämpfen!«
»Was genau erscheint dir daran ungebührlich, Jian-Dong?«
»Zum Beispiel, dass es sich um keine geordnete Armee handelt, sondern um eine Ansammlung unberechenbarer, potenziell jegliche Kriegsregeln ignorierender Individuen?« Der Adjutant zitterte vor Entrüstung, und Bai Jun liebte ihn dafür. »Die Lage eskaliert von Stunde zu Stunde, wenn wir nichts dagegen unternehmen.«
»Schön langsam, kommen wir zum Punkt.« Der General schlürfte abermals aus seinem Weinglas. »Wie lautet dein Vorschlag?«
»Offen gesprochen – ich würde beim nächsten derartigen Vorfall, der unweigerlich eintreten wird, in die Menge schießen lassen. Sie wissen, dass ich stets bemüht bin, Unschuldige zu verschonen. Kollateralschäden sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Gleichwohl.« He Jian-Dong verschränkte die Hände hinter dem Rücken und ging im Stechschritt auf und ab, hin und her zwischen dem altmodischen Kartentank und der ausladenden, berührungssensitiven Tischfläche, die frühere Sandkastenmodelle ersetzt hatte. »Richtlinien der chinesischen Volksversammlung, neueste Ausgabe, Abschnitt zwei, Paragraph vierzehn: Zurückdrängung durch punktuelle Statuierung eines Exempels. Meiner Meinung nach wären ein paar Dutzend Tote ein geringer Preis, um dieses Pack loszuwerden.«
»Grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden. Aber hast du bedacht, dass uns die gesamte Weltöffentlichkeit beobachtet? Unsere Gegner würden die Sektkorken knallen lassen, wenn sie uns ein ähnliches Massaker wie am Platz des Himmlischen Friedens anlasten könnten.«
»Aber die Lage spitzt sich zu! Der Abschaum da draußen wird immer mehr, immer unruhiger und ungeduldiger. Und die Störenfriede können nicht mehr lange bleiben, ohne Not zu leiden. Sie sind Rhodans illusorischen Versprechungen gefolgt und haben kaum Vorkehrungen getroffen. Ihre Wasservorräte gehen zur Neige. Eine humanitäre Katastrophe droht.«
»Was schlägst du vor?«
»Vertreiben! Falls nötig, mit Waffengewalt.«
Bai Jun nickte. »Kompliment, du bist wieder einmal gut auf Linie. Dasselbe verlangt auch das Oberkommando von mir.«
»Wieso zögern Sie dann?«
»Ich zögere nicht. Ich erlaube mir, weiterzudenken. Höre und befolge meinen Befehl: Lass die Menschen da draußen mit allem versorgen, was sie brauchen. Wasser, Nahrung, Kleidungsstücke, ganz zu schweigen von elektronischen Geräten zum Zeitvertreib. Wir sind China, wir bilden das Rückgrat dieser Welt. Wir produzieren das alles, ergo können wir es auch verschenken. Hast du verstanden? Wer immer hierherkommt, wenn auch irregeleitet, es soll ihm an nichts mangeln. Du bist mir persönlich dafür verantwortlich.«
»Aber General ...«
»Wegtreten!«
14.
Lagerfeuerstelle
2. Juli 2036
John Marshall erntete doppelte Entrüstung, als er den Inhalt der Einkaufstasche vor seinen Gefährten ausbreitete.
»Du hast ihm das tatsächlich gebracht?«, fragte Sue Mirafiore perplex.
Sid González hingegen maulte: »Da fehlt ja mehr als die Hälfte!«
»Hört mal her, ihr zwei. Ich habe mein Versprechen gehalten und besorgt, was möglich war. In Narco County mögen die Gesetze des Staates Mexiko keine Gültigkeit haben, aber es gibt dennoch Regeln, kapierst du, Spark? Selbst hier kann niemand einfach so im Laden ein Sturmgewehr kaufen. Oder Plastiksprengstoff. Da werden dann halt nicht die federales verständigt, sondern die Büttel des Drogenbosses.«
»Auch der Rest ist noch schlimm genug.« Sue zeigte mit spitzem Finger auf die Kevlar-Weste, die beiden Handgranaten und die Taser-Pistole.
»Was soll
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