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Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 4: Ellerts Visionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Wirtschaftswissenschaft.«
    »Man weiß kaum, was grauenvoller ist.«
    Gegen seinen Willen musste Bai Jun lachen.
    Die Sterne erschienen wie aus dem Nichts, von allem irdischen Licht unverhüllt. Der Generalsekretär sagte: »Kopfjäger und Gesichtstätowierung. Eine Welt für sich. Die Insel der Fan. Aber eines Tages kamen wir Han und drängten die Bergvölker zurück. Das Ende einer eigenständigen Kultur.«
    »Sie leben heute in autonomen Gebieten«, sagte Bai Jun.
    »Autonome Gebiete? Wie schön für die Atayal und die anderen Shandi«, sagte der Generalsekretär. Er legte den Kopf in den Nacken. »Würden Sie gerne zu den Sternen fliegen, General? In das purpurne verbotene Gebiet des Himmels? Zum Stern des Kuhhirten? Zum Blauen Drachen des Ostens?«
    »Ja«, sagte Bai.
    »Rhodan bietet uns den Schlüssel«, sagte der Generalsekretär. »Wir wären töricht, wenn wir nicht zugreifen würden, nicht wahr?«
    »Vielleicht«, sagte Bai Jun vorsichtig.
    »Ich stelle es mir wunderbar vor«, sagte der Generalsekretär mit erhobener Stimme. »Wäre es nicht wunderbar? Wenn von der Erde aus, von hier, aus der Gobi, gewaltige Sternenschiffe starten würden? Drachenschiffe aus neuem Stahl, angetrieben von neuen Maschinen, eingehüllt in Energieschutzschilde, die es ihnen ermöglichen, durch die Korona der Sonne zu segeln wie durch ein Meer aus Licht? Die Schwarzen Löcher und die Quasare nicht nur als Rechenresultate auf dem Papier zu sehen, sondern direkt vor uns, auf unserem Weg in die Tiefen der Galaxis?«
    Bai zögerte.
    Da schrie der Generalsekretär plötzlich: »Glauben Sie denn, ich will all das nicht? Halten Sie mich für einen Idioten?«
    Bai Jun brauchte einige Atemzüge, bis er seinen Pulsschlag wieder auf Kurs gebracht hatte. Das letzte Mal, dass ihn jemand angeschrien hatte, war es ein Kamerad auf der Militärakademie gewesen. Und Bai hatte dafür gesorgt, dass es das letzte Mal war.
    »Ich halte Sie für keinen Idioten«, sagte er so ruhig wie möglich. »Ich habe das auch nie getan.«
    »Hm«, machte Hai-Jie. »Aber Sie glauben, dass ich Rhodan vernichten will, Rhodan und seinen Schlüssel zu den Sternen. Warum ich das wohl will? Weil er so unhöflich war, ohne Genehmigung in der Gobi zu landen? Weil ich eine Aversion gegen amerikanische Piloten habe? Warum also, General, will ich, dass Sie diesen verfluchten Schirm endlich knacken?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Bai Jun zu.
    »Dann sollten Sie vielleicht Ihren Schwager zurate ziehen«, empfahl der Generalsekretär mit unverhoffter Schärfe. »Fragen Sie, was die Fan oder Shandi gefühlt hatten, als sie das erste Boot der Han über die Straße von Taiwan hatten kommen sehen.« Er wies mit der Hand in den Sternenhimmel. »Wie vielversprechend sie diese Ankunft gefunden haben. Wie viel Zukunft für sie in diesem Schiff lag. Und es lag ja durchaus Zukunft in den Schiffen. Aber welche? Bai Jun – wollen Sie, dass eines Tages Sie oder Ihre Schwester mit dem Töchterchen oder deren Töchterchen in einem autonomen Gebiet leben dürfen? Zu Ihrem Wohl eingerichtet von den Arkoniden, die in Tainan sitzen werden und in Taipeh, in Peking und Shanghai, in Moskau und Washington?«
    »So muss es nicht kommen«, sagte Bai Jun.
    »Nein«, sagte Hai-Jie. Es klang bitter. »Gesetzt, wir erlauben uns keine Gegenwehr. Wir verteidigen unser Territorium, unsere Leute nicht. Dann zwingen wir die Arkoniden auch nicht, erneut auf uns zu schießen. Auf unsere Soldaten, auf unsere Zivilisten, auf unser Volk. Dann müssen wir auch keine Kolonne von Kühltransportern ordern, um die Leichen aufzunehmen, die Toten zu ihren Familien zu bringen und ihnen zu sagen: Sie haben – leider sogar gegen jeden Befehl – das Feuer eröffnet, um ihr Land zu verteidigen.«
    Bai Jun schwieg.
    »So muss es nicht kommen«, wiederholte der Generalsekretär. »Aber gesetzt, die Arkoniden wollten, das es so kommt, und sie kommen und landen nicht mit einem einzelnen ihrer übermächtigen Raumschiffe, sondern mit einer Armada: Werden Sie es verhindern, General? Womit? Mit ein paar tausend Hu-Panzern?«
    Bai Jun schüttelte den Kopf.
    »Das, was dort bei Rhodan unter der Energiekuppel liegt, ist eine Verheißung, Bai Jun. Aber es ist leider auch die größte Gefahr, die uns und die jemals der Erde gedroht hat: maßlos und unkalkulierbar. General, ich rede hier nicht für die KP, nicht einmal für China allein. Das, was dort liegt, übersteigt unsere Vorstellungskraft. Welche Garantie haben wir, dass der

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