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Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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eben hatte miterleben müssen.
    Er ging davon, und je weiter er sich von Camp Specter entfernte, desto rascher bewegte er sich. In seinem Rucksack befanden sich ausreichend Vorräte. Er würde es gewiss schaffen, eine der mexikanischen oder amerikanischen Randsiedlungen dieses Niemandslandes zu erreichen.
    Und wenn er dort angelangt war, würde er sich verstecken, weitere Vorräte stehlen und weiter flüchten. So lange, bis er irgendwo in Sicherheit war, weit weg von Clifford Monterny und von all den zurückgebliebenen Freaks. Er würde vergessen, dass es so etwas wie Camp Specter gab.
    Sid würde völlig normal sein. Es war so leicht zu vergessen ...
    Er hörte einen Ruf aus weiter Ferne, der sich wie »Julie!« anhörte.
    Wer war Julie, wer Elmer, wer Cliff?
    Er erinnerte sich nicht mehr.

13.
    Im Weißen Haus
    10. Juli 2036
     
    Die Zeit schien spurlos an Präsident Stanley Drummond vorübergegangen zu sein. Womöglich hatte er sich nach den neuesten Erkenntnissen der Schönheitschirurgie behandeln lassen, womöglich trug er Haarimplantate. Doch der feste Schritt, seine Körperspannung, sein ganzer Habitus – er war wie der jenes Mannes, den Monterny vor einigen Jahren in Camp Specter kennengelernt hatte.
    »Wie geht es Ihnen, Mister Monterny?«, fragte der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika unverbindlich.
    »Gut, danke sehr, Sir. Und Ihnen?«
    »Ich hatte schon bessere Tage. Aber das können Sie sich gewiss vorstellen.«
    Sie setzten sich. Tranken Kaffee. Plauderten unverbindlich. Bis der Präsident genug hatte und die Horde der Berater sowie seiner persönlichen Leibwächter mit einem Wink verscheuchte. Sein Kabinettschef zog ein Gesicht, als hätte er Zahnschmerzen. Doch das kümmerte den Präsidenten herzlich wenig.
    »So viel zum offiziellen Teil, Cliff.« Drummond sah auf die Uhr. »Ich habe zehn Minuten. Länger sollte ich den großrussischen Außenminister nicht warten lassen. Was meinst du?« Der Präsident zwinkerte ihm zu. Es wirkte vertrauensselig – und zeigte Monterny andererseits, wie wichtig ihm diese Unterhaltung erschien.
    »Du möchtest über Crest reden?«, fragte Monterny.
    »Gibt es denn zurzeit noch ein anderes Thema?« Der Präsident deutete auf Dutzende Displays, die eine der Wände seines Büros bedeckten. Sie zeigten Bilder aus der Gobi, wütende Politikerreden, propagandistisch aufbereitete Szenen militärischer Mobilisierungen, Truppenaufmärsche, mit Demonstranten gefüllte Straßenschluchten. Waffen schwingende Narren in arabischen Staaten. Gesichter europäischer Politiker, die staatstragend wirken wollten und ihre Arme doch nur immer achselzuckend bewegten wie Kasperlefiguren oder Marionetten. Hochdekorierte Soldaten asiatischer, afrikanischer oder kaukasischer Herkunft, deren Münder von Frieden und deren Augen von Krieg sprachen ... »Die Welt war schon immer ein Irrenhaus«, sagte Drummond. »Aber jetzt scheinen die Menschen völlig durchzudrehen. Und das alles wegen einiger Relikte und eines einzigen Wesens.«
    »Die Welt wird es überstehen. Auch diese Krise wird vorübergehen.«
    »Nein, Cliff. Diese nicht. Sieh dir die Bilder an, lass sie ein wenig auf dich wirken. Ich habe eine Reihe von Fachleuten die eingefangenen Stimmungen analysieren lassen. Die einhellige Meinung ist: Man will diesen einen großen Krieg. Die Menschen sind des nervenzehrenden Wartens müde. Nach all den Jahrzehnten möchten sie eine Entscheidung herbeigeführt wissen.« Er schüttelte den Kopf. »Wie ich bereits sagte: Sie sind irre geworden und wollen sich freiwillig in den Abgrund stürzen.«
    Der Präsident erzählte mit wenigen Worten, was hinter den Kulissen vorging. Wie taktiert wurde, wie die atomaren Mächte einander bedrohten und Ultimaten aussprachen. Welche Druckmittel eingesetzt und welche Mechanismen bereits jetzt in Gang gesetzt worden waren. Er schloss: »Es ist mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass wir Crest gefangen haben. Mehrere Nationen wollen den Weltkrieg riskieren, wenn wir weiterhin an ihm festhalten.«
    »Crest ist unermesslich wertvoll. Du denkst doch nicht daran, ihn einem Konkurrenten auszuliefern oder gar einem dieser zahnlosen Diplomaten der UNO?«
    »Mach dich nicht lächerlich!« Drummond lächelte müde, um gleich wieder ernst zu werden. »Crest ist wie eine spekulative Aktie. Jedermann erwartet Wunderdinge von ihm; doch derzeit wissen wir nicht, was er uns an Wissen liefern kann. Oder?«
    »Er sperrt sich. Noch. Ich denke, dass ich ihn bald so weit

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