Perry Rhodan Neo 5: Schule der Mutanten (German Edition)
zu schwitzen und zu taumeln; doch er schaffte es, seine Konzentration für länger als eine halbe Minute aufrechtzuerhalten.
»Sehr interessant, sehr interessant«, meinte der Minister und tätschelte Elmers Kopf, bevor er sich dem nächsten Jungen zuwandte.
Tako. Ein Japaner, der erst vor Kurzem zu ihnen gestoßen war und älter als sie alle erschien.
Tako verbeugte sich höflich, ballte die Hände zu Fäusten. Sein Körper zitterte vor Anstrengung.
Und plötzlich war er weg. Verschwunden. Um einige Meter weiter rechts wieder aufzutauchen.
Sids Knie wurden weich. Er wollte aufschreien. Da war jemand, der dasselbe wie er konnte! Warum wusste er das nicht? Warum hatte Cliff nichts gesagt? Tako hätte ihm womöglich helfen können, alles wäre viel einfacher gewesen!
Stanley Drummond zeigte sich erneut beeindruckt. Er unterhielt sich leise und angeregt mit Doktor Goratschin.
Nun, zum Abschluss, war Roster Deegan an der Reihe. Der Taugenichts blickte finster; doch er konnte seinen Respekt vor den vielen Bewaffneten und den noch bedrohlicher wirkenden Bodyguards des Ministers nicht verbergen.
Roster schloss die Augen. Er fuchtelte wie ein Zauberkünstler mit den Händen umher, wohl, um Eindruck zu schinden. Ein Pfeifen erfüllte die Luft. Sid zuckte zusammen, als eine Kugel aus dem Nirgendwo herangeschossen kam und unmittelbar vor dem Telekineten anhielt. Sie glänzte, sie war aus Metall, und sie war etwa so groß wie ein Kopf!
Roster musste unglaubliche Kräfte besitzen; er lenkte die Kugel, drehte sie um die eigene Achse, spielte mit ihr. Dann tat er eine Handbewegung – und sie raste davon. Auf den Zaun zu, der Camp Specter umgab. Unmittelbar davor hielt sie wieder an.
Rosters Kopf lief rot an. Er zitterte. Es kostete ihn alle Kraftreserven, um dieses Kunststück zu vollführen. Doch sein Wille war bemerkenswert. Nach wie vor behielt er die Kontrolle über die Stahlkugel, beschleunigte sie mit einem Mal – und ließ sie mit einer weiteren, angeberisch wirkenden Geste auf die Graffiti-Mauer los!
Nur einen Sekundenbruchteil später ertönte ein grässlicher Krach. Wie von einer Salve, die aus einer Maschinenpistole abgefeuert wurde. Sid drängte hochkommende Erinnerungen beiseite und wartete mit zittrigen Beinen, bis sich die Staubwolke legte und die Sicht auf die Mauer freigab.
Die Stahlkugel hatte die Mauer durchschlagen und ein kopfgroßes Loch hinterlassen.
Atemlose Stille herrschte. Bis Minister Stanley Drummond das Wort erhob. Er flüsterte Ivanhoe etwas zu und winkte dann Roster Deegan näher. Der Telekinet gehorchte zögernd, aber doch.
Drummond streckte ihm die Hand hin und sagte: »Ich gratuliere dir, junger Mann! Das war außergewöhnlich. Unser Land braucht Menschen wie dich!«
Ach ja? Sid verstand die Welt nicht mehr. Roster Deegan war ein Arsch. Er ärgerte und quälte andere. Er war niemandes Freund. Er hasste jedermann, außer sich selbst. Und die USA brauchten ausgerechnet einen Kerl wie ihn? Wie krank war das denn?
Roster zog sich zurück, nachdem er die Hand des Ministers geschüttelt hatte. Stolz und Überheblichkeit zeigten sich in seinem Gesicht.
Drummond wandte sich ab. Er aktivierte eben seinen Pod und begann, sich angeregt zu unterhalten. Ringsum wurde die Unruhe immer größer. Sid trat von einem Bein aufs andere. Sollten sie etwa warten und dumm herumstehen, während der Minister sein Gespräch führte?
Plötzlich kam Hektik auf. Drummond schüttelte Ivanhoes und Cliffs Hände, winkte ihnen kurz zu – und eilte davon, flankiert von seinen Leibwächtern, hin zu den Helikoptern.
Doktor Goratschin wirkte verärgert wie auch Monterny und die Lehrer. Allesamt waren sie völlig überrascht von der Entwicklung.
»Es tut mir leid«, brüllte Ivanhoe gegen den Lärm der startenden Fluggeräte an. »Minister Drummond hat einen dringenden Termin und kann leider nicht länger warten. Geht zurück in eure Zimmer; wir werden am Abend dennoch feiern.« Er versuchte zu lächeln. »Ihr wart gut. Richtig gut!«
Ein Sandsturm kam über sie, ausgelöst von Drohnen und Rotorblättern. Jedermann flüchtete hin zu den Baracken, um dem Lärm und all dem Staub zu entkommen.
Es ist aus!, dachte Sid. Er war schrecklich müde. Die Chance ist vertan. Wir müssen auf eine andere Gelegenheit zur Flucht warten.
Doch würden sie noch eine bekommen, bevor Ivanhoe ihn zu sich rief und Resultate verlangte, wie sie Tako Kakuta ablieferte?
»Wir versuchen's dennoch!«, sagte Elmer. »Jetzt gleich,
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