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Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Gedanken gekommen wären, dass das eigentlich unmöglich war. Die ...
    Ein Gedanke kam ihm. Ivanhoe und Iwan hatten ihre Gabe schon als Kinder besessen. Eine noch unausgereifte, aber dennoch starke Gabe.
    Und plötzlich verstand Clifford Monterny:
    Die These, auf der Projekt Brain Drain fußte, war nicht fehlerhaft – doch die Schlüsse, die sie daraus zogen, waren es.
    »Ivanhoe«, sagte er. »Du hast recht. Wir müssen Projekt Brain Drain auf eine neue Stufe heben ...«

10.
    11. Juli 2036
     
    Die Gefährten umringten John Marshall.
    Als das Zittern langsam nachließ, setzte John sich auf. Sue stützte ihn mit dem gesunden Arm. Ihre Berührung tat gut. Ihm war beinahe, als übersetzte sich ihre Sorge in Kraft, von der er schöpfte.
    Sid ging neben John in die Knie. »Der Adjutant des Generals? Was hat er hier draußen verloren?«
    »Er bereitet den Abzug der Truppen vor.«
    Sids Pupillen weiteten sich vor Überraschung. »Was? Ist das dein Ernst? Die Chinesen geben auf?«
    John schüttelte den Kopf. »Nein. Sie eskalieren die Belagerung.«
    »Wie das?«, schaltete sich Anne ein. Sie war neben Sid in den Wüstenboden gesunken. John vermied es, Blickkontakt mit ihr aufzunehmen. Anne Sloane faszinierte ihn. Aber dies war nicht der Moment, seiner Faszination auf den Grund zu gehen.
    »Die Chinesen haben überall Tunnel gegraben und in Richtung Landeplatz vorangetrieben. Sie hatten gehofft, sich unter den Energieschirm graben zu können. Es war nutzlos. Der Schirm ist eine Kugel, wir sehen nur die obere Hälfte.«
    »Wo ist dann das Problem?«, fragte Sid. »Sie kommen nicht durch. Weder über noch unter der Erde!«
    »Die Chinesen sind anderer Ansicht. In einem der Tunnel sind Atomsprengköpfe versteckt. Sie zünden in neunzig Minuten.«
    Entsetztes Schweigen folgte auf Johns Eröffnung. Sue fand als Erstes die richtigen Worte. »Aber das können sie nicht machen! Hier ist alles voller Menschen!«
    »Die sind der Führung und dem Adjutanten egal. Ihr habt He Jian-Dong eben erlebt. Wir sind Pack für ihn. Pack, das er nicht gerufen hat. Wir sind selbst schuld, wenn uns etwas zustößt.«
    Sue schluckte. »Und die Soldaten? Wenn die Chinesen jetzt erst mit dem Abzug anfangen, sind sie niemals rechtzeitig weg von hier!«
    »Nicht alle«, entgegnete John. »Aber das macht dem Adjutanten nichts. Soldaten sind dazu bestimmt, zum Nutzen einer höheren Sache zu sterben, falls nötig. Außerdem hält er es nicht für seine Schuld. Er befolgt nur Befehle, die ihm der Geheimdienst erteilt hat. An General Bai Jun vorbei, deshalb muss er den Abzug heimlich in die Wege leiten. Er hält es sich zugute, dass er überhaupt Truppen abzieht. Es widerspricht den Befehlen des Geheimdiensts.«
    Sue tippte mit ihrem Armstumpf gegen die Stirn. »Haben sie hier alle den Verstand verloren?«
    »Es scheint so«, stimmte John zu.
    Tränen traten in Sues Augen. Sie unterdrückte ein Wimmern. Dann sagte sie gefasst: »Du hast bestimmt Durst, John. Ich hole dir etwas zu trinken.« Sie huschte zu den Rucksäcken. Es war eine Flucht. Die Belastung war zu groß für das Mädchen.
    Wuriu Sengu flüsterte: »Wir müssen weg hier! Sofort!« Der Japaner war totenbleich. Er hatte Angst. War es die Furcht vor der radioaktiven Strahlung, die seine Mutter umgebracht und ihn zum Mutanten gemacht hatte?
    »Nein!«, widersprach Sid. »Wir können diese Menschen hier nicht ihrem Schicksal überlassen. Wir dürfen es nicht!«
    »Sid hat recht«, schloss sich Anne ihm an. »Wir können nicht einfach davonrennen. Unser Wissen bedeutet Verantwortung. Wir müssen diese Sprengköpfe finden und entschärfen!«
    »John, hast du in den Gedanken des Adjutanten die Position der Sprengköpfe lesen können?«, fragte Sid.
    John senkte den Kopf, als schämte er sich. »Nein, tut mir leid. Es kam so überraschend. Ich habe es den ganzen Tag nicht geschafft, von irgendeinem Menschen einen zusammenhängenden Gedanken aufzufangen. Und dann plötzlich das ...«
    »Kannst du die Gedanken des Adjutanten jetzt lesen?«, fragte Anne.
    »Unter Zehntausenden von Menschen? Nein, das ist unmöglich.«
    »Kannst du ihn wenigstens ausfindig machen?«
    John dachte nach. »Vielleicht. Mit etwas Glück.«
    Sid ballte die Rechte zur Faust und schlug in die geöffnete Handfläche der Linken. »Also los! Du findest ihn, John. Ich teleportiere und schnappe mir den Dreckskerl!«
    »Ich habe ›vielleicht‹ gesagt. Es kann Stunden dauern, bis ich ihn ausfindig mache. Wenn ich es überhaupt

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