Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 6: Die dunklen Zwillinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
Vom Netzwerk:
sterben.« Sid straffte sich. »Ich bin gleich zurück, John.«
    Funken stieben.
    Sid González verschwand.

16.
    11. Juli 2036
     
    »Crest da Zoltral?«
    Zwei Männer standen in der Tür. Sie waren groß und kräftig – und sie trugen Anzüge, keine Uniformen wie die Männer Clifford Monternys. Um die Hälse hatten sie sich die merkwürdigen Stoffstreifen geschlungen, die die Menschen »Krawatten« nannten und die Crest vor ein Rätsel stellten. Aus Gründen, die er nicht nachvollziehen konnte, signalisierten sie Menschen, dass dem Gegenüber zu trauen war.
    »Was glauben Sie? Der Kaiser von China?« Die Frechheit seiner Entgegnung sollte seine Furcht überspielen.
    »Wir dürfen Sie bitten, uns zu begleiten.«
    »Wohin?«
    »Wir sind nicht befugt, Ihnen diese Auskunft zu geben«, antwortete der Mann steif.
    »Wer sind Sie?«
    »Wir sind nicht befugt, Ihnen diese Auskunft zu geben.« Der Mann, er hatte lockiges schwarzes Haar, das in seiner Wildheit nicht zu seinem steifen Gebaren passen wollte, ließ den Blick prüfend über den Raum wandern. »Ich darf Sie bitten, in unser aller Interesse zu kooperieren.«
    Geh mit ihnen!, sagte eine Stimme in Crest. Sie war leise. Sie gehörte nicht zu ihm, und doch war sie Teil von ihm geworden.
    »Ich hatte nichts anderes vor.« Crest legte ein Lesezeichen in das Buch auf seinem Schoß – ein Eheratgeber, der den Arkoniden gleichermaßen faszinierte und entsetzte –, klappte es zusammen und legte es auf dem Nachttisch ab. Dann stand er auf, um zur Tür zu gehen.
    »Sie nehmen besser eine Jacke mit«, sagte der Mann. »Es könnte kühl werden.«
    Crest hielt an. »Wieso? Es ist doch ein heißer Sommertag, nicht?«
    »Schon. Aber Sie sollten besser eine Jacke mitnehmen.«
    »Wenn Sie meinen ...« Crest ging an den Schrank, nahm die Jacke vom Bügel und zog sie an. Seine Hände zitterten. Sie brachten ihn weg!
    Als er sich wieder zu den Männern umdrehte, hielt der Schweigsame einen metallenen Gegenstand in der Hand. Zwei Ringe, durch eine kurze Kette miteinander verbunden.
    »Was ist das?«, fragte Crest.
    »Handschellen. Eine unumgängliche Notwendigkeit. Wir bitten um Ihr Verständnis.«
    Der Arkonide starrte auf die Ringe. Er verstand nicht. Waren diese Handschellen Schmuckstücke? Oder Teil eines Rituals?
    Der Mann mit den Locken nickte dem Schweigsamen zu. Der Mann trat auf Crest zu – und mit einer flinken Bewegung legte er die Metallringe um die Handgelenke des Arkoniden. Die Verschlussstücke rasteten klickend ein.
    Crest da Zoltral war gefesselt.
    Wehrlos.
    Das bist du nicht, flüsterte die Stimme in ihm. Crest hörte nicht auf sie. Er hatte auf sie gehört, als er mit Perry Rhodan zur Erde aufgebrochen war. Es hatte ihm das Leben gerettet. Aber das hieß nicht, dass die Stimme stets recht hatte.
    »W... was tun Sie da?« Sein Puls raste.
    »Es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Eine unumgängliche Notwendigkeit, mehr nicht.«
    »Aber Sie haben mich gef...«
    Crest gelang es nicht, den Satz zu vollenden. Der schweigsame Mann holte einen kleinen schwarzen Sack aus der Tasche und stülpte ihn dem Arkoniden über den Kopf.
    »Was tun Sie mit mir?«, rief Crest. Der Sack sperrte das Licht aus, tauchte ihn in Dunkelheit.
    »Bleiben Sie ruhig. Kooperieren Sie und Sie haben nichts zu befürchten.«
    Bleib ruhig!, flüsterte die Stimme in ihm, als wäre sie im Bunde mit diesen Menschen.
    »Das dürfen Sie nicht!«, brüllte Crest. Er wusste nicht, ob die Männer ihn verstanden. Der Stoff war schwer, legte sich dem Arkoniden auf Mund und Nase. »Wo ist Monterny? Ich will sofort Clifford Monterny sprechen!«
    Er erhielt keine Antwort. Hände packten ihn an den Schultern. Ihr Griff war fest. Die beiden Männer führten ihn nach draußen. Die Sonne brannte auf den schwarzen Sack. Die Luft roch nach Harz, ein Duft, den Crest in den letzten Tagen zu schätzen gelernt hatte. Bald mischte sich der Geruch von heißem Asphalt darunter.
    »Vorsicht, Stufen!«, hörte der Arkonide. Er hob das Bein und spürte durch die Sohlen die Metallgitter einer Treppe. Er zählte dreizehn Stufen, dann ging es mehrere Schritte eben weiter.
    »Achtung, hohe Stufe!«, sagte der Mann. Im nächsten Moment wurde Crest hochgehoben, in einen Sitz gepresst und mit Gurten festgeschnallt.
    »Was machen Sie mit mir? Wo bin ich?«
    Eine Maschine lief an. Eine Menschenmaschine, rumpelnd und mit lautem Geknatter. Der Sitz und der Boden unter Crests Füßen erbebten.
    Ein Hubschrauber! Sie flogen ihn aus!
    Gut

Weitere Kostenlose Bücher