Perry Rhodan Neo 8: Die Terraner (German Edition)
Aftershave.«
»Ein Nobelschuppen.« Bull seufzte. »Wir sollen gekauft werden, Perry. Zuckerbrot und Peitsche, das riecht nach Drummond. Was heißt riecht? Das stinkt geradezu.«
Rhodan schüttelte den Kopf. »Stanley Drummond hätte in Australien eher zugesehen, wie wir geröstet worden wären. – Steht dir übrigens gut, der Pyjama. Ist das tatsächlich reine Wolle? Gehäkelt oder gestrickt?«
»Der Prozess gegen Crest wird das Ereignis schlechthin.« Mit einem knappen Kopfnicken deutete Homer Gershwin Adams auf den Schirm mit den Nachrichten-Streams.
Rhodan und Bull saßen an der Frühstücksbar. Sie langten kräftig zu. Seit Wochen, überlegte Rhodan, hatte er nicht mehr so gut gegessen. Es roch nach frisch gebrühtem Kaffee, nach Speck und Rührei.
Ein Stück heile Welt. Das gab es also noch.
Bull nippte an seiner Tasse. In Gedanken war er weit weg, das sah Rhodan dem Freund an. Obwohl Reg interessiert auf den Schirm schaute, verlor sich sein Blick in weiter Ferne. Als suchte er nach dem, was sich hinter dem offiziellen Kontext verbarg.
Rhodan füllte sein Glas mit Orangensaft aus der Karaffe nach.
Die Bilder, eben alte Szenen aus der Gobi, nun Washington D.C., sprachen für sich. Vor dem Supreme Court Building drängten sich schon die Sensationslüsternen.
Ein Blick die East Capitol Street entlang. Das Capitol vor leicht bewölktem blauem Himmel, auf der Kuppel brachen sich die ersten Sonnenstrahlen in funkelndem Widerschein. Dazu dezent die Nationalhymne.
»Das sind keine Aufnahmen von heute«, kommentierte Bull mit vollem Mund. »Da wird Stimmung gemacht.«
Die Hymne kam lauter in den Vordergrund, die Bilder wechselten und zeigten das Weiße Haus. Auch hier ein Meer von Flaggen. Der Präsident war kurz zu sehen, hob die Hand zum Gruß.
Schnitt.
»Noch Würstchen, Perry?«, fragte Reginald. Rhodan schüttelte den Kopf.
Das Washington Monument erschien in der Wiedergabe, eingebettet in das schon kräftige Blau des Himmels. Eine Staffel von Abfangjägern zog hoch über den Obelisken hinweg. Die pfeilförmigen schlanken Maschinen gingen auf größere Distanz zueinander, drehten in engem Radius und wurden von der Kamera in Großaufnahme eingefangen.
Erst nach einigen Sekunden blendete die Regie um auf das Gräberfeld des Nationalfriedhofs Arlington. Das Bild war eindeutig als Überleitung zum Mordprozess gedacht.
Als das Dröhnen der Düsentriebwerke lauter wurde, blickte Bull schräg in die Höhe. Die Jäger, eben noch in den Nachrichten zu sehen gewesen, donnerten im Tiefflug über das Haus hinweg.
Adams, der sich mit einer Tasse Tee zur Sitzecke zurückgezogen hatte, schüttelte leicht den Kopf. »Keine Sorge, Mr. Bull, hier sind Sie beide sicher. Das Haus gehört einer Immobilienverwaltung, eine Tochterfirma meiner GCC. Außerdem hat niemand Sie kommen sehen, und keiner wird es bemerken, wenn Sie wieder gehen.«
»Wo ist Ras Tschubai?«, fragte Rhodan.
Schon auf dem Mond, als er das havarierte Kugelraumschiff der Arkoniden wie ein Gebirge aus Stahl vor sich gesehen hatte, war ihm bewusst geworden, dass er das Staunen nicht verlernt hatte. Wie ein Kind hatte er sich gefühlt, das verstand, dass es außerhalb seiner engen Sicht auf die Welt sehr viel mehr gab. Als stehe er mit all seinem Wissen und Können vor einer unüberwindbaren Mauer und plötzlich öffnete sich darin ein Tor.
Erst ein Zögern, Anspannung, gepaart mit natürlicher Vorsicht. Dann ein Ruck, getrieben von unbezähmbarer Neugierde.
Du trittst aus dem Schatten der Mauer ins Licht des Durchgangs, das dich aber keineswegs schon erkennen lässt, was auf der anderen Seite liegt. Du hast den ersten Schritt getan und zögerst deshalb nur mehr unmerklich vor dem zweiten. Jäh öffnet sich vor dir eine Weite, die sogar deine kühnsten Träume übertrifft. Du findest keine Worte dafür, bist überwältigt von den Möglichkeiten, die du auf dich zukommen siehst, und dann machst du den nächsten Schritt und weißt, dass du dich von nichts und niemandem wirst aufhalten lassen, diesen Weg weiterzugehen.
Tschubai ...
Schon der Name jagte Rhodan ein Prickeln über den Nacken. Von Menschen mit übersinnlichen Kräften nur zu hören oder ihre besonderen Kräfte unmittelbar mitzuerleben, das war ein gravierender Unterschied. Wobei sich das Hören vor allem auf Hellseher und Gedankenleser bezog, auch schon mal auf einen angeblichen Telekineten. Gerüchte über Experimente der Militärs mit Telekineten und Teleportern waren hin und
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