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Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Toter, Reg«, entgegnete Manoli. »Sieh genau hin!«
    »Ich habe genug gesehen. Ich ...«
    »Sieh auf den Brustkorb, Reg!«
    Bull wollte es nicht, aber er hätte Manoli jederzeit sein Leben anvertraut. Er zwang sich, direkt an die Liege zu treten. Der Kopf der Leiche war nach rechts gedreht, von ihm abgewandt. Bull war froh darüber. Er wollte dem Toten nicht in die Augen sehen.
    Der Brustkorb war offen, wie von innen nach außen gestülpt. Die Öffnung war eine schwarze Höhle – und darin funkelte im Licht der starken Lampen etwas metallisch.
    »Und, geht dir jetzt ein Licht auf?«, fragte Manoli.
    »Ein Roboter ...?« Einen Moment später blitzte eine Erinnerung in Bull auf. Die Kaserne in den Adirondacks. Fort Sunrise. Crest, von Clifford Monterny als Geisel genommen. Er und Rhodan im verzweifelten Versuch, den alten Arkoniden zu befreien. Eine Gestalt in einem arkonidischen Kampfanzug war Crest zu Hilfe geeilt, nur um von dem Telekineten Roster Deegan getötet zu werden. Er und Rhodan hatten geglaubt, es hätte sich um Thora gehandelt. Ein Irrtum ...
    »Rico«, übernahm es Crest, für Bull zu antworten. »Die Maschine, die unser aller Leben gerettet hat.«
    »Wie kommt ... wie kommt er hierher?« Rico war ein Roboter gewesen, keine Person, kein Mensch. »Es« wäre die richtige Bezeichnung gewesen. Aber etwas in Bull sträubte sich gegen das unpersönliche Pronomen.
    »Adams, Mercant und Pounder haben es eingefädelt«, antwortete Manoli.
    »Mittels Bestechung, Agentenschläue und der Sturheit einer Bulldogge?«
    Manoli lachte auf. Früher, erinnerte sich Bull, hatte der Arzt allenfalls ein schuldbewusstes Lächeln für seine Scherze übrig gehabt. »So ungefähr. Du und die Übrigen musstet euch nach dem Tod Monternys so schnell wie möglich davonmachen. Die Armee hat Fort Sunrise eingenommen und sich gleich auf den Jackpot gestürzt: das abgestürzte arkonidische Raumschiff. Rico haben sie sich ebenfalls gesichert, aber nur nebenbei.«
    »Und dann spazierte Adams mit seiner dicken Brieftasche daher?«
    »Genau, den Rest haben vom Glauben abgefallene Geheimdienstleute und die Weltraumverrückten Pounders erledigt – zusammen mit global verstreuten Schwarzhändlern, die für gewöhnlich ihr Brot mit dem Schmuggel von aussterbenden Arten und Medikamenten verdienen.«
    Frank Haggard hatte mittlerweile die Reste der Kartonwände abgeschnitten. Es blieb nur noch die Pappe unter dem Körper. »Ich bin so weit«, sagte er. »Fangen wir an?«
    »Du entschuldigst mich, Reg?« Manoli wandte sich ab, nahm aus einem Regal ein Headset und räusperte sich: »Protokoll der Obduktion von ...«, er zögerte, »unbekanntem Wesen mit dem Namen Rico. Ausführende Ärzte: Dr. Frank Haggard und Dr. Eric Manoli. Wir beginnen mit der Dokumentation.«
    Bewegliche Kameraarme fuhren unter der Liege aus und wanderten langsam über den verstümmelten Körper.
    »Nicht übel«, sagte Bull anerkennend. »Habt ihr zwei auch noch was zu tun?« Er hatte ein Faible für technische Spielereien, doch in diesem Moment diente die Bemerkung dazu, seine Beklemmung abzuschütteln.
    »Ja, später«, antwortete Haggard. »Wenn wir ihn aufschneiden.«
    Bull sagte nichts.
    Die Kameraarme klappten wieder ein. Eine enge Röhre schob sich vor, stülpte sich über die gesamte Liege. Ein rotes Licht flammte auf, und kurz darauf drang ein unregelmäßiges Klappern aus der Röhre. »Keine Angst«, sagte Haggard betont. »Da klopft keiner. Gewöhnliche Geräusche bei einem Kernspin.« Er sah auf seinen Pod. »Das wird einige Minuten dauern.«
    Die drei Menschen und der Arkonide schwiegen. Nach einiger Zeit fragte Crest: »Sie denken an den Kampf mit Monterny zurück, Mister Bull?«
    »Sie nicht?«
    »Nein. Zumindest versuche ich es nicht. Was geschehen ist, ist geschehen. Man muss im Leben weitergehen.«
    »Ganz meine Linie ...« Bull fuhr mit einer Hand über das Gesicht. Seine Finger blieben an der Narbe hängen, die sich über seine Wange zog. Eine Erinnerung an den Abschuss der STARDUST.
    »Aber?«, hakte der Arkonide nach.
    »Ich weiß nicht.« Bull zog die Hand weg. »Ich halte mich für einen umgänglichen Kerl, auch wenn mir ab und zu der Kragen platzt. Aber seit wir zum Mond aufgebrochen sind ... Irgendwie will mir immer irgendwer an den Kragen. Manchmal frage ich mich, was ich falsch mache.«
    »Ich kann verstehen, dass Sie sich diese Frage stellen.« Crest bedachte Bull mit einem Blick, als überraschte ihn, dass der polternde Mensch zu solch

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