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Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Uniform, in der er am Vorabend eingeschlafen war.
    »Du schläfst in Kleidern?« Eric Manoli verzog eine Braue – ungefähr das Maximum, was er je an Überraschung zu zeigen pflegte.
    »Klar, dieses elende An- und Ausziehen überlasse ich anderen, die das besser können.« Bull ging zur Tür, die sich automatisch öffnete. Im Türrahmen drehte er sich um und sagte schmunzelnd: »Worauf wartest du noch? Oder hast du heute Morgen noch nicht deine eigene Medizin gekostet?«
     
    Gemeinsam hangelten sie sich durch den Antigravschacht zum Grund des Towers. Eine Erfahrung, die die menschlichen Sinne in kürzester Zeit durcheinanderbrachte: Man stieß sich an den Seilen ab – aber nach unten. Bull und Manoli fiel es dank ihres Astronautentrainings nicht schwer.
    Man weiß eben nie, wozu etwas gut ist, dachte Bull, der sich daran erinnerte, wie er gegen die sinnlos erscheinenden Übungen aufbegehrt hatte. Aber an Lesly K. Pounder, damals Flight Director der NASA, hatte sich Bull die Zähne ausgebissen. Er hatte schließlich nachgegeben, ohne zu ahnen, dass ihm diese Übungen eines Tages zustattenkommen würden. Und noch weniger, dass er mit dem alten Knochen Pounder eines Tages einen Turm bewohnen würde, der von Alien-Robotern gebaut wurde und in einer Stadt in der Wüste stand, die zur Hauptstadt einer neuen Menschheit bestimmt war.
    Sie erreichten den Boden des Schachts, der zugleich die Decke des Foyers bildete. »Hier lang, Reg!« Manoli bog nach rechts in das Gewirr von Räumen ab, das innerhalb von zehn Tagen entstanden war.
    Das Krankenhaus war das Werk des ehemaligen Bordarztes. Ausgestattet war es – was sonst? – aus den Beständen der ehemaligen chinesischen Armee. Erstklassiges Material, das Manoli in naher Zukunft um arkonidische Technik zu ergänzen hoffte. Besetzt mit hochkarätigen Ärzten und Pflegern aus mehreren Dutzend Nationen. Bislang arbeiteten sie ohne Lohn, auch wenn das Finanzgenie Homer G. Adams versprochen hatte, dass sich das bald ändern würde. Der Einwand Bulls, dass die irdischen Währungen angesichts der globalen Unruhen in Kürze nicht mehr das Papier wert sein würden, auf das sie gedruckt waren, hatte den buckligen alten Mann nicht aus der Fassung gebracht.
    »Wie ist der Stand, Eric?«, fragte er. Krankenbetten reihten sich entlang der Korridore. Die meisten von ihnen waren leer, ab und zu passierten sie einen Patienten. Viel war nicht zu sehen. Sie schliefen, während aus Infusionsflaschen tröpfchenweise Flüssigkeit in ihre Körper floss.
    »Zum Glück besser.« Der Arzt ging so schnell, dass Bull Mühe hatte, mit ihm gleichauf zu bleiben. »Ich glaube, wir haben das Schlimmste hinter uns. In den ersten Tagen hatten wir vor allem zwei Arten von Verletzten. Solche mit Schusswunden und sehr, sehr viele entkräftete und dehydrierte Menschen. Schusswunden hatten wir seit dem Ende der Belagerung nur noch drei. Zwei davon aufgrund von Unfällen beim Einsammeln der Waffen. Dehydrierung kommt jetzt nur noch selten vor. Jeden Tag vielleicht ein, zwei Dutzend Leute, die sich beim Arbeitseinsatz überschätzt haben.«
    »Und trotzdem müsst ihr immer noch Leute auf die Gänge auslagern?«
    »Leider. Dank Sid González ist die Atombombe, die der chinesische Geheimdienst platziert hat, weitab von Terrania detoniert. In der Wüste, die eigentlich menschenleer ist. Aber das war sie nicht. Denk an die vielen Tausenden, die versucht haben, zum Schirm vorzudringen. Radioaktive Strahlung ist unsichtbar. Hunderte, ja Tausende haben sich erhöhte Strahlendosen zugezogen – auch wenn es sich angeblich um eine ›saubere‹ Bombe gehandelt hat. Dazu kommen die Unvorsichtigen und Unwissenden, die die Sperrzone um den Explosionsort ignorieren.«
    »Ihr könnt ihnen helfen?«
    »Leidlich. Ehrlich gesagt, unsere Medizin steht Strahlenvergiftungen immer noch nahezu hilflos gegenüber. Wir können lindern und den Körper unterstützen. Viel mehr nicht.« Es war Manoli anzusehen, dass es ihm nicht behagte. Der ehemalige Bordarzt war mit Leib und Seele Mediziner.
    »Was ist mit den Arkoniden?«, fragte Bull.
    »Fehlanzeige. Weder Crest noch Thora besitzen eine medizinische Ausbildung. Aber nach dem, was ich von ihnen erfahren habe, ergeht es der arkonidischen Medizin ohnehin nicht viel besser als unserer.«
    »Kaum zu glauben.« Bull strich sich durch die Borsten. »Ihre gesamte Zivilisation beruht auf der Energie aus Kernfusion, die wir seit bald hundert Jahren versuchen, in den Griff zu bekommen, ohne mehr

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