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Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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als einen Millimeter voranzukommen. Sie bauen Raumschiffe mit einer Masse von Tausenden von Tonnen, fliegen von Stern zu Stern, aber wenn etwas schiefgeht, können sie nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Verrückt.«
    »Ja, verrückt.« Manoli dachte einen Augenblick nach. »Und irgendwie geradezu verblüffend menschlich, nicht? Unsere Art ist nicht gerade ein Überflieger, wenn es darum geht, hausgemachte Katastrophen zu lösen.« Der Arzt machte vor einer Tür halt, bevor Bull zu einer Entgegnung kam. »Hier ist es schon.« Manoli öffnete die Tür.
    Ein Behandlungsraum erwartete Bull. In der Mitte stand eine Liege, umringt von unzähligen Gerätschaften, dem Feinsten, was irdische Medizintechnik aufzubieten hatte. Auf der Liege hatte man einen großen Karton abgestellt. Bull schätzte ihn auf ungefähr zwei Meter Länge. Er konnte sich nicht helfen, der Karton erinnerte ihn an einen Sarg. An der Seitenwand klebte ein Zettel: »medical supplies«. Er hing schief.
    Ein Mensch und ein Fremder standen an der Liege.
    Dr. Frank Haggard, der Medizin-Nobelpreisträger, zog gerade Gummihandschuhe über. Wie Manoli trug er Weiß. Doch während man in dem unscheinbaren, eher schmächtigen Manoli sofort den Intellektuellen erkannte, wirkte der muskulöse Haggard wie ein Model, das man für eine Rolle in einer Arztserie verpflichtete. Nicht ohne Grund: Der Australier war ein ehemaliger Rugby-Profi und ließ keinen Tag verstreichen, ohne trainiert zu haben. Im Stardust Tower ging das Gerücht um, er habe bereits ein terranisches Rugby-Team gegründet.
    Neben ihm, auf einen Stock gestützt, wartete Crest da Zoltral. Vor zwei Wochen noch war der alte Arkonide vom Tode gezeichnet gewesen. Sein Schicksal hätte sich erfüllt, hätten Manoli und Haggard den greisen Arkoniden nicht gerettet. Crest wirkte dürr, ja zerbrechlich, aber in seinen roten Augen war ein Feuer erwacht, das Bull sagte, dass der Arkonide noch lange nicht bereit war, Abschied vom Leben zu nehmen.
    »Da seid ihr ja!«, begrüßte Haggard sie. »Können wir endlich anfangen?« Der Mediziner strahlte erwartungsvoll wie ein Junge, der es nicht abwarten konnte, ein Geschenk zu öffnen.
    »Was habt ihr da?«, fragte Bull. »Ein neues medizintechnisches Spielzeug?«
    »So ähnlich.«
    Manoli zog ebenfalls Gummihandschuhe über. Gemeinsam machten sich die beiden Ärzte daran, den Karton zu öffnen. Sie benutzten dazu Skalpelle, zogen die Klingen so vorsichtig über das Material, als handelte es sich dabei um menschliches Gewebe. Ein Geruch machte sich in dem Raum breit.
    Bull verzog das Gesicht. Kein Geruch. Es stank. Nach einer Mischung aus verschmortem Plastik und verbranntem Fleisch.
    Die Ärzte hatten den Karton in etwa zwanzig Zentimetern Höhe rundum durchtrennt. Das abgetrennte Teil rutschte zur Seite. Manoli und Haggard packten ihn, nickten einander zu, hoben ihn hoch und legten das Kartonteil zur Seite.
    Bull trat an die Liege. Der Becher rutschte ihm aus der Hand. Das Gefäß prallte auf den Boden, der Deckel rutschte ab. Eine dampfende braune Brühe breitete sich aus.
    Vor ihm lagen die Reste eines Menschen. Wenig mehr als ein Kopf und ein Rumpf waren von ihm geblieben. Die Beine waren in der Mitte der Oberschenkel abgetrennt, der linke Arm fehlte ganz. Der rechte Arm lag an der Seite, mehrfach – und eigentlich unmöglich – verdreht. Der Tote war verbrannt, seine Haut war verkohlt und verschrumpelt. Oder handelte es sich dabei um die Reste von Kleidung, die sich in die Haut gebrannt hatten?
    Der Duft von Kaffee mischte sich mit dem Gestank des verbrannten Fleischs. Reginald Bull wurde übel. Er hatte das Glück gehabt, bislang nur wenige Male dem Tod zu begegnen. Eine dieser Begegnungen hatte ihn noch jahrelang in Albträumen verfolgt. Es war ein Autounfall auf der Verbindungsstraße zwischen Nevada Fields und Las Vegas gewesen. Ein kerzengerader Strich durch die Wüste, wenig Verkehr. Und doch waren dort immer wieder schwere Unfälle geschehen, wenn Personal des Space Center nach einem durchgefeierten Wochenende in die Basis zurückkehrte. Bull war der Erste an der Unfallstelle gewesen. Er hatte hilflos zusehen müssen, wie die Insassen des Wagens verbrannt waren, als der Tank des alten Benziners Feuer gefangen hatte.
    »W... was wollt ihr mit dem Toten hier?«, brachte Bull hervor, während er aus dem Augenwinkel registrierte, dass Crest ungerührt schien. Der alte Arkonide musste mit dem Tod vertraut sein. »Wer ist das?«
    »Das ist kein

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