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Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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tiefsinnigen Gedankengängen fähig war. »Aber Sie sollten sich lieber die Frage stellen, was Sie neuerdings richtig machen. Je mehr andere die eigene Person hassen und ihr nachstellen, desto stärker sollte man an dem festhalten, was man glaubt.«
    »Sie sprechen aus Erfahrung?«
    Crests Augen weiteten sich.
    Ein Summen ertönte, die Röhre zog sich zurück und gab den Körper frei. Er lag unverändert.
    »Sehen wir uns den Scan an!«, sagte Haggard und deutete auf ein Display, das eine der Wände beinahe zur Hälfte ausfüllte. »Bitte beachten Sie: Das ist nur eine rudimentäre Aufarbeitung der gewonnenen Daten, die Farbgebung ist von der Software gewählt, die Detailschärfe noch ungenügend. Aber für einen ersten Eindruck genügt es.«
    Der Scan bestätigte ihre Vermutungen. Anfangs. Rico war eine Maschine. Statt Adern liefen Leitungen durch seinen Körper, statt Organen füllten Aggregatbündel seinen Rumpf aus. Gleichzeitig war Rico ein Lebewesen. Die Haut, die seinen Körper bedeckte, bestand aus Zellgewebe. Und nicht nur die Haut: Zellgewebe reichte ins Innere des Körpers, füllte die Hohlräume zwischen Leitungen und Aggregaten.
    Manoli und Haggard unterhielten sich aufgeregt, riefen immer neue Innenansichten des Körpers auf. Sie vergaßen alles um sich herum.
    Crest schwieg. Aus der Hand, die den Knauf des Stocks umklammerte, wich jede Farbe. Der Arkonide zitterte.
    »Ist Ihnen nicht gut?«, fragte Bull. Er stützte den Arkoniden mit einer Hand unter der Achsel. Er spürte viele harte Knochen und wenig Fleisch.
    »Es ist dieser Roboter, dieses Wesen. Sie wissen, ich bin weder Techniker noch Naturwissenschaftler. Aber Geschichte, die genaue Beobachtung von Gesellschaften ist mein Feld. Man lernt über vieles dabei, auch über Technologie.«
    »Sie kennen diese Art von Roboter?«
    »Nein!« Crest schüttelte heftig den Kopf in einer Geste, die er unwillkürlich von den Menschen übernommen hatte. »Gerade das ist es. Diese Maschine ist nicht arkonidischen Ursprungs!«
    Bull musterte den alten Arkoniden, dem Tränen der Erregung in den Augen standen. Er sah zu den Resten des Roboters auf der Diagnoseliege. Nicht arkonidischen Ursprungs – aber wer hatte diese Maschine, die womöglich überhaupt keine war, dann gebaut? Und wie kam sie auf eine vergessene arkonidische Station auf der Venus? Und wieso hatte Rico sich als Arkoniden ausgegeben – und dabei einen irdischen Namen benutzt?
    Crests Eröffnung warf zahllose Fragen auf. Doch Bull kam nicht dazu, sie zu stellen. Die Tür ging auf, ohne dass jemand geklopft hätte, und eine Frau trat in den Raum. Sie war schlank, hatte dunkelbraune, halblange Haare – und einen durchdringenden Blick, der Bull zuwider war.
    »Was wollen Sie hier?«, fragte er laut statt einer Begrüßung.
    Sie war Tatjana Michalowna, stammte aus Großrussland, konnte Gedanken lesen und war bis vor wenigen Tagen eine willige Helferin des Verbrechers Clifford Monterny gewesen. Bis zum letzten Augenblick, bis zum Kampf in Fort Sunrise. Bull hätte sie dort zurückgelassen, aber Perry Rhodan hatte darauf bestanden, sie nach Terrania mitzunehmen. Somit lief die Telepathin Tatjana Michalowna, der Bull keinen Millimeter weit traute, frei in der Stadt herum.
    Jetzt stand sie in diesem Raum, in dem sie nicht das Geringste verloren hatte. Bei den Resten einer mysteriösen Maschine, von deren Anwesenheit in Terrania sie nichts ahnen durfte.
    »Ich will mit Crest sprechen«, sagte Tatjana Michalowna.
    »Kommen Sie ein andermal wieder. Wie Sie sehen, hat er zu tun.«
    »Ich bin sicher, Crest da Zoltral kann einige Minuten für mich erübrigen.« Sie fixierte den Arkoniden mit ihrem durchdringenden Blick. Die grotesken, verschmorten Überreste Ricos beachtete sie nicht. »Nicht wahr?«
    Es klang beinahe wie eine Drohung – und der Arkonide gab ihr nach. »Ich denke schon.« Crest machte sich aus Bulls Griff los.
    Es war zu viel. Ein Klumpen bildete sich in Bulls Hals. Der Zorn stieg in ihm auf, gewann die Oberhand, und ...
    ... und der aufmerksame Eric Manoli ging dazwischen. »Die Feinauswertung der Daten wird eine Stunde in Anspruch nehmen. Bis dahin gibt es hier nichts zu tun. Genügt Ihnen das für Ihr Gespräch, Miss Michalowna?«

6.
    25. Juli 2036
    Mildred Orsons
     
    »Hier muss es sein!«
    Mildred Orsons und Julian Tifflor irrten seit einer guten Stunde durch Terrania. Die Stadt hatte sich als verwinkelter und vielfältiger erwiesen als vermutet – und als verlassener: Niemand war in

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