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Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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leicht. Wissen Sie ...« Rhodan strich mit der flachen Hand über den Boden des Schiffs. »Seit ich mich erinnern kann, habe ich davon geträumt, zu den Sternen zu fliegen. Deshalb bin ich Astronaut geworden.«
    »Sie sind zu den Sternen geflogen.«
    »Zum Mond. Was ist das schon? Ich habe davon geträumt, zu anderen Welten zu reisen, die bewohnt sind. Fremde zu treffen. In einem echten Raumschiff. Wie diesem hier.«
    »Dieses Schiff gehört jetzt uns. Ihre Träume haben sich erfüllt.«
    »Nicht, wie ich es mir vorgestellt habe. Wir haben dieses Schiff gewonnen, indem wir General de Soto mit Folter gedroht haben. Das ist nicht recht!«
    Das Blau des Baikalsees blieb zurück, wich der braunen, endlos anmutenden Steppe der Mongolei. Terrania war nicht mehr weit.
    »Nicht wir«, wandte Marshall ein. »Thora hat es getan. Wir konnten nichts dagegen unternehmen.«
    »Sie hätte es nicht tun dürfen.«
    »Hätte sie de Soto nicht gebrochen, wären wir jetzt tot oder Homeland Security würde uns foltern.« Der Telepath nahm einen langen Schluck aus der Flasche. »Ich billige nicht, was Thora getan hat, aber ich verurteile sie nicht. Sie ist kein Mensch. Sie ist nicht an unsere moralischen Maßstäbe gebunden.«
    »Sie ist auf der Erde!«
    »Sie ist hier gestrandet, unter Fremden. Sie hat Angst.«
    Thora und Angst? Rhodan dachte nach. Aus diesem Blickwinkel hatte er die Arkonidin noch nicht betrachtet. Aber Angst ... Es erklärte vieles. »Damit könnten Sie richtig liegen, John.«
    »Wir werden es herausfinden. Wenn ihre Angst nachlässt, werden wir die wahre Thora kennen lernen.« John Marshall hatte die Flasche geleert. Er verschloss sie sorgfältig und stellte sie neben sich ab. »Ihnen liegt noch mehr auf dem Herzen, nicht?«
    »Viel mehr. Alles.« Rhodan hob die Schultern, ließ sie wieder sacken. »John, die Erde steht am Rand eines globalen Bürgerkriegs. Überall sind Unruhen, gibt es Kämpfe.«
    »Das ist nicht Ihre Schuld. Sie haben das nicht gewollt.«
    »Aber ich habe den Anstoß dazu gegeben. Verstehen Sie?«
    »Ja. Aber ich glaube, wir hatten diesen Anstoß bitter nötig.« John Marshall strich mit der Hand über die Stirn, wischte sich Schweißperlen von der Haut. Der Temperaturhaushalt seines Körpers war aus dem Takt gekommen. Es würde Tage dauern, bis er wieder ein Normalmaß erreichte. »Haben Sie gewusst, dass ich beim Start der STARDUST in Nevada Fields war?«
    »Nein.« Wieso wechselte der Telepath das Thema? »Was hat Sie dort hingeführt?«
    »Sid. Er ist wie Sie, ein Träumer von den Sternen. Er hat mich so lange genervt, bis ich mit ihm in einen Bus nach Nevada gestiegen und über zweitausend Kilometer gefahren bin. Für eine Veranstaltung, die ich, höflich ausgedrückt, für überflüssig hielt. Dort habe ich Sie und Ihre Kameraden zum ersten Mal gesehen, als Sie in Ihren Raumanzügen über das Startfeld stapften. Und wissen Sie, was in mir bei diesem Anblick vorging?«
    »Ich bin kein Telepath. Sagen Sie es mir!«
    »Was für eine Verschwendung! An Geld und Material, an guten Männern. Wie kann es sein, habe ich mich gefragt, dass hochintelligente Männer wie Sie und Bull sich ins All flüchten, während die Erde unter Ihren Füßen zum Teufel geht?«
    »Das ist nicht gerade ein Kompliment.« Worauf wollte Marshall hinaus?
    »Das ist höflich ausgedrückt. Und ich schulde Ihnen eine Entschuldigung. Seit dem Start der STARDUST ist kaum mehr als ein Monat vergangen, aber mir kommt es vor, als gehörte es in ein anderes, fernes Zeitalter. Unendlich viel ist seitdem geschehen – und ich habe dazugelernt. Nicht Sie, Perry, lagen falsch. Ich war es.«
    »Sie sind zu hart zu sich selbst! Ihr Shelter hat Dutzenden von Kindern eine Perspektive gegeben. Sie ...«
    »Genau das ist es«, unterbrach ihn Marshall. »Dutzende. Genau das ist der Fehler. Ich habe etwas ausrichten und die Erde zu einem besseren Ort machen wollen. Aber in meinem Eifer habe ich etwas übersehen: Es war aussichtslos. Einunddreißig Kinder hatten im Pain Shelter Platz. Einunddreißig von Tausenden Straßenkindern allein in Greater Houston. Einunddreißig von Millionen weltweit. Was wir brauchen, ist nicht Wohlfahrt von wenigen für einige, kein Herumdoktern an Symptomen. Wir müssen uns von den Fesseln losmachen, die wir uns selbst angelegt haben. Sie, Perry, geben uns die Chance, sie abzuschütteln!«
    Der Flug des Schiffs verlangsamte sich. Es ging tiefer.
    Rhodan spürte, wie ihm Röte ins Gesicht stieg. »John, Sie ...« Er

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