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Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition)

Titel: Perry Rhodan Neo 9: Rhodans Hoffnung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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nachgab, wenn er für eine Sache eintrat, die er für gerecht hielt. An Mildred, die sich von niemandem etwas vorschreiben ließ. An Ernst Ellert, der alles für seinen Traum gegeben hatte und jetzt im Niemandsland zwischen Leben und Tod in einem Keller in Terrania lag. Er ...
    »Sie sind kein Mörder, Raskujan«, rief plötzlich eine Stimme. »Legen Sie die Waffe weg!«
    Julian öffnete die Augen. Ein Mann stand neben ihm, gedrungen und kräftig. Er hatte kurze rote Haare. Eine Wunde, kaum verheilt, zog sich über seine linke Wange. Eine zweite verlief entlang der Augenbraue. War das nicht ...?
    »Reginald Bull!«, rief der Mann mit dem Gewehr. »Wie kommen Sie hierher?« Der Lauf des Gewehrs senkte sich etwas.
    Bull ging nicht auf die Frage ein. »Noch einmal: Legen Sie das Gewehr weg, Raskujan. Es passt nicht zu Ihnen. Nicht annähernd so gut wie das Sektglas, das Sie in der Hand hielten, als wir uns das letzte Mal in Baikonur gesehen haben.«
    »Das ist lange her.«
    »Keine drei Jahre.«
    »In einem anderen Zeitalter.« Der Lauf des Gewehrs ruckte hoch. Raskujan hatte sich entschieden. »Das ist vorbei! Und jetzt gehen Sie aus dem Weg – beide!«
    »Ich denke nicht daran. Und ich bin sicher, wir werden zu einer vernünftigen Lösung kommen – wie zivilisierte Menschen.« Bull schnippte mit dem Finger. Er hob den Kopf, sah demonstrativ nach oben.
    Julian folgte seinem Blick. Überall auf den Felsen waren chinesische Soldaten in Position gegangen. Es mussten ein Dutzend oder mehr sein. Sie hatten ihre Gewehre auf Raskujan gerichtet.
    Raskujan schwieg. Er blinzelte, als traue er seinen Augen nicht, wolle er die plötzliche Wendung der Ereignisse nicht wahrhaben. Dann senkte er das Sturmgewehr, sicherte es und warf es neben den Geländewagen. Verächtlich, als ärgere er sich über sich selbst, so tief gesunken zu sein, zu Gewalt zu greifen.
    »Ich wusste, dass ich mich auf Sie verlassen kann, Raskujan.« Bull nickte zufrieden. »Und jetzt will ich wissen, was hier los ist! Wieso fuchteln Sie mit einem Gewehr herum?«
    »Ich habe lediglich versucht, den Weg frei zu machen.«
    »Wohin fahren Sie?«
    »Wohin wohl? Nach Hause.«
    »Terrania gefällt Ihnen nicht?«
    »Terrania ist ein schlechter Scherz!« Raskujan ballte die Hände. »Es soll die Hauptstadt der Erde sein, der Ort, von dem wir zu den Sternen aufbrechen sollen. Und Sie lassen die Leute mit Klappspaten im Boden wühlen! Meine Freunde und ich haben genug davon. Das ist alles. Wir waren auf dem Weg nach Hause – und dann kommt dieses halbe Kind und stellt sich uns in den Weg! Sagen Sie ihm, er soll verschwinden!«
    Bull wandte sich an Julian. »Wir kennen uns noch nicht. Wer bist du?«
    »Julian ... Julian Tifflor.«
    »Und die beiden?« Bull nickte in Richtung seiner Freunde, die von der Maschine gestiegen waren, aber weiter Abstand von dem Geländewagen hielten.
    »Mildred und Timothy. Wir sind Freiwillige.«
    »Das dachte ich mir. Wieso haltet ihr Raskujan auf?«
    »Er ist ein Dieb!« Julian berichtete von der Versorgungsstelle und den Vorfällen des Morgens.
    »Der Junge phantasiert!«, rief Raskujan.. »Was ist schon dabei, Wasser zu holen? Wir brauchen es, um Terrania verlassen zu können. Die Wüste ist groß. Was soll daran ein Verbrechen sein?«
    »Das werden wir sehen«, sagte Bull nur.
    Er gab den Soldaten ein Zeichen. Zwei von ihnen blieben auf den Felsen, die übrigen kletterten herunter auf den Weg und umstellten den Geländewagen. Bei ihnen war eine Frau. Eine Europäerin, vielleicht Mitte zwanzig. Als sie Julians neugierigen Blick bemerkte, wandte sie den Kopf ab. Doch Julian entging nicht, dass ihre Augen rot unterlaufen waren. Als hätte sie vor Kurzem noch geweint. Wer war diese Frau? Was tat sie bei Bull?
    Die Soldaten machten sich daran, den Geländewagen zu durchsuchen. Raskujan und seine Begleiter stiegen aus, verfolgten trotzig den Vorgang. Der Mann war kräftiger als Raskujan. Seine Züge waren kantig, ließen ihn auf den ersten Blick hart erscheinen. Doch in seinem Blick lag eine Wärme, die überraschte. Er nahm die zierliche Asiatin in die Arme, flüsterte ihr beruhigend ins Ohr. Julian registrierte, dass der kleine Finger ihrer linken Hand ungewöhnlich kurz war. Die Spitze mit dem Nagel fehlte.
    Mildred kam zu Julian, nahm seine Hand. »Alles in Ordnung?«
    Er drückte ihre Hand. »Ja, klar.«
    Sie erwiderte seinen Händedruck. So fest, dass es wehtat. »Von wegen ›ja, klar‹! Wenn du noch einmal so ein Ding bringst,

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